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1470 - Der Arzt von Angermaddon

Titel: 1470 - Der Arzt von Angermaddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tür. Der Plophoser ließ den grauen Umhang zu Boden gleiten und betrat den Wohnraum. Dirfeberl ruhte auf einem Luftkissen und schaukelte mit dem Kopf. Der Gataser sandte ihm einen unverständlichen Zwitschergruß entgegen und deutete mit einem seiner dürren Arme auf den Polstersessel, eine seltene Antiquität aus dem zweiundzwanzigsten Jahrhundert, die er technisch .ein wenig hatte aufmöbeln lassen. „Mach es dir bequem, Gast", sagte der Sessel. Garnoda kannte den Spruch bereits und ließ sich lächelnd hineinsinken. „Ich fange an", verkündete Dirfeberl und starrte den Plophoser aus seinem vorderen Augenpaar durchdringend an.
     
    *
     
    Tebye Garnoda besaß ein scharf geschnittenes Gesicht mit einer Habichtsnase und einem gespaltenen Kinn. Die glatten schwarzen Haare trug er zurückgekämmt und im Nakken zu ein paar Kringeln gedreht.
    In den beiden Ohrmuscheln leuchteten die syntronischen Teile des Hörapparats, denn Tebye war durch einen Unfall in seiner Jugend taub geworden. Seine Erzieher hatten es damals für besser befunden, ihn keiner Gehirnoperation unterziehen zu lassen, sondern ihm ein Hörgerät zu verpassen. In diesem nicht gerade angenehmen Gesicht bildeten die Augen eine Ausnahme. Sie waren mandelbraun und sanft, und sie nahmen alles wahr, was sich ereignete. In ihnen spiegelte sich das ganze Zimmer. Garnoda verfolgte, wie die Gestalt des Blues und die Einrichtung des Zimmers langsam durchsichtig wurden, bis sie hinter einem milchigen Vorhang aus Energie verschwanden. Die Energie kam aus der Kombination mehrerer Schmuckringe, die der Blue an den zerbrechlich wirkenden Fingern seiner Hände trug. „Wir sind jetzt ungestört", zwitscherte Dirfeberl schrill. „Deine Vermutung hat sich bewahrheitet. Der Ursprung der verzerrten Fetzen kommt aus einem System, das ARI-NET genannt wird. Niemand weiß, was das ist, und wir haben keine Möglichkeit, von uns aus tätig zu werden und ARINET anzusprechen."
    Dirfeberl arbeitete in der Funkstation der Werftanlagen. Aufgrund eines technischen Fehlers gab es eine Teilkoppelung der Funkanlage mit dem Hyperfunk im Raumhafen. Allein der Blue wußte davon, und er hatte bisher alles getan, um es zu verheimlichen. Die Cantaro hatten keine Ahnung, daß ab und zu „blinde Nachrichten" mit ihrem Funk ankamen. Darunter verstand der Physiker Informationen, die einer gewöhnlichen Funkbotschaft untergeschoben wurden und nur mit einem speziellen Dekoder sichtbar und hörbar gemacht werden konnten. Der technische Fehler in den cantarischen Funkeinrichtungen auf Angermaddon machte sie für das Gerät in der Werft hörbar, sobald Dirfeberl eine ungewöhnliche Befehlskombination in den Syntron eingab. Er mußte lediglich hinterher die Aufzeichnung löschen und den Syntron so zurücksetzen, daß er nichts mehr von einer Aufzeichnung wußte. Das war der zeitaufwendigste Teil der ganzen Arbeit dieser Zufallsentdeckung, die Dirfeberl neben seiner eigentlichen Tätigkeit zu bewältigen hatte. „Und was berichtet ARINET?" Tebye Garnoda spürte, wie sein Gesicht vor Erwartung heiß wurde. „Perry Rhodan lebt. Es geht aus der Kommunikation einer Organisation hervor, die WIDDER heißt!"
    Tebye stieß geräuschvoll die Luft aus. „Bist du sicher?" rief er unterdrückt aus. „WIDDER und ARINET!
    Weißt du, was das bedeutet?"
    Der Blue brauchte nicht zu antworten. Alle Galaktiker auf Angermaddon wußten, was WIDDER darstellte.
    Sie hatten von Romulus gehört, dem Chef der Widerstandsorganisation. „Absolute Verschwiegenheit, keine Fehler im Verhalten", zischte Garnoda. „Das ist es, worauf wir achten müssen. Wenn sie einen von uns einer Mnemosektion unterziehen, dann ist das Geheimnis von ARINET verraten!"
    „Das beste wäre, das Funkgerät und die Verbindung zum Raumhafen zu zerstören", erwiderte Dirfeberl. „Nicht, bevor ich nicht Gewißheit über einige andere wichtige Dinge habe", flüsterte Tebye Garnoda. „Was ist mit den Meldungen über Sol? Hast du Informationen über Unruhe bei den Cantaro?"
    „Nein. Nichts, was einen Sinn ergäbe."
    „Ich danke dir. Wir sehen uns dann in den Sportanlagen, ja?"
    „Wie immer, und wie immer ganz zufällig, Tebye!"
    Der Blue redete weiter, begann mitten in einem Bericht über banale Alltagsvorkommnisse. In der Zwischenzeit erlosch das abhörsichere Energiefeld, und Dirfeberl und die Einrichtung des Zimmers wurden wieder sichtbar. „Und was machst du die ganze Zeit?" fragte der Blue abschließend. Er drehte an einem Armreif, der

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