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1470 - Der Arzt von Angermaddon

Titel: 1470 - Der Arzt von Angermaddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plophoser stand da und lachte. „Schau es dir an!" prustete er und deutete auf die Plakette. Er hatte sie abgenommen und in das Brandgelee gelegt, wie es die Roboter bei dem verletzten Akonen in der Werft benutzt hatten.
    Die Plakette löste sich auf. Die Gallerte zernagte zuerst das Plastik und dann die filigranen Metallfäden darin. Die Spur war verwischt, niemand konnte ihn jetzt noch finden, wenn der Transport klappte. „Kommt jetzt!" schärfte der Akone ihm ein. „Bisher hat niemand meine Tarnung durchschaut. Noch kann ich mich einigermaßen frei bewegen. Mein Kontaktmann auf der Nordhalbkugel wartet. Er ist ein sehr ungeduldiger Mensch!"
    „Ein Mensch?"
    „Ja, von irgendeiner Kolonialwelt!"
    „Gut. Und vielen Dank, Erech!"
    „Du hattest einen Gefallen bei mir gut, das weißt du!"
    Garnoda trat auf den flammenden Bogen zu und blinzelte. Er wandte den Kopf zurück. „Eine Frage, Erech: Damals, auf dem Plätz des Schweigens, war das wirklich ein Unfall oder doch ein Attentat?"
    „Ich bin sicherlich ungebildet, aber blöde bin ich nicht", lautete die Antwort. „Und jetzt verschwinde! In zehn Sekunden schaltet sich das Gerät aus."
    Tebye Garnoda tra.t unter den Bogen und wurde entstofflicht. Er wunderte sich nicht einmal, daß ihn im Gegengerät drei Männer mit angeschlagenen Waffen erwarteten. Als sie ihn sahen, senkten sie die Läufe. „Du bist tatsächlich Garnoda", sagte der eine, der die typischen Merkmale der Terraner aufwies. „Willkommen im Urlaubsparadies der Galaktiker!"
    „Danke! Ich kenne mich ein wenig hier aus. Bringt mich in die Nähe des Parks! Von dort aus nehme ich meinen Weg allein."
    „Du mußt in den Parks bleiben. Weiter nördlich in den Eiswüsten kannst du nicht überleben."
    „Ich weiß", sagte der Mediker einfach.
    Sie brachten ihn zu den Parks, und er winkte ihnen zu, als er zwischen den hohen Farnen verschwand.
    Ein paarmal ging er im Kreis, dann kehrte er durch eine andere Schleuse in das Innere der Ferienanlage zürück. Zielstrebig näherte er sich seinem Ziel. Er hatte Zeit und konnte warten, bis sein Weg frei war und niemand ihn beobachtete. Er kam schneller voran, als er geglaubt hatte. Das hohe Tor tauchte vor ihm auf, und er betätigte den Öffnungsmechanismus. Langsam und lautlos glitt das Tor in eine andere Welt auf, und Tebye spürte die Hitze, die ihm entgegenschlug. Geblendet riß er die Hand vor die Augen und setzte einen Fuß vor den anderen. Die glühende Hitze sengte ihm Brauen und Haare an und ließ die Spitzen seines Gewandes entflammen. Er achtete es nicht. Er hatte nur einen einzigen Gedanken.
    Keine Mnemosektion. Keine Preisgabe von Wissen, das den Galaktikern schaden konnte.
    Er hatte diesen Entschluß gefaßt, bevor er zu seinem Besuch bei Xattur aufgebrochen war. Er hatte nicht erwartet, daß der Zeitpunkt so schnell kommen würde.
    Tebye war allein. Er hatte keine Familie und keine Zukunft. Deshalb tat er es.
    Hinter ihm schloß sich das Tor, vor ihm endete die geländerlose Plattform.
    Er nahm es nicht einmal mehr richtig wahr.
    Tebye Garnoda verschmolz mit der Hitze des Hauptkonverters, und sein Körper löste sich auf, als habe es den Plophoser nie gegeben.
    Im Augenblick seines Todes war Tebye Garnoda glücklich.
     
    ENDE

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