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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unsere gute Zusammenarbeit«, flüsterte Brian Nykill und hob sein Glas an.
    Jessica nickte nur.
    Sie stießen noch an, dann tranken sie, und Jessica spürte, wie der Wein über ihre Zunge und dann in die Kehle rann. Sie wurde dabei an Öl erinnert, aber sie merkte auch, dass ihr der Wein schmeckte, und sie konnte sich vorstellen, dass er einen recht hohen Alkoholgehalt hatte.
    »Er ist gut, nicht wahr?«
    »Ja, das ist er.«
    »Es ist mein bester. Ich trinke ihn nur mit besonderen Menschen, und du gehörst dazu, das habe ich schon bemerkt, als du noch auf der Treppe gewesen bist. Ich freue mich auf unsere Arbeit, die eine ganz besondere sein wird.«
    Jessica traute sich nicht, danach zu fragen, wie dieses Besondere aussehen würde. Sie überließ alles dem Künstler und wunderte sich über sich selbst, wie gut ihr der Wein schmeckte und wie schnell so ein Glas doch leer getrunken werden konnte.
    Nykill schenkte nach.
    »Danke.« Jessica hatte sich mittlerweile an die Umgebung gewöhnt und ging durch den Raum, ohne dass man sie extra hätte dazu auffordern müssen.
    Bilder waren einige vorhanden. Sie standen auf Staffeleien, aber auch hier waren keine Motive zu erkennen, weil der Maler seine Werke verhängt hatte.
    Er blieb im Hintergrund stehen und schaute seinem Modell zu, das durch den Raum ging, hin und wieder einen Schluck Wein trank und sich dann mit einer etwas schwankenden Bewegung umdrehte, weil sie wieder den Künstler anschauen wollte.
    »Du möchtest etwas fragen, nicht wahr?«
    »Ja, das will ich.«
    »Ich höre.«
    »Warum versteckst du deine Bilder? Gefallen sie dir nicht? Sind sie nicht gut genug?«
    »Doch, mir gefallen sie.« Er kam auf Jessica zu, und der rote Wein schwappte dabei in seinem Glas. »Sie gefallen mir sogar ausgezeichnet. Es sind meine Meisterwerke, und ich verspreche dir, dass du bald dazugehören wirst. Ich werde sie auch nicht länger vor dir verstecken, da musst du keine Sorge haben. Du wirst alles sehen können, was du dir wünschst, und du wirst jubeln, meine Liebe.«
    Sie stand neben einem Bild. »Darf ich es aufdecken?«
    »Gleich.«
    »Warum nicht jetzt?«
    »Weil ich dich erst richtig betrachten will.«
    Jessica lachte. Der starke Wein hatte ihre Zunge gelockert. Auch auf andere Weise erlebte sie die Wirkung. Zwar stand sie noch mit beiden Beinen auf dem Boden, aber sie hatte das Gefühl, darüber zu schweben. Ihr war so leicht geworden, und sie trank sogar das zweite Glas leer, das Nykill ihr dann aus der Hand nahm und es wegstellte.
    »Willst du mich hier malen?«
    »Sicher.«
    Jessica schaute sich um. »Aber das Licht ist nebenan doch viel heller.«
    Der Maler schüttelte den Kopf. »Aber nicht für mein Werk und mein Motiv, meine Schöne.«
    »Klar, das verstehe ich.«
    Er strich mit den Fingern der rechten Hand sanft über ihre linke Wange.
    »Du solltest dich jetzt ausziehen, meine Schöne, und es ist am besten, wenn du dich dort auf den Stuhl setzt. Er ist bequem, und du kannst es dir noch bequemer machen, indem du die Beine übereinander schlägst. Ich mag diese Haltung. Wenn du sie verändern sollst, werde ich es dir sagen.«
    »Ja, verstanden.«
    Jessica fing damit an, sich auszuziehen. Wenn sie zu einem dieser Jobs fuhr, zog sie nie viel an. Die kurze Jeansjacke und die helle Hose mit den verwaschenen blauen Streifen darauf fielen neben ihr zu Boden. Unter der Jacke trug sie ein Top, durch dessen dünnen Stoff sich ihre Brustwarzen drückten. Der Slip war nur ein Hauch.
    Aber es zeichneten sich keine Schamhaare darunter ab, denn sie wusste, was sie der Perfektion ihres Körpers schuldig war. Deshalb rasierte sie sich auch an dieser intimen Stelle.
    Der Künstler schaute nicht hin. Er beschäftigte sich stattdessen mit seinen Farben. Erst als Jessica auch aus ihrem Slip gestiegen war, drehte er sich um.
    Er schaute sie an.
    Nein, das war schon kein normales Schauen mehr, das glich einem Starren, und es sah so aus, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben eine nackte Frau sehen.
    »Himmel, hast du einen Körper!«
    »Ähm – wieso?«
    »Er ist göttlich.«
    »Bitte, nein…«
    »Doch, doch…« Brian ging auf sie zu. »Er ist wirklich einmalig. Ich kann das beurteilen. Diesen Körper kann man nur bestaunen, lieben und küssen.«
    Jessica wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Schon oft hatte sie Modell gestanden, aber diese Maler hatten professioneller reagiert.
    Sie hatten sie nicht so intensiv gelobt, wie das hier der Fall war, und deshalb wusste sie

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