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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    4.
     
    Der 200-Meter-Trimaran sank durch einen Sandsturm, der in 300 bis 500 Metern Höhe tobte, und setzte in einigermaßen ruhiger Luft neben einem grauen, bunkerartigen Gebäude auf, das geduckt am Rand des verlassenen Raumhafens stand.
    Es war früher Nachmittag in diesem Gebiet Nansars, aber es wurde nicht richtig hell. Die relativ große Scheibe der Sonne Charif brannte grell hinter den Staubschleiern in der Atmosphäre, die einen Teil des sichtbaren Lichtes verschluckten.
    Aro To Morre musterte die Bildschirme der Außenbeobachtung. Links dehnte sich das wie mit grauem Staub eingepudert wirkende riesige Start- und Landefeld. Dahinter säumten den Horizont die Hügelketten einer Karstlandschaft. Rechts vom Schiff war Nakkaran zu sehen, eine verstaubte, triste Ansammlung annähernd gleichförmiger bunkerartiger Gebäude. Ihre Trostlosigkeit entsprach genau der Mentalität ihrer Erbauer, die ohne ihre Cyborg-Elemente innerhalb des Normalraums blind, taub und stumm waren und deshalb niemals ein Bedürfnis nach optischen und akustischen Genüssen innerhalb dieses Kontinuums entwickelt hatten. „Das soll die Hauptstadt von Nansar sein?" fragte Gungka-Im enttäuscht.
    Aro warf dem Urach einen leicht amüsierten Blick zu. Gungka-Im, Nagdu-Arch und Dingho-Gem gehörten noch nicht lange zur Besatzung der INSHYAN und waren noch nie vorher auf Nansar gewesen; kein Wunder, daß die hochgesteckten Erwartungen, mit denen sie hierhergekommen waren, in Enttäuschung umschlugen. „Auf dieser Welt gibt es keine Hauptstadt im Sinn anderer Zivilisationen", erklärte sie. „Statt dessen existieren Tausende solcher Städte wie Nakkaran. Aber täuscht euch nicht. Die Gebäude sehen zwar nichtssagend und primitiv aus, aber sie sind mit Hochtechnologie-Produkten vollgestopft. Zumindest waren sie das zur Blütezeit dieses Volkes. Heute dürfte vieles nicht mehr funktionieren.
    Es gibt keine Wartung und keine Ersatzteile, und während der Kampfhandlungen haben Hauri und andere kriegführende Völker vieles für den eigenen Gebrauch ausgeschlachtet oder einfach zerstört, so, wie sie auch zum Vergnügen zahllose Juatafu-Roboter abgeknallt haben."
    „Hoffentlich finden wir dann überhaupt noch etwas Brauchbares", meinte Dingho-Gem. „Außer Nakken, meine ich."
    „Wir werden sehen", erwiderte die Piratin. „Shen-Dong und Gungka-Im kommen mit mir! Kato hat während meiner Abwesenheit das Kommando an Bord! Wir brechen in einer Stunde auf. Ich kümmere mich bis dahin um Xaador."
    Sie verließ die Zentrale und suehte ihren nakkischen Sklaven auf. Xaador arbeitete immer noch an der Versuchsanordnung, da die Wirkung des Mittels ihn noch für mindestens vier Stunden zum Chemo-Sklaven machte. „Hör auf!" befahl Aro.
    Der Nakk gehorchte und wandte sich zu seiner Herrin um. Seine robotischen Stielaugen sahen sie aus rötlich leuchtenden Linsen fragend an. „Wir sind auf Nansar", erklärte sie. „Ich sehe es", sagte Xaador.
    Ein Schauer rieselte der Planta den Rücken hinunter, als sie sich klar darüber wurde, daß ihr Sklave in den Hyperraum hineinblickte und auf dem Weg über die dortigen komplizierten Strukturen sah, daß er sich auf dem Heimatplaneten seines Volkes befand, ohne daß er dazu einen Bildschirm der Außenbeobachtung benötigte. Wahrscheinlich sah er, wenn er Nakkaran beobachtete, etwas völlig anderes, als Angehörige anderer Völker von dieser Stadt zu sehen vermochten.
    Sie nahm die Injektionspistole an sich und verstaute sie in einer der Ausrüstungstaschen, die an ihrem Gürtel befestigt waren. Falls die Wirkung der letzten Injektion nachließ, während sie sich außerhalb des Schiffes befanden, würde sie sie wiederholen müssen. „Komm jetzt!" befahl sie. „Du wirst mir und meiner Begleitung in Nakkaran vorausgehen und uns vor allem warnen, was für uns gefährlich werden könnte."
    „Nakkaran?" fragte Xaador mit seinem „blechernen" Mund. „Das ist meine Heimatstadt. Lange ist's her, daß ich dort war. Aber ist Nakkaran nicht für raknor erklärt worden?"
    „Das stimmt", erwiderte Aro. „Doch das gilt nur für die Nakken, die an Geister und Spuk glauben. Für wissenschaftlich gebildete und realistisch denkende Wesen wie du ist das bedeutungslos."
    „Nicht bedeutungslos", meinte der Blau-Nakk, während er neben seiner Herrin durch den Schiffskorridor ging. „Nichts ist bedeutungslos. Aber an das Verbot, Nakkaran zu betreten, brauchen wir uns nicht zu halten. Ich hoffe herauszufinden, was in

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