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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich gehorche dir auch ohne das Gift."
    „Darauf verlasse ich mich lieber nicht", gab die Piratin zurück.
    Sie öffnete einen Tresor und entnahm ihm eine Injektionspistole. Prüfend musterte sie die Anzeige des Flüssigkeitstanks. Die wirksame Lösung, die Xaador für die Dauer von drei Tagen zu ihrem Chemo-Sklaven machte, reichte noch für elf Injektionen. Wie sie an Ersatz kommen sollte, wußte sie nicht. Sie hatte das Mittel für einen „Schuß" Quisiani-Lösung von einem süchtigen Abenteurer bekommen und zuerst nicht geglaubt, daß es sich dazu eignete, einen Nakken zum bedingungslos gehorchenden Sklaven zu machen. Als sie es an Xaador ausprobiert und seine Wirkung erlebt hatte, war sie entschlossen gewesen, von dem Süchtigen die Bezugsquelle zu erfahren.
    Sie hatte ihn zu spät wiedergefunden. Der letzte Schuß war ein Goldener Schuß gewesen. Seitdem war Aro To Morre auf der Suche nach jemandem, der etwas über die Droge wußte. Bisher erfolglos. Die Bemühungen eines hochbegabten Chemikers in ihren Diensten, durch Versuche und Analysen die qualitative und quantitative Zusammensetzung der Substanz zu ermitteln, waren ebenfalls fruchtlos gewesen.
    Deshalb hatte sie das Mittel nur in seltenen Fällen eingesetzt und Xaador die übrige Zeit mit der Sklavenplatte und dem Telecommander gezwungen, ihr zu Willen zu sein. Das war aber für sie nur noch ein Notbehelf, seitdem sie erlebt hatte, daß Xaador ihr unter dem Einfluß des Wundermittels ganz erheblich nützlicher sein konnte.
    Es hatte sie niemals gestört, daß der Nakk anschließend unter furchtbaren psychischen Qualen litt. Aber sie fürchtete sich vor dem Tag, an dem der Rest des Mittels verbraucht war. Deshalb ging sie immer sparsamer damit um. Diesmal aber konnte sie nicht darauf verzichten, denn nur seine Wirkung garantierte ihr, daß Xaador den Kartanin nicht verriet, was sie tatsächlich war: eine Piratin und Sklavenjägerin.
    Sie hörte nicht auf das Jammern und Betteln des Nakken, sondern injizierte ihm das Mittel intramuskulär in den rechten oberen Quadranten des freiliegenden Rückens.
    Es dauerte knapp anderthalb Minuten, bis der ölige Blauschimmer der Haut des Nakken das stumpfe Aussehen annahm, das stets das volle Einsetzen der Wirkung des Mittels verriet. „Du bist ein Forscher, der freiwillig für mich arbeitet, um den Nakken zu helfen, indem er ein Verfahren entwickelt, das geeignet ist, das früher von DORIFER ermöglichte Training ihrer psionischen Sinne wenigstens teilweise zu ersetzen", redete sie ihrem Sklaven ein und wußte, daß Xaador dadurch perfekt konditioniert wurde.
    Nachdem sie das erledigt hatte, ließ sie die Sklavenplatte in einem Wandhohlraum verschwinden und entfernte die Abdeckung von der kompliziert aussehenden Versuchsanordnung, an der Xaador bisher immer „gearbeitet" hatte, wenn die Planta das jemandem weismachen wollte.
    Auch diesmal fing der Nakk sofort mit seiner Arbeit an. Fasziniert sah Aro ihm eine Weile zu. Es wirkte alles so echt, daß sie für einen Moment sogar selbst hoffte, er könnte es eines Tages schaffen. Immerhin würden dann nakkische Sklaven bedeutend wertvoller sein als heute - und ihr Verkauf hätte ihr unermeßlichen Profit eingebracht.
    Sie rief sich selbst zur Ordnung und begab sich zu der Schleuse, an die Kato das Beiboot des Kartanin-Kreuzers dirigiert hatte. Mit geheucheltem Respekt begrüßte sie das Kommando und führte es persönlich durch ihr Schiff.
    Da sie alles perfekt vorbereitet hatte, verlief die Durchsuchung in ihrem Sinn. Die Kartanin wurden durch den Anblick der schrottreifen Hypergeräteteile, die wirklich der letzte Ramsch waren, so erheitert, daß sie die Planta für geistig unterbelichtet hielten. Es war genau das, was Aro hatte bewirken wollen, denn es veranlaßte die Kartanin, sie als harmlos einzustufen. Das war allerdings auch unbedingt notwendig, denn nur dadurch konnte sie die Kartanin dazu verleiten, die INSHYAN nicht nochmals zu untersuchen, wenn sie das Charif-System wieder verließ.
    Weil sie in ihren Laderäumen eine Horde Nakken barg, die noch über einigermaßen geschulte 5-D-Sinne verfügten und sich deshalb mit hohem Gewinn anderswo als sogenannte IQ-Sklaven verkaufen ließen ...
     
    *
     
    Da der Kommandant des Kartanin-Schiffes der Planta verboten hatte, den zweiten und dritten Planeten der Sonne Charif sowie ihre Umgebungen mit einem Radiüs von vier Millionen Kilometern mit den Ortungsgeräten der INSHYAN zu beobachten, waren die Taster nur auf

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