148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas
ein
Tier, das einen Gegner anfiel und bekämpfte.
Dann war das leise »Plopp« zu hören. Ein
weiterer Schuß aus einer Waffe mit Schalldämpfer.
Augenblicklich brach das Knurren ab, und Jeff
schrie gellend auf.
Larry Brents Herz schlug wie rasend. Er
sauste durch den Gang, jetzt kam eine Abzweigung. Rechts halten. Von dorther
waren die Geräusche gekommen, und kamen immer noch von dort.
Er hörte hastige, harte Schritte auf steinernem
Untergrund. Jemand sauste in höchster Eile über die Treppe nach oben. Dann
erfolgte ein Knall. Die Metallplatte zum Einstieg war zugeworfen worden.
Noch zwei Schritte, und Larry Brent war auf dem freien Platz vor der nach oben führenden Treppe.
Hier hatte sich das Drama abgespielt.
Ein Schmerz durchraste sein Herz, als er sah,
was passiert war.
Der Junge kniete vor der untersten Stufe und
hatte sich über einen großen schwarzen Hundekörper geworfen, der dort lag.
Jeff schluchzte und weinte bitterlich.
»Alles okay, Junge ?« fragte Larry mit belegter Stimme. »Gott sei Dank, du bist nicht verletzt .«
»B-a-r-r-y...«, preßte Jeff mit
tränenerstickter Stimme heraus und wandte sein Gesicht dem Agenten zu. Tränen
rollten ihm über die Wangen. »Er hat... Barry ... er hat .. . meinen Hund ... erschossen ... Warum, Mister .. ., warum hat ... er das getan?« Sein Sprechen wurde immer
wieder von einem Weinkrampf unterbrochen, der seinen kleinen Körper durchschüttelte.
Larry Brent legte seinen Arm um den völlig
aufgelösten Jungen, der die Welt nicht mehr verstand.
Das Tier lag da mit glasigen Augen. Aus
seinem linken Ohr rann ein dünnes Rinnsal. Satanas hatte Barry in den Kopf
geschossen.
Aber da war noch was anderes. Larry sah es,
aber er machte den Jungen nicht auf seine Entdeckung aufmerksam.
Zwischen den Augen des toten Tieres befand
sich ebenfalls eine Wunde, die aussah wie eine Hautabschürfung. Es war aber
keine. Dr. Satanas hatte ein etwa ein Quadratzentimeter großes Stück Fell mit
scharfem Schnitt herausgelöst.
Auf der Treppe, drei Schritte weiter, fand
Larry noch etwas.
Es sah aus wie ein alter, faltiger Lappen.
Es war das Gesicht von Frederik Kadens, des
Mannes, dessen Identität Dr.
Satanas zuletzt innehatte.
Wie Satanas nun aussah, konnte er sich an
allen zehn Fingern abzählen ...
*
Durch die Dunkelheit, querfeldein über das
ackerähnliche Gelände, lief ein großer Hund, eine Mischung aus Neufundländer
und Wolfshund. Er hatte ein zottiges Fell und lief so schnell ihn seine Beine
trugen ... weg von dem Fabrikgelände.
Als Larry Brent die Metallplatte aufstieß und
aus der Halle lief, um lauschend in die Finsternis zu starren, war weit und
breit nichts mehr von einem großen schwarzen Hund zu sehen.
Die Nacht hatte ihn verschluckt...
*
Eine Schlacht war gewonnen, aber der Krieg
zwischen Dr. Satanas und der PSA ging weiter.
Mehr als je zuvor kam es darauf an, neue
Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um den Wall zwischen der Welt des Bösen und
derer, die bereit waren, ihr Leben im Kampf dagegen einzusetzen, höher
aufzurichten.
X-RAY-1 und die PSA waren gefährdet!
Wieder mal war es dem unheimlichen Dr.
Satanas gelungen, unterzutauchen, und niemand wußte, wann und in welcher Maske
er das nächste Mal wiederkehrte.
Eines aber wußte Larry Brent schon in jener
Nacht, als er den völlig gebrochenen und traurigen Jeff nach Hause gebracht
hatte: hier konnte und mußte er gleich etwas tun.
So fuhr er am nächsten Morgen in seinem
knallroten Lotus wieder hinter North Bergen in die Baker-Street. Er war nicht
allein. Seine charmante und attraktive Kollegin Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C
begleitete ihn.
Mit zwei riesigen Körben bewaffnet, betraten
sie eines der Mietshäuser.
Jeff öffnete ihnen traurig und noch immer
verweint. Er hatte den Verlust seines großen Hundes noch nicht verwunden.
Die Neger-Mummy war erstaunt über den Besuch
und noch mehr über die Geschenke: Neue Kleider für Jeff und ’ne Menge
Schokolade befanden sich in dem Korb. Lebensmittel, die der Familie eine Woche
reichten, erfreuten seine Mutter.
Die größte Freude aber gab’s, als Larry und
Morna den zweiten Korb öffneten. Ein schwarzes, quietschendes Wollknäuel hüpfte
heraus.
Eine Handvoll Hund, mit einem schwarzen,
zotteligen Fell.
Jeff bekam große Augen.
»Der sieht ja fast aus wie - Barry !« japste er nach Luft. »Aber er ist so fürchterlich winzig .«
»Ich habe gewußt, Jeff, daß dieser Einwand
kommen würde«, lachte Larry
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