1482 - Der Alleingang des Außenseiters

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Autoren: Unbekannt

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Loydel Shvartz auf, daß er nicht wußte, wie die Organisation WIDDER sich intern regierte. Da war Homer G. Adams, alias Romulus, der die Befehle gab. Aber das bezog sich nur auf Einsätze militärischer Art. Gab es auf Heleios ein Standesamt?
    Er wußte es nicht. Es spielte vorläufig auch keine Rolle. Erst mußte er den nächsten Einsatz hinter sich bringen. Dann konnte er sich über solche Dinge Gedanken machen.

    *

    Der Raum war von beachtlicher Größe: acht mal fünfzehn Meter im Grundriß und gut fünf Meter hoch. Den Boden bedeckte, von einer Wand bis zur ändern, ein aus einheimischen Garnen gewebter Teppich. Niemand wußte, wer ihn angefertigt hatte. Es ging das Gerücht, daß Homer G. Adams Wert darauf lege, die Bodenständigkeit der Widder auf Heleios zu demonstrieren, und deswegen die „Heimindustrie" fordere. Er wolle den Leuten eintrichtern, sagte man, daß Heleios nicht wieder nur eine Durchgangsstation sei wie Arhena, sondern eine Heimat für immer, oder zumindest doch für längere Zeit.
    Wer Homer G. Adams näher kannte, der mochte den Wahrheitsgehalt des Gerüchts anzweifeln. Fest stand jedoch, daß der große Teppich auf Heleios geknüpft worden war.
    Dabei sah er nicht einmal schlecht aus.
    Ansonsten enthielt der Raum, abgesehen von mehreren Leuchtplatten in der Decke, keinerlei Mobiliar. Das war gut so. Ein Tisch, um den herum Terraner und Haluter nebeneinander saßen, hätte sich lächerlich ausgenommen.
    Als Reginald Bull eintrat, waren Icho Tolot, Tenquo Dharab und Lingam Tennar bereits anwesend. Lingam Tennar, mit 230 cm Körpergröße, war ein Zwerg unter seinen Artgenossen. Er hatte es verschmäht, sich mit Hilfe eines biophysischen Kunstgriffs zu normalem Wuchs zu verhelfen, und vertraute statt dessen auf die Methoden des Bodybuildings, mit denen er Kräfte zu erlangen hoffte, die denen anderer, normal gewachsener Haluter nicht nachstanden. Entweder das ständige Arbeiten an der Ertüchtigung des Körpers oder der unerschütterliche Glaube an das gnädige Wirken der Göttin Yuba hatte tatsächlich den gewünschten Erfolg gezeitigt: Lingam Tennar war ein Kraftpaket, ein Energiebündel, das es in physischen Belangen durchaus mit jedem anderen Mitglied der Spezies essens halutensis aufnehmen konnte.
    Mit der Göttin Yuba, das war eine ganz eigene Sache. Die Haluter waren im Grunde genommen Freidenker, die von religiösen Bindungen nichts hielten. Es gab in der halutischen Mythologie zwar Götter, aber von Yuba hatte noch niemand gehört. Sie war Lingam Tennars eigene Erfindung. Man sagte ihm nach, daß er einen tragbaren Altar mit sich herumschleppe, vor dem er täglich Libationsopfer darbringe. Der Verdacht bestand, daß die Libation ein sowohl berauschendes als auch stärkendes Getränk sei. Während also Lingam Tennar sich vor dem Altar der fiktiven Göttin Yuba besoff, nahm er gleichzeitig Nährstoffe zu sich, die zur Stärkung seiner Muskeln beitrugen.
    Abgesehen davon war Lingam Tennar ein völlig normales, wenn auch mit genialer Begabung auf dem Bereich mehrerer Wissenschaftszweige gesegnetes Wesen. Er nannte sich einen Kosmometer. Sein Spezialgebiet war die Raumzeit, vor allen Dingen ganz dort unten, wo mit Zeitabschnitten von weniger als l0-43 sec und Dimensionen unterhalb l0-33 cm gearbeitet wurde. Wo die Raumzeit Löcher besaß, durch die Dinge spurlos verschwanden und andere spontan materialisierten; wo die Kausalität nur noch ein Gerücht war. Lingam Tennar war der Erfinder des Hyperdim-Resonators, mit dem man den Raumzeitfalten auf die Spur kam, hinter denen Nakken sich vorzugsweise zu verstecken pflegten.
    Icho Tolot begrüßte Reginald Bull, indem er grinsend sein mächtiges Gebiß entblößte. „Es tut gut, dich wiederzusehen, mein Freund", sagte er mit dröhnender Stimme. „Du bereitest dich auf eine gefährliche Mission vor?"
    „Ich wollte, es wäre schon soweit", antwortete Bull mißmutig. „Im Augenblick rätselt Sato Ambush noch an den Daten herum, und ich weiß nicht, in welche Richtung ich die CIMAR-RON steuern soll."
    „Immerhin hast du einen sachverständigen Berater dabei", sagte Tolot.
    Bull musterte ihn verwundert. „Wen?" fragte er. „Loydel Shvartz. Er hat den Einsatz auf Choktash geleitet."
    „Woher weißt du, daß er an unserem Unternehmen teilhaben wird? Ich habe ihm erst vor ein paar Minuten meine Zusage gegeben."
    Icho Tolots Grinsen wurde noch breiter. „Er geht die ganze Zeit schon überall herum und verkündet jedem, daß er am