1486 - Mission auf Akkartil
gesät hat", zitierte er frei nach sich selbst den Brahmanen Bharadvaja und tastete sich am Versorgungsautomaten eine Schale Reis, verschiedene Gemüsebeilagen und gesalzenen Fisch.
Mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzend, aß er genußvoll mit Stäbchen, wusch sich dann die Hände in einer mit warmem Wasser gefüllten Schüssel, trank ein winziges Schälchen Sake und war danach bereit, sich in Meditation zu versenken.
Abermals verneigte er sich mit zusammengelegten Händen vor dem Bodhisattwa, wobei er an die riesengroße Buddha-Statue Daibutsu in Nara dachte, dem größten Bronzestandbild des ganzen Solsystems.
Er sehnte sich danach, wieder einmal vor ihr zu stehen, aber es entsprach nicht seiner Mentalität, sich in Entsagung und Trauer zu ergeben. Er pflegte die Dinge so zu nehmen, wie sie waren, und betrachtete es als seine Pflicht, das Bestmögliche aus allen gegebenen Situationen zu machen. Diese Ausgeglichenheit verdankte er seiner Kenntnis und seinem Verständnis des Ki als Kraft, die Körper und Seele zusammenhielt und seine Wurzeln in der Erde selbst hatte.
Nachdem Sato abermals auf der Reisstrohmatte Platz genommen hatte, gelang ihm die Versenkung ohne weitere Schwierigkeiten. In der Meditation ging er zuerst in Ki auf und wurde dann selbst zu Ki. In diesem Zustand wurde er hypersensibel für die ultrahochfrequenten hyperenergetischen Phänomene, die permanent, aber unterschiedlich in der Raumzeit auftraten.
Und er fühlte, daß die Balance, in der sich die normalen ultrahochfrequenten hyperenergetischen Phänomene gewöhnlich befanden, empfindlich gestört war - und daß diese Störung ihren Ursprung in seiner unmittelbaren Nähe hatte.
Die Bezeichnung „unmittelbare Nähe" ist natürlich im Zusammenhang mit psionischen Feldern relativ zu verstehen, da psionische Impulse sich zeitverlustfrei durch das Universum ausbreiten. Nur wenn jemandem die Stärke der betreffenden Impulse direkt am Ausgangspunkt bekannt war, konnte er aus ihrer Stärke, die er empfing, auf die Entfernung schließen.
Sato Ambush kannte die Quellenstärke ungefähr, denn er vermochte die betreffenden Impulse als die von Nakken zu identifizieren, die sich an Bord der UXMAL sowie der LIBRA und der IGUALA befanden.
An sich war es völlig normal, daß Nakken von psionischen Feldern umgeben waren und Impulse aus ultrahochfrequenter Hyperenergie emittierten, denn sie waren Intelligenzen, die im Einstein-Kontinuum blind und taub waren und statt dessen ihre besonderen Fähigkeiten dazu benutzten, in den Hyperraum „hineinzusehen" und sich anhand der dort vorhandenen psionischen Kraftfelder zu orientieren.
Es war auch durchaus normal, daß bei solchen Aktivitäten Störungen auftraten, doch waren solche Störungen relativ schwach und kompensierten sich gegenseitig, so daß sie dem Gleichgewicht der Summe aller psionischen Phänomene nicht schadeten.
Diesmal aber war dieses Gleichgewicht empfindlich verletzt - und nach allem, was Sato bisher über die Nakken wußte und mit ihnen erlebt hatte, lag der Schluß für ihn nahe, daß das psychische Gleichgewicht der auf den drei Schiffen beförderten Nakken empfindlich gestört war.
Das beunruhigte ihn so stark, daß er seine Meditation abbrach und sich anschickte, der Sache nachzugehen.
Als erstes rief er mit seinem persönlichen Syntron-Terminal die gegenwärtigen Flugdaten ab. Er erfuhr, daß die UXMAL mit ihren beiden Begleitschiffen im Überlichtflug vor wenigen Minuten die „Höhe" der Sonne Legga passiert hatte und sich ungefähr auf halbem Weg zwischen Legga und der Sonhe Emanzopa befand. Bei Emanzopa war das erste Orientierungsmanöver geplant, denn dort würde man endgültig auf den Kurs nach Heleios gehen.
Das besaß im Grunde genommen keine Aussagekraft über das, was die Nakken an Bord der drei Schiffe bewegte. Dennoch hatte der Pararealist plötzlich das Gefühl, als würden sich der Gefühlssturm und die daraus resultierenden psionischen Störungen der Nakken noch steigern, bevor die Position der Kurswende erreicht war.
Er entschloß sich, die Initiative zu ergreifen und Varonzem, den Nakken aus Andromeda, zu sich zu bitten. Varonzem befand sich an Bord der UX-MAL, so daß dazu der Überlichtflug nicht unterbrochen werden mußte.
Sato stellte eine Interkomverbindung zur Zentrale her. Auf dem Bildschirm erschien das breite Gesicht von Loydel Shvartz, dem Kommandanten. „Ich wollte dich schon anruferi", kam Shvartz ihm zuvor. „Unsere Nakken scheinen sich zu
Weitere Kostenlose Bücher