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1486 - Mission auf Akkartil

Titel: 1486 - Mission auf Akkartil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wäre.
    Im nächsten Moment konnte sie wieder normal sehen - und sie sah nicht nur den kurzbeinigen Roboter und das „Pferdegesicht" des Bionten mit der schneeweißen Sichellocke darüber, sondern auf den funktionierenden Bildschirmen von Ortung und Außenbeobachtung auch die nahe, rötlichgelbe Scheibe Akkartils, die grell strahlende Akkretionsscheibe Anansars und den Roten Riesen Rachmayn.
    Und sie spürte, daß die JOLLY RO-GER absolut ruhig durch den Raum glitt und daß auf der Brücke eine beinahe gespenstische Stille herrschte. „Das ist unfair!" grollte sie, ohne zu wissen, wogegen sich ihr Groll richtete. „Jetzt werde ich nie wissen, ob wir in der Vergangenheit und beim Perseus-Black Hole waren."
    „Wir waren es nicht", stellte Usher fest. „Was meinst du?" wandte sich der Biont an ihn. Offenkundig begriff er nicht, worum es ging. Obwohl er in genetischem Sinn eine Schimäre war, verfügte er über den IQ eines Terraners, nur benutzte er seine Intelligenzkapazität anders. „Ihr wart es natürlich nicht", erwiderte Nikki.
    Sie wurde plötzlich ganz ruhig, schob das vorerst Unerklärliche von sich weg und konzentrierte sich ganz und gar auf das unmittelbar Notwendige.
    Die JOLLY ROGER befand sich vor Akkartil, weil Sato Ambush bei Homer G. Adams über ARINET einen Ersatz für die UXMAL angefordert hatte, mit der er vom Rachmayn-System in Richtung Heleios weitergeflogen war. Adams hatte die JOLLY RO-GER dafür auserwählt, weil sie sich nach verschiedenen Missionen und einer gründlichen Inspektion einsatzbereit und mit ausgeruhter Besatzung auf Heleios befunden hatte.
    Worum es genau ging, wußte niemand auf dem Schiff. Man wußte nur, daß Sato Ambush mit der UXMAL, der LIBRA und der IGUALA 200 Nakken von Lokvorth nach Heleios befördern sollte und daß die Nakken aus irgendwelchen Gründen einen Zwischenstopp auf Akkartil gefordert hatten. Die LIBRA und die IGUALA sollten sich noch immer bei Akkartil befinden.
    Ein Blick auf die Monitore der Ortungssysteme zeigte Nikki, daß diese beiden Schiffe sich auf zwei stationären Orbitalpositionen über Akkartil befanden. Die Ergebnisse der Kontur-, Masse- und Energietaster ließen keinen Zweifel auikommen. „Fremdortung?" wandte sich die Terranerin an Sarah Vourd. „Verdammte Schaltung!" zischte die Funk- und Ortungstechnikerin.
    Nikki schätzte Sarah nicht besonders, nicht nur wegen ihrer Neigung zu Gewalttätigkeiten, sondern auch wegen ihrer Angewohnheit, ihre Augenpartie derart extrem dunkel zu schminken, daß ihr Gesicht einer Dämonenmaske ähnelte. Ihre Nachlässigkeiten, wie beispielsweise das Ignorieren des Anschnallgebots in Situationen, wo es sich verhängnisvoll auswirken konnte, machten sie ihr auch nicht sympathischer.
    Aber sie wußte, daß auf sie unbedingt Verlaß war, wenn ihre Fähigkeiten gefordert wurden.
    Deshalb beging Nikki nicht den Fehler, Sarah zurechtzuweisen, sondern musterte sie aufmerksam.
    Und sah, daß Sarahs rechter Arm ausgestreckt war und auf den Feuerleitstand zeigte.
    Nikki überlief es heiß, als sie das bemerkte, was Sarah schon vorher aufgefallen war.
    Ariber Foncan erwachte allmählich äus seiner Bewußtiosigkeit. Sein Kopf lag noch immer auf dem Feuerleitpult, aber seine Hände bewegten sich bereits ziellos tastend umher.
    Und die linke Hand befand sich nur noch wenige Zentimeter von dem Schalter zur Auslösung der Strahlwaffen des Schiffes entfernt - und sie bewegte sich langsam darauf zu.
    Das wäre an sich nicht schlimm gewesen, wenn die Auslösung der Schiffswaffen blockiert gewesen wäre, wie es normalerweise der Fall war, um einen versehentlichen Feuerschlag zu vermeiclen. Doch dadurch, daß Aribers Stirn auf die Schaltplatte geprallt war, existierte keine Blockierung mehr.
    Sobald Aribers Hand den Sammelschalter der Strahlkanonen berührte, würde eine Salve ausgelöst werden. Da kein anderes Ziel vorgegeben worden war, würde die syntronische Zielerfassung die Geschütze auf das Objekt mit der größten Masse innerhalb ihrer Reichweite ausgerichtet haben.
    Das aber war der Planet Akkartil.
    Die hochgebündelten und -verdichteten Impulsstrahlen aus den Kanonen der JOLLY ROGER konnten mit dem ersten Feuerschlag ein Gebiet von zirka 120 Quadratkilometern verwüsten.
    Nicht auszudenken, wie die Nakken darauf reagieren würden. Wahrscheinlich würden sie alle Beziehungen zu WIDDER abbrechen, egal, ob durch den Beschuß von Akkartil jemand dort zu Schaden kam oder nicht. Das aber würde auf absehbare Zeit den

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