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1489 - Offensive der Widder

Titel: 1489 - Offensive der Widder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn aus traurigen Augen an. Notkus erstarrte. Er fragte sich, was er falsch gemacht hatte. Er fühlte sich unschuldig. „Kannst du einmal herausgeben, wenn ich dich anfahre? Ist dir das möglich?" schrie sie. „Mußt du immer den Duckmäuser spielen, dem ein Frosch im Hals steckt, wenn seine Antwort gefragt ist? Merkst du nicht, daß etwas nicht stimmt?"
    Er zuckte zurück und holte tief Luft. Er streckte die Arme nach ihr aus, wollte sie an den Händen fassen und zu sich heranziehen, aber sie wich ihm aus. Er senkte den Kopf.
    Noch nie hatte sie so etwas von ihm verlangt. Es war immer unausgesprochen geblieben wie viele andere Dinge, die in ihrer beider Charakter begründet lagen. Jetzt sprach sie dayon und zeigte ihm damit, daß sie eine Änderung des Zustands wünschte. „Jetzt merke ich es", sagte er ratlos. „Ich weiß nur nicht, was es bedeutet. Irgend etwas ist anders als früher."
    Er erinnerte sich an ihre Gespräche, die sie im Zusammenhang mit der Rekonstruktion der BASIS geführt hatten. Sie liebten sich, und sie konnten beide ruhig und ausgeglichen sein.
    Aber ihre gegenseitige Unruhe, diese psychische Reibung zwischen ihnen schuf die Energie für ihre paranormale Begabung. Ohne diese Charaktereigenschaft waren sie so gut wie hilflos und unfähig.
    Dann erginge es ihnen gemeinsam ebenso, als wenn sie irgendwo allein gewesen wären.
    Der eine kam ohne den anderen nicht aus. Eine merkwürdige Konstellation hatte die beiden ungleichen Menschen zusammengeführt und zusammengeschweißt, die sich bereits seit ihrer Kindheit kannten. „Es ist vieles anders als früher", erwiderte sie ein wenig versöhnlicher. „Aber beachte es nicht, vergiß einfach, was ich gesagt habe."
    Notkus schüttelte den Kopf. Er wollte und durfte das nicht vergessen. Er spürte, daß er sich Gedanken darüber machen mußte, nicht heute und morgen, aber vielleicht übermorgen oder spätestens nach der „Operation Seifenblase". Er durfte nicht zulassen, daß es zu einer Katastrophe kam, die sie beide hinterher bereuten.
    Hamiller meldete sich endlich, wenn auch nicht auf akustischem Weg. Er aktivierte mehrere Holofelder, die den freien Raum zwischen Seriphos und dem Stützpunktplaneten zeigten. Die BASIS hatte sich aus ihrer Umlaufbahn um Heleios entfernt und hielt auf die Sonne zu, wo sich der Schrottplatz befand. Dort war alles abgelagert worden, was nicht mehr verwertet werden konnte. Flugunfähig geschossene Schiffe gehörten dort ebenso dazu wie kleinster Metallmüll aus den Werften der BASIS und den Anlagen von Heleios. Alles, was nicht wiederverwendbar war und auch sonst keinem Recycling zugeführt werden konnte, war von den wenigen unbewaffneten Tendern in die Nähe von Seriphos bugsiert worden. Das Konglomerat hing deutlich sichtbar als dunkler Fleck vor der Sonne. „Erreichen des Zielsektors in zweieinhalb Minuten", meldete die Tube. „Alle Anlagen sind einsatzbereit.
    Der Countdown läuft ohne Störungen!"
    „Danke, Hamüler", sagte Notkus rasch. „Wo steckt der Kommandant?"
    „Harold Nyman befmdet sich auf dem Weg zu Ihnen. Er hat seine Ruhephase beendet. Die BASIS wurde vorsichtshalber teilevakuiert. Alle Lebewesen haben das Zentralsegment verlassen."
    „Und warum sind wir hier?"
    „Weil keine Gefahr besteht. Verzeihen Sie, Mister Kantor, ich befolge die Anweisungen von Perry Rhodan und Homer G. Adams. Niemand soll von dem Experiment erfahren. Außer hier im Bugsektor sind alle Außenbereichsgeräte abgeschaltet worden. Niemand in der BASIS bekommt etwas von dem Vorgang mit."
    „Das genügt als Erklärung." Enza stemmte die Fäuste in die Hüften. „Und was bedeuten die Reflexe neben Heleios?"
    „Die ODIN und die HALUTA haben ihren Orbit verlassen und machen sich auf den Weg nach Siragusa, Madam. Die HALUTA schleust in die ODIN ein."
    „Danke, Hamiller."
    Notkus suchte die Nähe seiner Partnerin, und zu seiner Verwunderung wich Enza ihm nicht aus. Sie berührten sich an den Schultem und behielten den Kontakt bei. Notkus warf ihr einen kurzen Blick zu, und es schien ihm, als sei sie ihm dafür dankbar. Die Reaktion verunsicherte ihn zutiefst und ließ alle Alarmsirenen in ihm schrillen.
    Etwas ist falsch! redete er sich ein. So verhält sie sich nie und nimmer. Sei auf der Hut!
    Zwanzig Sekunden später meldete Hamiller das Ende des Countdowns. Ein Holoschirm zeigte die Halle, in der sie zusammen mit dem Blue die Installation vorgenommen hatten. Nichts hatte sich dort seither verändert, alle Werte waren

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