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1489 - Offensive der Widder

Titel: 1489 - Offensive der Widder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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donnerndes Lachen aus. „Sie erhalten ein Kommando! Ist das nichts?"
    Dem Zwerghaluter blieb vor Überraschung die Sprache weg.
     
    *
     
    Serval Gumbun strahlte über das ganze Gesicht. Er hüpfte auf den Rand des Diskus hinaus und ließ sich dort nieder. Seine Beine baumelten über die Kante hinab, und der Tefroder ließ seine Augen über den drei Meter entfernten Boden schweifen. Er beobachtete kleine Käfer, die durch das üppige Gras krochen und an den Stämmen der hohen Bäume verschwanden. „Kriecht nur", murmelte er. „Bald seid ihr wieder allein. Dann wird euch niemand auf eurem täglichen Weg stören."
    Er hob den Arm und aktivierte den Kom. „Gumbun auf der Außenhaut der Jet", gab er durch. „Ich genieße die frische Luft. Bald wird es nicht mehr möglich sein!"
    „Hier spricht der Stellvertretende Kommandant", kam die Antwort. „Ich habe dich auf der Optik. Bei Hangay, es wird auch Zeit, daß wir von diesem langweiligen Planeten wegkommen. Die Arbeiten an der BARBAROSSA sind längst abgeschlossen. Wir haben noch immer keine Starterlaubnis erhalten."
    „Geduld, Ferr-Moon!" Gumbun strahlte noch immer. „Es kann sich nur noch um ein paar Stunden handeln. Ich spüre es deutlich."
    Ein unverständliches Knurren des Hangay-Kartanin war der letzte Laut der kurzen Kommunikation. Der zur Dickleibigkeit neigende Tefroder richtete sich ein wenig auf und schob sich über die Kante hinaus.
    Wie ein Sack stürzte er in die Tiefe und kam vier Meter darunter ein wenig ungeschickt in dem hohen und weichen Gras auf. Er fmg den Schwung mit den Knien ab und balancierte mit den Armen sein Gleichgewicht aus. Nach einem kurzen Grinsen hinauf zu einer nicht lokalisierbaren Optik verschwand er zwischen Farnstämmen und bahnte sich einen Weg hinüber zu der mobilen Kuppel, die man vorübergehend hier aufgestellt hatte und in der eine Cafeteria und ein kleines Schwimmbad untergebracht waren. Er traf einen Teil der Besatzung des Mutterschiffs und sah einen Haufen fremde Gesichter, meist Widder. Einige gehörten zu den Besatzungen der ehemaligen Tarkan-Flotte.
    Die Stimmung, die unter der kühlen Kuppel herrschte, entsprach seiner eigenen Stimmung. „He, Gumbun, komm her!" Er erkannte Hyghon, den Hauri. Wie immer trug der ehemalige Asporc-Lotse seine Uniform aus Purpur mit den schwarzen Karos, die ihm das Aussehen eines Harlekins verlieh. „Weißt du schon, daß wir gleich losfliegen?"
    „Nein." Der Physiker und Xenobiologe, der seine Ausbildung auf Satrang unter Waringer gemacht hatte und wie alle Besatzungsmitglieder der BARBAROSSA ehemaliger Patient des Planeten war, setzte sich zu den Männern und Frauen an den Tisch. „Wann?"
    „Sobald der Einsatzleiter der >Operation Seifenblase< an Bord ist!"
    Gumbun zog die Augenbrauen hoch. „Seit wann benötigt Heyda einen Aufpasser?"
    „Gar nicht. Sie hat wonl eher die Aufgabe einer Therapeutin. Wir alle werden aufpassen, daß dieser Haluter keinen Unfug anstellt."
    „Haluter?"
    „Lingam Tennar. Wahrscheinlich braucht er Beschäftigung. Oder er kann es wie wir kaum mehr erwarten!"
    Die Grundstimmung unter den Widdem auf und um Heleios war als euphorisch zu bezeichnen. Sie überlagerte sogar die Hektik der Vorbereitungen der Operation.
    Endlich hatte WIDDER die Möglichkeit, durch Zerstörung von Raumforts Lücken in den Chronopuls-Wall zu schlagen und große Flottenbewegungen durchzuführen, wie sie der Einflug der erwarteten zehntausend Frägmentraumer und zweitausend Haluterschiffe darstellte. Ferner besaß die Organisation mit dem SHF-Sender der Haluter im Zusammenwirken mit zweihundert Nakken und dem Zentralplasma eine wirksame Waffe, um das Kontrollfunknetz zu beeinflussen oder völlig abzuschalten, mit dem die ominösen Herren der Straßen die Cantaro steuerten.
    Inzwischen waren fast alle Schiffe von WIDDER, den Freihändlern und der ehemaligen Tarkan-Flotte aus ihren Einsätzen nach Heleios zurückgekehrt. Der Sturm der verflossenen Monate, bei dem die Herren der Milchstraße massiv gegen WIDDER vorgegangen waren, hatte sich gelegt. Nach erheblichen Verlusten hatten die Gegenmaßnahmen gegriffen. Alle noch tätigen Einsatzteams waren aus ihren Verstecken und von den Krisenherden evakuiert worden. Nur noch ganz wenige Widder befanden sich an Schlüsselpositionen im Einsatz, und es war nicht gelungen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Ihre Rückholung war zu gefährlich und zu aussichtslos.
    Die Verluste hatten sich trotz der schweren Niederlagen in Grenzen

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