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1489 - Offensive der Widder

Titel: 1489 - Offensive der Widder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie vor behauptete, daß sie Payne Hamiller sei. „Guten Morgen, Payne", erwiderte der Synergistiker. „Mir war gar nicht bewußt, daß gerade der Tag angefangen hat."
    „Sehen Sie, Mister Kantor. Die Faszination des Leerraums ist..."
    „Hör auf mit dem Gesülze!" rief Enza dazwischen. „Der Schlitten ändert den Kurs. Was ist los, Hamiller?"
    „Eine reine Sicherheitsmaßnahme, Madam. Sie kommen einem der Transformprojektoren bedrohlich nahe. Deshalb habe ich mir erlaubt, den Kurs ein klein wenig zu ändern. Sie werden in der Nähe des vorderen Antennenparks abgesetzt. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!"
    Die Hamiller-Tube schwieg wieder, und Enza wandte den Kopf und starrte auf den rechten Arm ihres Partners, der noch immer nach unten deutete. Sie folgte ihm mit ihrem Blick und versuchte zu erkennen, was er meinte. „Du träumst", sagte sie schließlich. „Oder du siehst Gespenster. Du versuchst doch nur, mir einen Bären aufzubinden."
    Notkus rührte sich noch immer nicht, und sie gab es auf, ihn aus der Reserve locken zu wollen. Sie wandte sich zur Seite, wo die Spitzen der scheinwerferbestrahlten Waffentürme blinkten. Scharen von Robotern mit ihren dunkelroten Warnlichtern arbeiteten dort, um auch die letzten Systeme technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Dazwischen rasten kleine Gestalten entlang, gelbweiße Flecken in der Schwärze, hektische Störenfriede in der gemächlichen Gleichmäßigkeit robotischer Verhaltensweisen. Es waren die Techniker und Ingenieure, die die Arbeiten überwachten und auch selbst mit Hand anlegten, damit sie so bald wie möglich abgeschlossen werden konnten. „Achte auf die grünen Positionslichter", sagte Notkus so plötzlich, daß Enza erschrak. „Sie begrenzen einen Teil des Zentralsegments und verleihen ihm das Aussehen eines Tortenstücks!"
    „Ja und?" bellte sie. „Es wird einen Grund haben!"
    „Der Grund sind wir!" sagte Notkus mit warm klingender Stimme. „Nicht wir allein, sondern alle, die sich diesem Teil des Schiffes nähern. Mein Gott, Enza!" Seine Stimme hob sich. „Die Lichterkette ist ein Symbol. Hamiller will uns damit etwas sagen!"
    „Und was denn?" Sie verlor nun endgültig die Geduld und wollte nur noch eins: weg aus diesem Schlitten, weg von diesem Ekel. Es war die schrille und zugleich voller Bewunderung steckende Stimme des Blues, was sie zurückhielt. „Aber natürlich, Notkus", zirpte Chyunz voll Begeisterung. „Jetzt, da du es sagst, fällt es mir auch auf."
    Entgegen dem, was Enza von ihrem Synergistikpartner dachte, legte Kantor keine Kunstpause ein, sondern fuhr mit gleichmäßiger Stimme fort: „Alpha-Land", erklärte er. „Die Positionslichter umreißen Alpha-Land. Erinnerst du dich, Enza?
    Weihnachten in Alpha-Land. Du hast den Baum gebastelt!"
    „O Notkus!" Sie holte den Seufzer tief aus ihrer Brust. „Wie kannst du jetzt an so etwas denken.
    Weihnachten in Alpha-Land. Die Rekonstruktion der BASIS!"
    Weihnachten 1143 NGZ. Das war fast drei Jahre und zwei Monate her, denn inzwischen schrieb man Mitte Februar 1147. Überall unter dem Schlitten und seitlich von ihm sprühten Lichtkaskaden auf, Fontänen mit einer Länge und Breite, die in Hunderten von Metern gemessen werden mußte. Die Vakuumschmelzprozesse liefen in einer atemberaubenden Geschwindigkeit ab, und die Kaskaden zerstoben in dunkelblau glühenden Vorhängen aus sich verlierender Wärme.
    Keine der gefährlichen Fontänen reichte näher als dreißig Meter an den Schlitten heran. Sorgfältig positionierte Energiefelder verhinderten, daß irgend jemand zu Schaden kam.
    Hamiller war überall. „Hoffentlich landet das Ding jetzt!" schimpfte Enza, und Notkus lauschte dem Klang ihrer Stimme nach.
    Um seinen Mund spielte ein Lächeln. Sie sah es nicht, denn der Helm war verspiegelt.
    Es würde ein erfolgreicher Arbeitstag werden, das stand jetzt bereits fest. Dieser Gedanke war der Grund für sein Lächeln, und er beugte den Oberkörper ein wenig zur Seite und blickte an der Außenwand des Schlittens vorbei hinunter auf die fremdartig wirkenden Muster der Lichter. Wäre das grelle Licht von Seriphos nicht gewesen, so hätte er da$ Aufsetzen des Fahrzeugs übersehen. Es gab nicht den geringsten Ruck, die Taster an der Unterseite schluckten die kleinste Vibration. Notkus löste das Magnetsystem und erhob sich. Gleichzeitig kam aus einem Orbit über der BASIS das Signal von der Fähre, die sie mitsamt dem Schlitten von Heleios gebracht hatte. „Gemach, gemach", murmelte

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