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149 - Auf Messers Schneide

149 - Auf Messers Schneide

Titel: 149 - Auf Messers Schneide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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kannten keine Panik, nur Pflichterfüllung. Immer weiter rückten sie hinauf und hoben dabei Takeo vorsichtig auf ihre Schultern. Während sie selbst schon bis zur Körpermitte in der Lava standen, hievten sie ihren Herrn auf die rettende Plattform hinauf.
    Die aufsteigende Hitze ließ keine Zeit für lange Abschiedszeremonien.
    Pollack, der persönlich die Kontrollen bediente, erhöhte umgehend den Schub des Magnetfeldantriebs. Sofort gewann die schwebende Basis an Höhe und nahm wieder ihren Platz zwischen den EWATs ein. Die RoCops versanken indessen, einer nach dem anderen, in der Lava. Selbst ihre Helme wurden innerhalb weniger Sekunden überspült.
    Yoshiro warf einen Blick durch die von innen durchsichtige Teflonkuppel, die sich über seiner Kanzel wölbte. Nun sah er mit eigenen Augen, was bisher nur in Umrissen präsentiert worden war: Takeo hatte beide Beine verloren. Aus seinem Rumpf ragten nur noch zwei zerschmolzene Stummel hervor.
    Trotzdem winkte er dankbar zum E WAT hinüber. Sein Massenspeicher hatte anscheinend keinen Schaden genommen.
    »Rettungsaktion abgeschlossen«, gab der General offiziell bekannt. »Vormarsch fortsetzen.«
    Darauf hatten alle Piloten nur gewartet.
    Vorsichtig beschleunigten sie. Eine Flotte aus dreizehn EWATs und hundertfünfzig Transportplattformen, die früher oder später auf ein neues, noch größeres Abwehrbollwerk der Daa'muren stoßen würde.
    ***
    Im Krater
    Das Steuerrad unter seinen Händen vibrierte, ebenso das gesamte Chassis. Wer genau hinhörte, konnte auch ein unterschwelliges Kreischen vernehmen, aber das wollte Smythe nicht, also hörte er gar nicht erst hin. Der Reaktor würde die Überlastung aushalten, darüber machte er sich keine Sorgen. Bei den Antriebswellen, Achsen und Rädern sah das dagegen ganz anders aus. Sie wurden drei bis vier Mal so stark wie normal beansprucht, das konnte nicht lange gut gehen.
    Doch es musste einfach gut gehen. Um der Menschheit willen, die seiner – Smythe lächelte – Führung bedurfte.
    Darum musste die Maschine halten, lange genug, bis das Schlimmste vereitelt war.
    Jetzt ein wenig Musik, dachte er. Am besten Wagners ›Ritt der Wallküren‹, so wie in diesem Film, wo die Hubschrauber angreifen und alles in Flammen aufgeht. Aber Musik, so etwas kannten diese Echsenköpfe ja gar nicht.
    Nervös hantierte er an dem Funkgerät herum, um ihm irgendetwas anderes als ein Rauschen zu entlocken.
    Was ihm ein wenig Sorgen bereitete, war der letzte Bautrupp, der seine Tätigkeit längst beendet haben musste.
    Was, wenn der die Staubfahne sah, die er wegen seiner Geschwindigkeit kilometerweit hinter sich her zog?
    »Lagebericht Mr. Black«, ertönte es da plötzlich überraschend klar aus dem Lautsprecher. »Wir haben die Daa'muren unter großen Verlusten zurückgeschlagen und setzten jetzt den Vormarsch fort. Der Abstieg liegt noch komplett vor uns. Vermutlich ist dabei mit weiteren Hinterhalten zu rechnen.«
    Nanu, was ist das denn? Smythe nahm die Hand von der Frequenztaste. Anscheinend bedienten sich die Allianztruppen eines Funksystems, dass die CF-Strahlung überwand. Vage Erinnerungen an ein Weltratrelais in der Internationalen Raumstation kamen in ihm hoch.
    »Lagebericht General Yoshiro«, meldete sich eine andere Stimme. »Unser Vormarsch ist erneut ins Stocken gekommen. Wir sind in heftige Kämpfe verwickelt. Vier EWATs ausgefallen, hohe Verluste unter den Fußtruppen. Aber wir geben nicht auf!«
    Schön für dich, Doofmann! Stiftet nur alle ordentlich Durcheinander, damit keiner an mich denkt. Die Übertragungen begannen Smythe Spaß zu machen. Schon witzig, dass sich alle Welt gegenseitig aufrieb, während er in aller Seelenruhe durch die Gegend gondelte und das ausführte, woran Tausende von Schwerbewaffneten scheiterten.
    Wie wohl der nächste Idiot hieß, der seinen Lagebericht abgab?
    »Hier Commander Matthew Drax«, kam es wie zur Antwort aus dem Lautsprecher. Smythe spürte umgehend bitteren Würgereiz in sich aufsteigen. »Haltet durch, Freunde, auch wenn die Lage hoffnungslos erscheint. Es gibt zuverlässige Meldungen, dass Aiko Tsuyoshi tief ins feindliche Gebiet vorgedrungen ist und eine Sabotage der Bombenkette plant. Naoki und ich werden deshalb das Wetter über dem Krater manipulieren, um ihm Deckung zu verschaffen. Mit etwas Glück kann er im Schutz des Nebels bis an den Kometen gelangen und die Bomben unschädlich machen.«
    Wenn Smythe bisher noch den leisesten Zweifel an seiner göttlichen Bestimmung

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