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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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aufleuchten.
    Wieso stand hier ein Auto?
    Sheldon wurde langsamer und stoppte neben dem
Fahrzeug. Er stieg aus. Die Tatsache, daß es sich um ein ganz neues Auto und
dazu noch um ein recht auffälliges handelte, ergänzte sich mit seiner
Überlegung, daß da eigentlich das Parken verboten war und kein vernünftiger
Mensch ohne zwingenden Grund hier ein Auto abstellte und dabei noch die halbe
Fahrbahn einnahm.
    Da mußte einer eine Panne haben
...
    Sheldon sah in den dunklen Wagen. Kein Mensch
war drin. Alle Fenster waren verschlossen. Ebenso die Türen.
    »Hallo ?« rief Bill
in die Dunkelheit und ließ den breitgefächerten Lichtstrahl der Stablampe in
die Runde gehen. Er leuchtete die wellenförmigen Erderhebungen ab und die
buschigen Sträucher dahinter. Hier abseits der verkehrsreichen Straße konnte
sich ein Verbrechen abgespielt haben. Auch diese Möglichkeit mußte er in
Betracht ziehen.
    Er fand nichts Verdächtiges bis auf die
Spuren in unmittelbarer Nähe des abgestellten Lotus Europa.
    Deutlich sah er das heruntergetretene Gras
und die abgetretene Erde. Die Spuren wiesen nicht Richtung Los Manos, sondern
Richtung Beach Hotel.
    Sheldon schüttelte den Kopf und warf einen
Blick auf die verwitterten Hinweisschilder an der Weggabelung.
    »So ein Quatsch«, sagte Sheldon halblaut vor
sich hin. »Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb das Schild da noch steht. Es
führt einen Ortsunkundigen höchstens in die Irre ...«
    Wenn der Fahrer des Lotus sich nach dem
Schild gerichtet hatte, dann würde er logischerweise den kürzeren Weg zum
Strand eingeschlagen haben, in der Erwartung, im Beach Hotel telefonieren und
Hilfe herbeiholen oder nach Möglichkeit auch übernachten zu können.
    Beides aber war überhaupt nicht möglich!
    Das Beach Hotel existierte schon seit
fünfzehn Jahren nicht mehr!
     
    *
     
    Da Sheldon nicht wußte, wie lange der Fahrer
schon zu Fuß unterwegs war, beschloß er, auf jeden Fall den Weg zum Strand zu
fahren, um diesem Mann möglicherweise aus einer Notlage zu helfen. Lag die
Panne schon länger zurück, dann würde derjenige sicher schon auf dem Weg nach
Los Manos sein und dort ein Zimmer gefunden haben.
    Bill Sheldon startete und zog seinen Wagen
herum. Staub wirbelte auf, als er ziemlich scharf beschleunigte und die
Hinterräder durchdrehten.
    Sheldon fuhr den Weg zum Strand. Als der Deputy
ans Ende der Einmündung kam, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf.
    In den hellen Scheinwerfern war die Bucht vor
ihm fast taghell ausgeleuchtet. Und dort in dem Oval sah er Caravans und Autos
stehen!
    Sheldon schloß die Augen und öffnete sie
wieder. Der Eindruck blieb.
    Der Deputy fuhr bis zur Parkplatzeinmündung
und stoppte minutenlang bei laufendem Motor. Sheldon nahm das Unfaßbare in sich
auf.
    »Ich bin doch nicht betrunken«, knurrte er
gereizt. Im Dienst kam nie ein Tropfen Alkohol über seine Lippen. Da war er
eisern.
    Es konnte allerdings sein, daß der gestern an
seinem freien Tag reichlich genossene Whisky jetzt noch seine Nachwirkungen
präsentierte.
    Fing so ein Delirium an?
    Bill Sheldon fühlte zum ersten Mal in seinem
Leben so etwas wie Angst in sich aufsteigen, und der Gedanke, daß der Arzt ihm
offenbar doch nicht alles gesagt hatte, trieb ihm den kalten Schweiß
    auf die Stirn.
    Sheldon rieb sich die Augen.
    Die Bilder blieben.
    Da stieg er aus.
    Wie in Trance ging er um sein Auto herum und
auf das erste der dort abgestellten zu.
    Vorsichtig streckte er seine Hand nach einem
VW älteren Baujahres, grüne Farbe, aus. Er fühlte das kühle Blech, und die
Berührung durchfuhr ihn wie ein elektrischer Strom.
    Das Auto war Wirklichkeit, war keine
Halluzination!
    Sheldon streifte über den scheinbar
vergessenen Parkplatz. Er fand zwei Caravans und alle jene Autos, die in
vergangenen Monaten als überfällig gemeldet worden waren. Einige Nummern hatte
er im Kopf - und erkannte sie auf Anhieb wieder.
    War das denn die Möglichkeit!
    Bill Sheldon schlug sich mit der flachen Hand
an die Stirn. Alle jene Wagen und Caravans, nach denen ein Heer von Polizisten
seit Monaten fahndete, standen hier fein säuberlich gesammelt auf ein und
demselben Parkplatz.
    Die Suchmeldung war auch in Mellerons Office
eingegangen. Auch sie hatten daraufhin die Gegend nach eventuell leerstehenden
Autos und Wohnwagen im Auge behalten. Sie waren beide auch am Strand gewesen.
Das lag etwa drei Monate zurück. Aber da war nicht ein einziges Fahrzeug zu sehen!
    Demnach mußten diese Corpus delicti erst

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