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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nach
diesem Zeitpunkt hierher geschafft worden sein. Aber auch in dieser Überlegung
stimmte etwas nicht.
    Ein Caravan und vier Autos waren schon seit
über zehn Monaten überfällig - und die standen auch hier. Nachdem ihre Besitzer
und Bewohner verschwanden, war wohl kaum anzunehmen, daß sie die Fahrt von
allein fortgesetzt hatten.
    Mit der Lampe in der Hand betrachtete Sheldon
sich sehr eingehend die einzelnen Gefährte. Alle Autos waren leer.
    Geisterhaft und lautlos wanderte der
Lichtstrahl durch die Fensterscheiben und riß das Innere der Caravans aus der
Dunkelheit.
    Leer die Bänke und Betten, die gepackten
Koffer standen in einer Ecke. Es war alles da. Es war nichts zerstört - und es
war nichts gestohlen, soweit er beim ersten Blick feststellen konnte. Nur - die
Menschen fehlten!
    Es war eine ganz eigenartige Stimmung von
Einsamkeit, die er hier vorfand und die ihn bedrückte, auch wenn er es nicht
wahrhaben wollte.
    Zwischen zwei Caravans fand Bill Sheldon ein
großes Spinnennetz.
    Der Lichtstrahl wanderte darüber hinweg, und
Sheldon wäre es nicht aufgefallen, daß sich dort auf den klebrigen Fäden etwas
abspielte, wenn der Lichtkegel das Ereignis nicht in gleißender Helligkeit aus
dem Dunkel der Nacht gerissen hätte.
    Im ersten Moment warf er nur einen kurzen,
flüchtigen Blick darauf, dann aber saugte sich sein Auge förmlich daran fest.
    Im Netz hockte eine fette Spinne. Sie schlug
verzweifelt mit ihren langen Beinen um sich, konnte sich aber nicht aus der
Umklammerung befreien, in die sie allen Naturgesetzen zum Trotz geraten war.
    Hier in ihrem Netz fraß nicht sie eine
Fliege, sondern fünf Fliegen machten sich über sie her und sonderten mit ihren
Säugrüsseln einen Speichel ab, unter dem Beine und der eiförmige Leib der Spinne
sich breiig auflösten!
     
    *
     
    Stand die Welt köpf? Wer er verrückt?
    Bill Sheldon begriff überhaupt nichts mehr.
    Es mußte doch der verdammte Alkohol sein!
Irgendwann fing es in irgendeiner Form eben doch an . . .
    Hier stimmten die Gesetze der Natur nicht
mehr. Die Fahrzeuge, die er sah, müßten schon seit vielen Monaten hier stehen,
und doch waren sie ihnen nicht bei ihrer Suchaktion aufgefallen! Die
Spinnennetze zwischen den Caravans und den abgestellten, verstaubten Autos
waren groß und alt und bewegten sich im kühlen Wind, der vom nahen Meer her
wehte.
    Die Spinnen hatten ihre Netze gebaut, um
Beute einzufangen. Aber die Beute - wurde ihnen zum Verhängnis.
    Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr
beunruhigte ihn der Gedanke.
    Er mußte nach Los Manos, oder noch besser war
es, über die Funksprechanlage des Fahrzeuges Melleron über diese merkwürdige
Sache zu unterrichten.
    Sheldon stiefelte über den harten Boden
zurück zu seinem Wagen. Sein Blick ging dabei über die Bucht hinüber zu der
Steilküste, die diese Bucht begrenzte.
    Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, und
er mußte zweimal hinsehen, um sich zu vergewissern, ob das, was er erblickte,
tatsächlich vorhanden war.
    Das Beach Hotel?
    Er sah das schummrige Licht der hin und her
schwankenden Laterne vor dem Eingang, die Umrisse des wie eine überdimensionale
Blockhütte wirkenden Gebäudes, das sich auf massigen Pfählen erhob.
    Sheldon schüttelte sich.
    Er lief zum Wagen zurück, schaltete den Motor
aus und griff nach dem eingebauten Telefon. Melleron meldete sich sofort.
    »Hier ist Bill, Jeff. Ich habe dir ein tolles
Ding zu erzählen .«
    »Na also! Dann hat sich unsere Mühe ja
gelohnt. Hat der Kerl ausgepackt? Sind die Pistolen heiße Ware
.. .?«
    »Es geht nicht um den Unfall, Jeff. Ich bin
hier unten am Strand des Beach Hotels . . .«
    »Was machst du denn da? Badest du bei
Mondschein? Du hast doch gar keine Badehose dabei. Und wenn du als Nackedei in
der Gegend rumspringst, weißt du, was für eine Strafe du riskierst .«
    »Mir ist nicht zum Scherzen zumute, Jeff«,
fiel Sheldon dem Sheriff ins Wort. »Bevor ich dir einiges erzähle, möchte ich
dich bitten, dich hinzusetzen oder festzuhalten. Hier unten in der Bucht habe
ich alle die Fahrzeuge gefunden, wonach ein Heer unserer Kollegen seit Monaten
fahndet, Jeff. Sie stehen alle fein säuberlich beisammen .«
    »Du bist betrunken, Bill !«
    »Das habe ich auch erst gedacht. Ich habe sie
mir nicht nur angesehen, sondern sie auch gefühlt. Ich habe sie wirklich
gespürt, Jeff! Sie sind da, ein Zweifel ist ausgeschlossen. Oder das ist die
schlimmste Halluzination, die ein Mensch je hatte. Noch etwas, Jeff. In

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