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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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entfuhr
es dem Maler. »Die Kerle haben sie aufgespürt !«
    Da gab er Gas, und der Motor gab ächzende
Geräusche von sich. An plötzliche Beschleunigung war nicht mehr zu denken. Da
machten der Motor und die ausgeschlagenen Kolben nicht mehr mit.
    Aber Barner hatte einen Vorteil.
    Tom Hawkins war auf die Idee gekommen, an der
Kreuzung zu drehen, und so stand sein Wagen quer in der Straße, als Barner
eintraf und erkannte, daß die Frau, die er zu treffen gehofft hatte, von ihren
Peinigern erneut aufgefunden worden war.
    Barner zog die Handbremse, stieß die Tür nach
draußen und sprang, für sein Alter mit erstaunlicher Elastizität auf die
Straße, dem anfahrenden Auto entgegen.
    Hawkins machte keine Anstalten, panikartig zu
reagieren. Sein Erfolgserlebnis mit den beiden Cops hatte ihn sicherer als je
zuvor gemacht.
    Er drehte den Wagen und fuhr langsam an.
    »Halt, stehen bleiben! Stehen bleiben !« brüllte Gerry Barner. Wirr hingen seine Haare in die
Stirn, er lief dem Auto nach und klammerte sich an die Klinke der linken
Hintertür.
    Durch das Seitenfenster konnte Barner die
betäubte Eve Masters sehen. Sie lag da wie eine Schlafende und hatte den Kopf
leicht nach hinten gebeugt. Neben ihr saß Charles Canon und warf ihm einen
sezierenden Blick zu.
    Die beiden Männer in dem Wagen wechselten ein
paar Worte. Barner sah, wie sich die Lippen bewegten, aber er konnte kein Wort
verstehen.
    Da hielt Hawkins abrupt an.
    Durch das unerwartete Bremsmanöver wurde der
Maler schlagartig nach vorn gerissen und wäre beinahe zu Boden gestürzt.
    Er mußte sich mit beiden Händen an dem kühlen
Metall des Chevrolet abstützen.
    Die Hintertür flog auf.
    Es ging alles blitzschnell. Barner fühlte
sich von Canon gepackt, ehe er seinen Protest loswerden konnte.
    »Wenn Sie unbedingt mitfahren wollen, bitte.
Wir hindern Sie nicht daran !«
    hörte er die kühle Stimme des Jüngeren. »Im
Gegenteil! Auf diese Weise erfahren wir vielleicht noch, wie ihr beiden
eigentlich zusammengehört. Das interessiert uns nämlich auch .«
    Barner kam nicht mehr zu einer
Abwehrbewegung.
    Er erhielt einen Schlag ins Genick, daß er
nach vorn stürzte. Im Fallen wurde er in den Wagen geschubst. Es ging alles so
schnell, daß er selbst nicht begriff, was mit ihm geschah. Und der Schlag wurde
mit einer solchen Härte geführt, daß er sofort das Bewußtsein verlor.
    Gerry Barner landete quer über dem Schoß Eve
Masters, Charles Canon lief um den Wagen herum, warf sich von der anderen Seite
her auf den Sitz, und dann beschleunigte Hawkins scharf, um so schnell wie
möglich hier wegzukommen.
    Eine Minute später brauste der Chevrolet mit
hoher Geschwindigkeit Richtung Los Angeles, und Tom Hawkins sagte: »Wir fahren
durch, Charles. Wir wechseln uns im Fahren ab. Die Zeit, die wir bisher
verloren haben, müssen wir unbedingt aufholen. Ich habe keine Lust, länger mit
den beiden zusammen zu sein, als unbedingt notwendig ...«
     
    *
     
    Bill Sheldon wollte nach Los Manos.
    Der Achtunddreißigjährige hatte gelocktes
Haar, ein männliches Gesicht und - wie seine oft wechselnden Freundinnen ihm
übereinstimmend bestätigten - eine sehr große Ähnlichkeit mit Clark Gable, der
durch die Nostalgie-Filme hier in den Staaten wieder hoch im Kurs stand.
    Sheldon war ein Tausendsassa. Er wechselte
seine Freundinnen wie seine Hemden und war zwischen San Pedro und Los Angeles
bekannt wie ein bunter Hund. Man kannte ihn in jeder Bar und jedem
Vergnügungslokal. Das Leben von allen Seiten zu genießen, war Sheldons
Hauptinteresse. Er hielt es für in Ordnung, sechzig Zigaretten am Tag zu
qualmen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Lebensfreude mit einem Whisky
zu unterstreichen und darüber hinaus noch sehr viel und kräftig zu essen. Daß
er nur geringes Übergewicht hatte, schrieb er der Tatsache zu, daß sein
aufreibendes Leben eben Kraft und Nerven kostete.
    So glich das eine das andere wieder aus,
meinte er. Sein Arzt, der ihn kürzlich untersuchte, war da ganz anderer
Ansicht.
    Die Leberwerte stimmten nicht, der
Gallenabfluß war nicht in Ordnung, das Herz war nicht mehr so belastbar.
Sheldon erhielt den guten Rat, sein Leben von Grund auf zu verändern, ehe sich
merkbare körperliche Schwächen einstellten.
    Aber Sheldon mißtraute dem Doc. Er war
überzeugt davon, daß der Arzt ihm Rauchen und Trinken abgewöhnen und das Essen
vermiesen wollte.
    Ganz im stillen mußte er dem Urteil des Docs
allerdings zustimmen. Er fühlte sich nicht mehr so

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