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1491 - Transit nach Terra

Titel: 1491 - Transit nach Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Methan und Wasserstoff. Es herrscht kein Krieg. Er erwartet nicht, beschossen zu werden.
    Doch was erwartet er dann ?
    Er weiß es nicht. Rhodan will für alle Fälle gerüstet sein. Voller Tatendrang durchschreitet 6r den grünen Bogen, und im Augenblick darauf wirft ein furchtbarer Schmerz ihn zu Boden. Terra. Dies muß seine Heimat sein -wenn die Nakken nicht gelogen haben. Stählerne Hände packen ihn, heben ihn an, transportieren rüde seinen Körper.
    Nach einer Ewigkeit normalisiert sich die Funktion seiner Sinne. Er sieht, daß eraufeinem Antigravschlitten transportiert wird. Neben ihm weitere Körper - einige regen sich matt. „Ich grüße euch, ihr Heimkehrer!" sagte der Robpter, der den Schlitten führt. Wie bringt er es fertig, seine Stimme so zynisch klingen zu lassen? Er ist eine Maschine, nicht mehr. „Habt ein wenig Geduld. Soeben werdet ihr euren neuen Lebensbereichen zugeteilt."
    Ringsum ist klirrendkalte Zugluft. Die Spitzen von Wolkenkratzern ziehen hastig vorbei. Dazwischen ruinenhafte, graugescheckte Skelette, die in den Himmel emporragen. Gleiterverkehr? Nein - obwohl dies eine riesige Stadt sein muß. Vielleichtsogar Terrania. Endlos ziehen leere Fenster vorbei. Kein Lärm, keine Stimmen.
    Rhodan will aufbegehren, eine Frage stellen.
    Doch die Lähmung hält an. Lähmung... Er begreift, daß eine Paralysewaffe ihn getroffen hat. Eine Stunde noch, vielleicht eineinhalb oder zwei. Dann wird sein Aktivator die Wirkung kompensiert haben.
    Dann kann ereingreifen.
    Zeit vergeht. Ätzender Nieselregen durchnäßt ihn.
    Immer wieder hält der Robot, greift sich eine der Gestalten neben ihm und verschwindet für exakt drei Minuten. Soviel erkennt er, weil der Armbandchronometer in seinem Blickfeld liegt.
    Rhodan entwirft Pläne, einen fürjede denkbare Alternative. Schon spürt er Bewegung in den Fingerspitzen, schon breitet sich in der Wirbelsäulengegend Kribbeln aus. Die Nervenenden schmerzen.
    Doch die Wirklichkeit holt seine Pläne ein. Er ist an der Reihe, bevor er sich erheben kann. Keine Flucht, keine Verzweiflungstat.
    Der Roboter hebt ihn an, als wiege er soviel wie eine Feder. Mit ihrer Last tritt die Maschine über den Rand des Schlittens. Unterihm öffnen sich vierhundert Meter Tiefe; Doch der Robot trägt ihn auf Antigravkissen hinüber bis in den nächsten Turm. „Dein Name ist Frank Lindom", $rklärte die Maschine.
    In Windeseile schießt sie durch Gänge und Schächte, macht am Ende vor einer offenen Tür halt, transportiert ihn hinein.
    Rhodan sieht nur einen Stuhl. Er fühlt sich am Handgelenk gepackt und verliert das Bewußtsein. Etwas integriert sich in ihn.
    Furchtbare Schmerzen ...
    Sieben Uhr morgens. Er erwacht.
     
    *
     
    „Aufgewacht, aufgewacht!" rief Savannas melodiöse Stimme. „Dein Tagespensum wartet, Frank!"
    Achzend wälzte er sich herum und schleuderte das Kissen in Richtung Lautsprecher. Mit einem Knacken verstummte die Stimme. Ein neuer Tag. Und das, obwohl er schon den letzten nicht besonders genossen hatte.
    Ein Fingerschnippen aktivierte die Morgen-Schaltung. Das Antigravfeld, das nachts seinen Schlaf erleichtern sollte, hörte zu funktionieren auf. Achtzig Kilogramm Gewicht drückten ihn auf die Matratze zurück, und Lindorn wehrte sich nicht dagegen.
    Ein kleiner Hygienebot tauchte surrend auf. „Ich beginne!" verkündete die Maschine tatendurstig. Sie schwebte über seinem Kopf und fuhr die Utensilien aus - zunächst eine blanke Düse, dann die Klinge mit molekularbreitem Schnitt.
    Aromaschaum spritzte ihm ins Gesicht. Der Hygienebot verteüte das Zeug über seine Wangen, über das Kinn und den Hals, dann glitt die Klinge heran und rasierte ihn.
    Lindorn genoß das Gefühl. Savanna mischte sich wieder ein und spielte entspannende Musik, doch jetzt machte es ihm nichts mehr aus. Der Bot tupfte seine Haut mit Desinfektionslösung ab; zuletzt zwängte er eine Bürste in Lindorns Mund und reinigte ihm die Zähne. „Verschwinde, blödes Ding", sagte er.
    Kommentarlos zog sich der Hygienebot in sein Fach über Lindorns Bett zurück. Nun begann die morgendliche Wäsche. Übergangslos verwandelte sich das Bett in eine bequeme Wanne, mit körperwarmem Wasser gefüllt, und dazu kamen duftende Emulsionen. Quasttentakel reinigten jede Falte seiner Haut.
    Zum Schluß eine kalte Dusche und der trocknende Luftstrom ... Der Tag begann.
    Er kleidete sich von Hand an und begab sich ins Eßzimmer der Station. Wenald und Mnestia warteten bereits. „Ah, unser großer

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