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1494 - Hexenhölle

1494 - Hexenhölle

Titel: 1494 - Hexenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Waffe wieder hervorzuziehen, stand ich bereits auf den Beinen und schlug ihm meine Beretta mitten ins Gesicht.
    Ich hörte es knacken. Blut schoss ihm aus der Nase, dann schrie der Typ wie am Spieß.
    Ich nahm mir seine Waffe nicht. Sie steckte zu tief im Holz. Es hätte mich zu viel Zeit gekostet, sie hervorzuzerren.
    Also nichts wie weg!
    Ein zweiter Verfolger tauchte nicht auf. Aber der Verletzte brüllte weiter. Für mich hatten sich die Chancen nicht verbessert. Außerdem hatte ich mich bisher nicht sehr weit von dem Friedhof entfernt. Der Wald war für eine schnelle Flucht einfach nicht das richtige Gelände.
    Trotzdem lief ich weiter. Ich kam bis zu einem Busch. Als ich ihn sah, erlitt ich fast einen Herzschlag. Aus ihm tauchte plötzlich ein Berserker auf.
    Ein Hüne von Mann.
    Und er warf sich auf mich!
    Ich kam nicht so schnell weg. Ich sah noch, dass er zuschlug, und war froh, meine Waffe weggesteckt zu haben.
    Das war mein letzter Gedanke.
    Dann traf mich etwas am Kopf.
    Ob es ein Stein oder eine Faust war, wusste ich nicht. Es war auch egal, was mich ins Reich der Bewusstlosigkeit beförderte…
    ***
    Bewusstlos zu sein heißt nicht, tief und fest zu schlafen. So war das Erwachen auch ganz anders, als hätte ich einen langen Schlaf hinter mich gebracht.
    Ich tauchte nur mühsam aus dieser tiefschwarzen Welt auf. Es war wie ein Hochsteigen aus einem tiefen See, und nur allmählich veränderte sich meine Sicht.
    Behindert wurde ich durch die Schmerzen in meinem Kopf. Sie breiteten sich besonders an der Stirn aus, denn dort hatte mich der Schlag erwischt.
    Ich öffnete meine Augen nicht, weil mein Gehör etwas vernommen hatte. Es war eine Art Gemurmel, das sich aus Männerstimmen zusammensetzte.
    Zugleich nahm ich einen beißenden Qualmgeruch wahr, und da wusste ich Bescheid.
    Ich lag wieder in der Nähe des Feuers, und die Stimmen, die ich hörte, kannte ich irgendwie auch. Das mussten die Söldner sein, die in meiner Nähe standen.
    Noch mal würden sie mich nicht entkommen lassen. Da Cosima die Flucht gelungen war, konnten sie sich nun an mich halten, und das würden sie auch mit Vergnügen tun.
    Ich kämpfte zwar gegen die Schmerzen in meinem Kopf an, aber mein Denkvermögen wurde dadurch nicht beeinträchtigt. Ab jetzt hatte man mit mir leichtes Spiel. Ich war so gut wie wehrlos, und das Feuer würde sich über ein neues Opfer freuen.
    Jemand trat in meine rechte Seite.
    Der Tritt war so überraschend erfolgt, dass ich aufschrie und dafür einen Lacher kassierte.
    »Er ist wieder wach, Father. Wir können ihn den Flammen übergeben.«
    »Nein, wartet noch. Er ist mir zu benommen. Er soll alles mit wachen Sinnen erleben.«
    »Gut, Ihr sagt Bescheid!«
    »Das werde ich.« Ich war wach, das stimmte schon, aber ich würde mich so lange wie möglich benommen und sehr groggy stellen, umso mehr Kräfte konnte ich sammeln. Ich begriff, dass man mich nicht gefesselt hatte, nicht einmal durchsucht, denn ich spürte den Druck der Beretta. Mit einer Pistole hatte zu dieser Zeit niemand etwas anfangen können, zumindest nicht mit einer modernen Waffe.
    Cosima war entkommen. Das sah ich schon mal als Erfolg an. Ich lebte auch noch. Nur befand ich mich in einer verdammten Zwickmühle. Es würde nicht leicht sein, mich daraus zu befreien. Mit Hilfe konnte ich nicht rechnen.
    Ich öffnete die Augen.
    Viel konnte ich nicht sehen. Ich lag auf dem Boden. Über mich hinweg huschte eine Folge aus Licht und Schatten. Beides stammte von dem noch brennenden Scheiterhaufen.
    Ich lag nicht in seiner unmittelbaren Nähe. Zu riechen war er schon, und wenn der dichte Rauch über mein Gesicht fuhr, war es alles andere als angenehm.
    Eine freie Sicht war mir auch nicht gegeben. In meiner Nähe standen die Aufpasser. Ich sah ihre Stiefel. Die Männer kümmerten sich nicht um mich.
    Es stand für sie fest, dass ich ihnen nicht mehr gefährlich werden konnte.
    Im Moment hatten sie recht, denn ich war alles andere als fit. Aber ich machte mir trotzdem Gedanken über meine Flucht. So schnell wie möglich wollte ich weg von hier, auch wenn dies fast unmöglich erschien. Ich setzte dabei auf mein Glück, denn ich hatte mich oft genug aus Situationen befreien können, die recht prekär und manchmal auch lebensgefährlich gewesen waren.
    Meinen Widersacher sah ich nicht. Damit meinte ich Father Calderon, der die Lehren der Kirche auf den Kopf gestellt hatte, und dem ganz gewiss ein Platz in der Hölle sicher war.
    Als mir der Gedanke kam,

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