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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schrammten über die Oberfläche der BOX und stürzten in die Tiefe, wo sie sieh in den Sand gruben oder auf dem Fels zerschellten. Der Fragmentraumer hüllte sich in seine Schutzschirme und gewann langsam an Höhe. Draußen im All rasten die Buckelschiffe heran, Zweihundert gegen eines. Ein leichter Schleier legte sich tiber Dharabs Bewußtsein, aber er überwand den Schwächeanfall rasch und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Ohne den Funksprueh des Plasmas wäre der beschädigte Raumer auf der Oberfläche des zweiten Planeten den Cantaro vielleicht entgangen. So aber ahnten sie, daß sie es hier mit dem eigentlich wichtigen Schiff zu tun hatten, ohne freilich zu wissen, daß ein Teil des Zentralplasmas von der Hundertsonnenwelt an Bord war.
    Sie durften es nicht erfahren! Nichts konnte den Plan von WIDDER mehr gefährden!
    Dharab beschloß, seine Handlungsweise einzig und allein an dieser Tatsache auszurichten.
    Die BOX-01810 erreichte die oberen Schichten der Atmosphäre und gewann den freien Raum. Die schlimmsten Minuten waren überstanden, das nur unvollständig reparierte Schiff hatte die Gewalt der unmittelbaren Planetenanziehung überwunden und sah sich in der Lage, einigermaßen sinnvoll zu manövrieren. Noch lagen mehrere Lichtminuten zwischen dem Fragmentraumer und dem Gegner, aber Tenquo Dharab ortete, daß mehrere Buckelschiffe im Hyperraum verschwanden. Hastig änderte er den Kurs, nutzt das Schwerefeld Phoebes aus und beschleunigte tangential zur Atmosphäre. Der Raumer erhielt dadurch zusätzliches Beschleunigungsmoment und wurde wie ein Kiesel weggeschleudert, der flach auf die Wasseroberfläche traf. Ehe er zurück auf die Atmosphäre fallen konnte, gab der Haluter für ein paar Sekunden Vollschub, und die Buckelschiffe stießen ins Leere und befanden sich außerhalb einer sinnvollen Schußweite.
    Dennoch wußte Dharab, daß es knapp werden würde.
    Der Haluter holte eine Zustandsmeldung aller Schiffsabteilungen ein, und dabei stieß er auf etwas, was ihn zutiefst erschütterte und ihm gleichzeitig vor Augen führte, daß er auf verlorenem Posten stand.
    Längst waren die Rufe der Brüder verklungen. In den Flankensektoren machte sich die Unruhe zuerst breit. Es gab keine Zeugen, aber irgendeiner fand Kanteralle, der sich in einer Ecke verkrochen hatte. Der Matten-Willy befand sich in ständiger Deformation. Sein Geist war nicht mehr in der Lage, den Körper sinnvoll zu gestalten oder ihm überhaupt eine Form zu geben. Ein schleimiger Fladen war er, der an verschiedenen Stellen Blasen bildete. Wenn sie platzten, spritzte grünliches Sekret nach allen Seiten.
    Kanteralle jammerte leise vor sich hin. Ein einzelnes Auge hing lahm aus seinem Körper, und es war getrübt. Kanteralle war blind. „Seid ihr es?" ächzte er. „Sagt etwas!"
    „Ja, wir sind es", rief einer aus. „Wo hast du Urupsel gesehen? Und wo Menhirel?"
    Bei der Nennung des letzten Namens bäumte sich der Körper des Matten-Willys auf. Er platzte auseinander, und seine Artgenossen sahen, daß er auf einer Strahlenwaffe lag. Sie war noch entsichert, und die Matten-Willys nahmen schreiend Reißaus. Dann jedoch hielten sie wie auf Kommando an und erstarrten. Ihre Körper gerieten in zuckende Bewegung, und sie warfen sich herum und eilten auf Kanteralle zu. Der erste, der ihn erreichte, nahm hastig den Strahler an sich. „Tod dem wahren Leben!" schrie er, und seine Begleiter bekräftigten den Schwur. „Tod dem wahren Leben!"
    „Ich habe ...", blubberte es aus Kanteralle. „Ich habe ... habe ..."
    Dann erschlaffte die träge Masse seines Körpers. Auch Kanteralle hatte das Ende seines Weges erreicht.
    Die anderen Matten-Willys aber rasten durch das Schiff und trommelten ihre Artgenossen zusammen. Sie brauchten keine langen Erklärungen abzugeben oder Reden zu halten. Der Schlachtruf allein genügte, um sie wissen zu lassen, was das Gebot der Stunde war. Sie strömten in das Zentrum des Schiffes zurück. Vergessen war die Absicht, sich überall zu verteilen und das Schiff in den Weltraum zu bringen.
    Es interessierte sie nicht mehr, daß sie sich eingebildet hatten, so etwas tatsächlich fertigzubringen. Es war ihnen sogar egal, was mit dem Schiff los war. Sie kümmerten sich nicht um die Außenbeobachtung.
    Tief in sich trugen sie wohl noch immer die Erkenntnis mit sich herum, daß die BOX auf der Oberfläche von Phoebe stand. „Tod dem wahren Leben!" brüllten sie.
    Hundert Meter vor dem Ziel trafen sie auf den mehrreihigen

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