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1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getroffen.
    Die Schwingen senkten sich, sie bewegten sich nicht mehr, und dann fiel der Vogelmensch vor meinen Augen zu Boden, rutschte noch ein Stück vor, ohne mich allerdings zu erreichen.
    Es gab noch ein letztes Zucken der Flügel, die sich vom Boden abhoben, aber sie schafften es nicht mehr, den Körper aufzurichten.
    Es war alles sehr schnell gegangen. Die Artgenossen, die sich noch in der Luft befanden, mussten alles gesehen haben.
    Ich hatte bei dieser ersten Aktion Glück gehabt, weil ich wohl unterschätzt worden war, aber das Glück ist ein Partner, auf den man sich nicht verlassen kann.
    Bevor sich die Vogelmenschen zusammenrotteten, musste ich weg sein. Die Kirchentür war zum Greifen nah. Ich zerrte sie auf, und eine Sekunde später war ich weg. Eingetaucht in das schummerige Dunkel dieser kleinen Kirche, die jetzt für drei Menschen ein Zufluchtsort geworden war…
    ***
    Bill Conolly sagte nichts. Er schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber Old Buzz schrie plötzlich auf, sprach dann mit sich selbst, bevor er zur Tür rannte, einen Schlüssel aus der Tasche holte, ihn ins Schloss steckte und ihn zweimal umdrehte.
    »Das musste sein!« flüsterte er.
    »Ja, danke!« Ich klopfte ihm auf die Schulter. Dabei hörte ich Bills Frage.
    »Du hast geschossen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    Zwei Augenpaare schauten mich gespannt an.
    »Wir haben einen Gegner weniger.«
    »Das war fett«, kommentierte Bill, »und wie genau ist das abgelaufen?«
    Ich berichtete die Einzelheiten, die uns Mut machten. Bill rieb seine Hände. »Dann sind sie doch nicht unbesiegbar«, sagte er und lachte leise vor sich hin.
    »Damit hatte ich auch nicht gerechnet. Man muss sie eben nur richtig treffen.«
    Bill nickte. »Hast du sie zählen können?«
    »Nein, die genaue Zahl kenne ich nicht. Ich kann da nur raten. Fünf sind es mindestens.«
    »Auch jetzt noch?«
    Ich hob nur die Schultern.
    Die Kirche bot uns zwar zunächst Schutz, aber kein Licht ohne Schatten. Die Schatten waren in diesem Fall die Fenster, die recht hoch lagen. Um nach draußen schauen zu können, hätten wir schon an der Wand hochklettern müssen, was natürlich nicht klappen würde. So mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen.
    »Du könnest mich stützen, John«, sagte Bill, als er unter einem Fenster anhielt.
    »Die alte Hühnerleiter?«
    »Genau.«
    »Wir können auch auf den Turm gehen«, schlug Old Buzz vor.
    »Da sind wir sogar sicher.«
    »Warum?« fragte ich.
    »Weil die Öffnungen dort für sie zu schmal sind. Da kommt niemand durch. Höchstens ein Kleinkind.«
    Bill rieb seine Hände. »Die Idee ist super. Da wären wir ja wie auf einem Schießstand.«
    Ich widersprach ihm nicht.
    »Wann gehen wir?« fragte Bill.
    Ich wollte schon »sofort« sagen, aber man ließ mich nicht dazu kommen, denn draußen vor der Tür hörten wir Geräusche. Zuerst waren sie nicht einzuordnen, bis jemand mit beiden Fäusten gegen das Holz schlug. Es war zwar dick, aber die harten Schläge ließen es trotzdem erzittern.
    Ich schaute mir die Angeln an. Sie – hatten nur einen leichten Rost angesetzt und würden noch halten. Ob man mit den Schwertern das Holz durchstoßen konnte, mussten wir abwarten.
    Old Buzz war leicht erblasst, und ich wollte von ihm wissen, ob die Tür der einzige Zugang zur Kirche war.
    »Das weiß ich nicht. Ich war noch nie hier drinnen. Und die Rückseite habe ich noch nicht kontrollieren können. Außerdem endet sie auch direkt an diesem Friedhof.«
    »Ich schaue mal nach«, sagte Bill.
    »Tu das.«
    Old Buzz und ich blieben zurück. Beide sahen wir nicht eben glücklich aus. Buzz schaute zu Boden. Hin und wieder bewegte sich die Haut an seinem Hals, wenn er schluckte.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Budd. Das hier bekommen wir schon geregelt.«
    Meine Antwort ließe ihn grinsen. »Verdammt, ich hätte nicht gedacht, dass ein Bulle – hm – Polizist einen solchen Mut besitzt.«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe Ihre Kollegen bisher nur von einer anderen Seite erlebt.«
    »Sie tun auch nur ihren Job.«
    »Kann sein.« Er schaute wieder zur Tür, hinter der es momentan ruhig geworden war. »Meinen Sie denn, dass die Tür das alles aushält?«
    »Was?«
    »Sie werden sie einrammen wollen.«
    »Kann sein. Aber das wäre für sie gefährlich. Wenn sie taktisch denken, würde ich ihnen das auf keinen Fall raten. Sie würden uns genau in die Kugeln laufen, und sie haben gesehen, wie ich ihren Artgenossen erschoss.«
    Old Buzz konnte nur den

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