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1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtige Antwort kann nur er uns geben, wenn er erscheint.«
    »Ja, und wir werden ihn dazu zwingen.«
    »Auch das.«
    Bill beschrieb mit der rechten Hand einen Kreis in der Luft. »Dann wäre es zu überlegen, wo wir unsere Wartezeit verbringen sollen. Hier oder woanders?«
    »An was hast du denn gedacht?«
    »Keine Ahnung. Ich habe es wirklich nur als Vorschlag in den Raum gestellt.«
    Wir steckten in einer Zwickmühle. Die gute Fee, die uns daraus befreite, gab es nicht. Das heißt, im übertragenen Sinn schon, denn zum ersten Mal hörten wir ein Geräusch in unserer Nähe, das nicht mal fremd klang. Es hörte sich an, als würde eine Tür geöffnet.
    Und so war es dann auch.
    Als wir beide zur Kirchentür hinschauten, sahen wir, dass sie aufgestoßen wurde.
    Augenblicklich zogen wir unsere Pistolen und nahmen eine gespannte Haltung an.
    Aus der Kirche trat ein Mann. Er hatte die Arme angehoben und bat uns, nicht zu schießen.
    Das hatten wir sowieso nicht vor, denn der Mann war unbewaffnet. Hinter ihm fiel die Kirchentür wieder zu, und Bill Conolly stellte die erste Frage. »Wer sind Sie, Mister?«
    »Ich – ich – bin dem Tod von der Schaufel gesprungen und habe alles gesehen…«
    ***
    Der Mann nannte sich Old Buzz. Er trug einen wilden Bart im Gesicht, lange Haare, und seine Kleidung war so zusammengestellt, dass nichts zueinander passte. Bill und ich gingen davon aus, dass wir einen Obdachlosen vor uns hatten.
    Vom Turm aus hatte er alles gesehen.
    »Dorthin bin ich geflüchtet«, sagte er.
    »Vor ihm?« fragte Bill.
    »Ja.«
    »Kennen Sie diesen Vogelmenschen?«
    Old Buzz schüttelte den Kopf. »Aber er ist mein Feind, das weiß ich. Er hat mich gejagt. Für mich ist es noch jetzt wie ein Wunder, dass ich hier vor euch stehe.«
    »Hatte der Verfolger denn ein Motiv?« wollte ich wissen.
    Old Buzz schwieg zunächst. Dann kramte er in einer Außentasche seiner weiten Hose und brachte eine flache Flasche zum Vorschein, die mit einer bräunlichen Flüssigkeit gefüllt war.
    »In diesem Fall ist der Brandy für mich Medizin«, erklärte er.
    »Es sei Ihnen gegönnt«, meinte Bill.
    Nachdem Old Buzz die Flasche wieder hatte verschwinden lassen, hörte er von mir die nächste Frage.
    »War das hier denn eine einmalige Begegnung oder haben Sie diese Wesen schon früher gesehen? Sind Sie von ihnen verfolgt worden?«
    »Nein, das nicht.« Er zog die Nase hoch und deutete zum Himmel.
    »Aber gesehen habe ich sie schon.«
    »Wo war das?«
    »Hier in der Umgebung. Nicht nur ich habe sie beobachten können, andere Leute ebenfalls.«
    »Da haben wir’s, John.«
    »Gut, Old Buzz. Und was haben diese fliegenden Geschöpfe Ihnen getan? Sind Sie angegriffen worden? Hat man Sie gejagt? Sollten Sie getötet werden – oder was ist passiert?«
    »Das eigentlich nicht. Aber eine große Angst habe ich schon gespürt, das können Sie sich sicher vorstellen.«
    »Bestimmt«, sagte ich.
    »Ich weiß auch nicht, was sie vorhatten, aber das ist alles nicht normal, verdammt.«
    »Ganz gewiss nicht. Und Sie haben keine Ahnung, woher diese Gestalten gekommen sind?«
    »Nein.«
    »Wo wohnen Sie denn?« fragte Bill.
    Auf diese Frage musste Old Buzz erst mal einen zweiten Schluck nehmen. »Wohnen? Äh – wir leben in einem alten Haus, das abgerissen werden soll. Das ist nicht weit von hier.«
    »Wir?«
    Er nickte Bill zu. »Ja, ich bin nicht allein. Ich habe noch Kollegen, die dort wohnen. Das Haus ist groß genug.«
    »Und die haben diese Gestalt auch gesehen?«
    Old Buzz glotzte Bill an. »Diese Gestalt? Scheiße, wenn es das mal so wäre. Das war nicht nur eine Gestalt, das waren mehrere.«
    »Wie viele?«
    Buzz rieb seine Nase. »Gezählt habe ich sie nicht. Aber es können fünf gewesen sein.«
    »Die alle wissen, dass sie beobachtet worden sind – oder?«
    »Keine Ahnung. Das kann ich mir auch nicht vorstellen.«
    Er schwieg, kam dabei einen Schritt näher und hatte wohl inzwischen Vertrauen zu uns gefasst. Zudem hatten wir unsere Waffen wieder verschwinden lassen.
    »Aber was macht ihr denn hier?« fragte er. »Wer seid ihr?«
    Ich wollte mit offenen Karten spielen.
    »Scotland Yard«, sagte ich und hörte augenblicklich sein schrilles Lachen. Ich wartete, bis es vorbei war, und zeigte Old Buzz meinen Ausweis. In der Dunkelheit konnte er die Schrift nicht lesen, aber das war mir egal.
    »Habt ihr einen Verbrecher gesucht? Oder einen Terroristen?«
    »Nein.«
    »Dann ist es Zufall, dass ihr hier aufgetaucht seid?«
    »So in

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