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1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht aus. Sie mussten sie schon so verbreitern, dass sie rasch hindurchschlüpfen konnten.
    Ich ging davon aus, dass sie das Dach nur aufrissen, weil sie an uns herankommen wollten. Alles andere hätte keinen Sinn gemacht.
    Sie sahen uns als Gefahr an.
    Bill Conolly hielt sich zurück. Ich tat es ebenfalls. Wir brauchten uns nicht mit Worten oder Zeichen zu verständigen, denn wir wussten auch so, wie der andere reagieren würde.
    Erneut rumorte es über unseren Köpfen. Einen Moment später rutschte eine weitere Pfanne ab und fiel in die Kirche. Diesmal prallte sie zuerst auf eine Bank. Dort zerbrach sie. Von ihr tickten die Splitter ab und verteilten sich auf dem glatten Boden.
    Ich schaute erneut hoch.
    Eigentlich hätte ich zufrieden sein können. Das Loch war groß genug. Sie würden sich ohne Probleme hindurchzwängen können, um dann durch die Luft zu fliegen.
    Ob sie unsere Standorte kannten, war nicht bekannt. Aber es war schon ein Vorteil, dass Bill und ich an verschiedenen Stellen lauerten. So mussten sie sich auf zwei Gegner konzentrieren.
    An der Decke entstand eine Bewegung. Es gab unter dem Dach kein Gebälk. Wer durch das Loch glitt, konnte und musste sich nirgendwo abstützen, er konnte alles überblicken.
    Ein Schatten erschien, der sich schnell bewegte. Ich zielte in seine Richtung und musste meine Beretta blitzschnell senken, weil die Gestalt nicht flog. Sie hatte sich einfach fallen lassen.
    Bevor Bill und ich uns versahen, hatte die Gestalt den Boden erreicht. Weder Bill noch ich waren zu einem gezielten Schuss gekommen.
    Wir hatten es uns leichter vorgestellt. Dadurch, dass der Vogelmensch es geschafft hatte, unversehrt den Boden der Kirche zu erreichen, waren wir gezwungen, nach zwei Seiten zu kämpfen.
    »Halt du das Dach unter Kontrolle!« rief ich Bill halblaut zu. »Ich kümmere mich um unseren Freund.«
    »Okay.«
    Es war leichter gesagt als getan. Der Vogelmensch hatte die Gunst des Augenblicks genutzt und sich versteckt. In der Bankreihe oder seitlich dahinter, er konnte sich seinen Platz aussuchen, und mir war nicht eben zum Lachen zumute.
    Ich suchte ihn auf der anderen Seite. In meiner Nähe war er nicht aufgeprallt. Er stand auch nicht mehr. Er hatte sich geduckt, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten.
    Ich hielt mich nicht länger an meinem Standort auf. Ich wollte geduckt eine Runde drehen und irgendwann mit der Gestalt zusammentreffen. Dabei stellte ich mir die Frage, was das Wesen vorhatte.
    Warum griff es nicht an, wenn es sich schon in die Kirche hatte hineinfallen lassen? Es tat einfach nichts, denn ich hörte keinen Laut.
    Nicht die leisesten Schritte oder irgendein Tappen.
    Da sich im Kirchenraum auch keine Helligkeit ausbreitete, gab es auch keine Schatten. Wir bewegten uns in diesem grauen Halbdunkel weiter, und der kalt Schauer auf meinem Rücken wollte einfach nicht verschwinden.
    Meine Seite war frei. Aber wie sah es gegenüber aus? Ich stellte mir vor, dass sich der Vogelmensch bäuchlings über den Boden bewegte. Nur kein Ziel abgeben. Nur nicht zu hoch kommen, sondern im richtigen Augenblick erscheinen und zuschlagen.
    In welche Richtung hatte sich der Vogelmensch bewegt? Zum Ausgang hin oder entgegengesetzt?
    Wenn er zur Tür gegangen war, würde er auf Old Buzz treffen, und dann musste ich rechtzeitig da sein, um dem Alten beizustehen.
    Unter der Decke hörte ich erneut das Schaben. Ich blickte in die Höhe, aber ein zweiter Vogelmensch ließ sich nicht fallen. Sie blieben vorerst auf dem Dach.
    Meine Sicht verbesserte sich. Ich war bereits so weit nach vorn gekommen, dass ich die Tür erkannte. Von Old Buzz sah ich nichts.
    Ich atmete erleichtert auf.
    Plötzlich war er da!
    Der Vogelmensch hatte an der anderen Bankseite gelauert. Ob er mich dabei beobachtet hatte, wusste ich nicht, aber für ihn schien die Zeit reif zu sein, um endlich anzugreifen.
    Er ging nicht, er flog. Ich sah die Flügel wie zwei dunkle Wolken an der Gestalt in die Höhe wallen. Das Wesen flog auch nicht zu hoch, es blieb in Kopfhöhe. Und ich erkannte in diesem Moment, dass er sich nicht mich als Ziel ausgesucht hatte.
    Überlaut erklang die Stimme von Old Buzz. Er hielt sich nahe der Tür auf, und er rechnete damit, dass sich der Vogelmensch auf ihn stürzen würde.
    Ich rannte von der anderen Seite auf die Tür zu. Wer schneller war, stand noch nicht fest, aber durch einen weiteren Flügelschlag trieb sich der Vogelmensch voran, und da konnte ich nicht mithalten.
    Nicht Old Buzz war

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