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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die dünne Haut bis zum Zerreißen spannte. Augen, groß wie Kugeln mit weißen Flecken in der Mitte, starrten ihn an.
    Die Stimme war nicht mehr als ein Wispern.
    »Bald bist du bei uns. Du bist schon auf dem Weg. Wir freuen uns auf dich. Wir warten gern. Es ist schön bei uns…«
    Ein böses Lachen oder Kichern folgte, dann war die Gestalt wieder verschwunden.
    Harold Fox wusste nicht, was er davon halten sollte. Zudem passierte mit ihm etwas Seltsames, womit er nicht mehr hatte rechnen können. So etwas wie Kraft kehrte in seinen Körper zurück, und sein Gehirn sandte die ersten Befehle.
    Er folgte ihnen.
    Dass er die Arme bewegen konnte, sah er als ein Wunder an. Und er hob sie so hoch, dass er die Hände auf die Sargränder legen konnte. Sogar die Finger krallte er darum.
    Dann zog er sich hoch!
    Ja, das war möglich. Fox verstand die Welt nicht mehr. Wollte ihn der Sensenmann nicht haben? Wollte er ihm die Kraft geben, den Sarg und das fremde Haus zu verlassen?
    Er atmete tief durch!
    Das war verrückt. Zwar hatte er auch zuvor geatmet, aber da war es kaum zu spüren gewesen. Und jetzt war er in der Lage, richtig nach Luft zu schnappen.
    Fox startete einen neuen Versuch. Er hockte in seinem Sarg und drehte den Kopf. Die dünnen Haare gerieten in Bewegung. Sie sahen aus wie ein zerzauster Schleier.
    »Er will noch nicht zu uns…«
    »Nein er wehrt sich…«
    »Aber es gibt keinen Ausweg mehr für ihn.«
    »Sonst hätte man ihn uns nicht gebracht.«
    »Wir werden ihn trotzdem aufnehmen.«
    »Das müssen wir.«
    »Wieder einer mehr.«
    »Ja, wir werden immer größer…«
    Harold Fox rührte sich nicht. Er hatte jedes Wort verstanden und er wusste auch, dass nicht nur eine Stimme gesprochen hatte, sondern er es mit verschiedenen zu tun hatte. Er glaubte auch, die Stimme einer Frau herausgehört zu haben.
    Das war nicht zu fassen. Ebenso wenig wie die Bewegungen um ihn herum. Dieser Raum war nicht mehr leer. Er war gefüllt mit seltsamen Gestalten, die alle um ihn herum waren. Aber so verschwommen wie Nebel, der im Morgengrauen aus den Tälern stieg.
    Und doch sahen sie aus wie Menschen.
    Einer stand ihm besonders nahe. Ein bleiches Gesicht, an dessen Kinn ein dunkler Bart wuchs. Dunkle Haare. Eine Kleidung, wie man sie vor mehr als hundert Jahren getragen hatte. Er schaute Harold an, und sein Blick war sehr traurig, als hätte er alle Sorgen der Welt auf sich geladen.
    Augen ohne Glanz, aber mit dem Ausdruck der Trauer versehen.
    Hinter ihm sah er eine Frau, vor der ein Kind stand. Auf dessen Schultern hatte sie beide Hände gelegt, als wollte sie das Kind beschützen.
    Er sah auch einen anderen Mann. Der trug nichts am Körper und war von der Gestalt her recht klein.
    Aber das waren nicht alle. Hinter ihm standen noch mehr Wesen.
    Sie alle schauten in seine Richtung, sie sahen ihn an, den einzig noch Lebenden.
    Davon war Harold Fox überzeugt. Er lebte noch, die anderen nicht mehr. Sie mussten tot sein, aber ihre Körper waren noch vorhanden.
    Sie hatten das Jenseits oder die Geisterwelt verlassen, um wieder auf der Erde sein zu können.
    Harold Fox wunderte sich darüber, dass er plötzlich wieder sprechen konnte. Er musste die Frage einfach stellen und flüsterte: »Wer seid ihr?«
    »Wir wollen dich holen«, sagte der Bärtige in der altertümlichen Kleidung. »Ja, wir werden dich holen.«
    »Und – und – wohin?«
    »Du bist reif.«
    »Für wen?«
    »Für die Toten- und Geisterwelt. Wir freuen uns auf dich, denn wir werden immer mehr. Es ist wie ein kleines Wunder, und wir nehmen es sehr gern hin…«
    Harold Fox nickte, obwohl er es gar nicht wollte. Ihm war zudem klar, dass er dem Jenseits noch nie so nah gewesen war wie in diesem Augenblick. Man hatte ihm die Boten geschickt, diese unheimlichen Totengespenster und Geister. Sie lebten in einer Welt, die den normalen Menschen nicht zugänglich war. Da musste man schon kurz vor dem Sterben sein, um in sie hineinschauen zu können.
    Auch bei ihm war es bald so weit. Das spürte Harold Fox deutlich, als ihn die Kraft wieder verließ. Bisher hatte er sich noch an den Sargrändern festklammern können, das vermochte er jetzt nicht mehr.
    Seine Glieder fingen an zu zittern, er schnappte nach Luft, und das, was er vor sich wie auf einer gespenstischen Bühne gesehen hatte, geriet ins Schwanken. Er sah sich plötzlich in der Mitte eines Kreisels, denn aus dem Schwanken waren schnelle Drehungen geworden.
    Plötzlich fiel er nach hinten. In seinen Händen war

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