1497 - Unternehmen Exitus
uns eingesetzt worden.
Ihre Wahnsinnsstrahlung hätte uns wehrlos gemacht, und die ODIN wäre verloren gewesen."
Wieder erfüllte Rhodan die Sorge, die ihm seit dem Planungsstadium der Operation Exitus immer wieder zu schaffen gemacht hatte.
Würde es den Octo-Klonen, Produkten der cantarischen Gen-Fabrik Aptulat, gelingen, mit massiertem Einsatz die Gehirne der Galaktiker und Posbis in den Wahnsinn zu treiben?
Falls ihnen das gelänge, wäre, das der Untergang für die Flotte der Freiheitskämpfer.
Die einzige Möglichkeit, dieses Desaster zu vermeiden, war der rechtzeitige wirkungsvolle Einsatz des SHF-Störsenders und damit die Ausschaltung aller Cantaro. Da die Octos nicht die geringste Ahnung von der Beherrschung eines Raumschiffs und von der Bedienung von Schiffswaffen besaßen, würden ihre Schiffe bald abgeschossen sein.
Nur schnell mußte alles gehen. Der Zeitfaktor entschied über Sieg oder Niederlage.
Gesil schien seine Gedanken zu erraten, denn sie sagte leise: „Niemand kann einen Krieg führen, ohne ein Risiko einzugehen. Homer schafft es schon, Perry."
„Ja, natürlich", erwiderte Rhodan mit belegter Stimme.
Auf den Holoschirmen sah er, daß die fünf Cantaro-Schiffe ihren Kurs nicht änderten. Kurz darauf verschwanden sie wieder im Hyperraum.
Wenig später ging die ODIN in den Überlichtflug.
Paunaros künstliche Ärmchen schlugen rhythmisch durch die Luft. Sie trafen nichts, dennoch lösten die Bewegungen Vorgänge innerhalb des Dreizackschiffes aus, für Rhodan und Gesil erahnbar durch Veränderungen der Geräuschkulisse.
Im nächsten Moment wurden die Holoschirme von einem wallenden Grau erfüllt.
Die TARFALA befand sich im Hyperraum - in der letzten Überlichtetappe zum Treffpunkt mit der QUEEN LIBERTY...
*
Nach der letzten Überlichtetappe fielen die TARFALA und die ODIN wiederum gleichzeitig in den Normalraum zurück.
Auf den Holo-Bildflächen sahen Perry Rhodan und Gesil, daß die beiden Raumschiffe zwischen zwei Fragmentraumern der Posbis und einem Kugelraumschiff von 200 Metern Durchmesser angekommen waren. „Die QUEEN LIBERTY", sagte Paunaro.
Rhodan wußte nicht, wie der Nakk das Flaggschiff Homers identifiziert hatte. Aber das hatte vielleicht gar nichts mit den besonderen Fähigkeiten dieser Gastropoden zu tun. Möglicherweise besaß jedes Dreizackschiff ein Äquivalent des ID-Orters der Galaktiker, der jedes bekannte Raumschiff an seinem einmaligen Energieabdruck erkannte.
Nur Sekunden später rief die QUEEN LIBERTY an. Rhodan nahm das Gespräch wieder mit seinem Minikom entgegen, da er sich mit der Funkausrüstung der TARFALA nicht auskannte.
Auf der Bildfläche sah Rhodan den großen Schädel mit dem schütteren Blondhaar und den blaßgrauen Augen, die unverwechselbaren Attribute seines Weggefährten aus der Gründerzeit des Solaren Imperiums.
Damals war Homer G. Adams das größte Finanzgenie im Umkreis von vielen Lichtjahren gewesen. Inzwischen hatte er sich zum strategischen Genie gemausert, nachdem er vor rund 600 Jahren die Widerstandsorganisation WIDDER gegründet und sie unter seinem Decknamen Romulus geführt hatte. „Ich freue mich, dich wiederzusehen", sagte Homer. „Eigentlich könntest du mich für ein paar Stunden ablösen. Ich habe seit mindestens zwanzig Stunden kein Auge zugemacht."
Rhodans Lippen zuckten kaum merklich. Das unschuldige Gesicht Adams' täuschte ihn nicht darüber hinweg, daß sein alter Freund eine List versucht hatte, um ihn vom Vorstoß ins Solsystem abzubringen. „Tut mir leid, aber daraus wird nichts. Du hast ja meinen Hyperkomspruch empfangen und weißt, daß ich mit Paunaro und seiner TARFALA ins Solsystem fliegen will."
„Ja, ich weiß", sagte Homer. „Aber warum? Was rechtfertigt das Risiko, in die Höhle des Löwen zu gehen?"
„Die Hoffnung, die Herren der Straßen von unbesonnenen Racheakten abhalten zu können", antwortete Rhodan. „Sobald der SHF-Störsender aktiviert ist und die cantarischen Flotten nutzlos geworden sind, werden die Herren der Straßen versucht sein, die Menschen der Erde als Geiseln zu nehmen oder sie zu ermorden, um sich für die Niederlage zu rächen. Wenn ich dort bin, gelingt es mir vielleicht, sie davon abzuhalten."
„Dann müßtest du ihnen aber Zugeständnisse machen", wandte Homer ein. „Sollen diese Bestien etwa straffrei ausgehen?"
„Wenn das der Preis dafür wäre, daß die Menschen der Erde überleben und wieder ein menschenwürdiges Leben führen können, dann werde
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