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1498 - Rhodans Tod

Titel: 1498 - Rhodans Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bremsbeschleunigung.
    Vor uns glänzte der Stern Ioka in einer Größenordnung, die unseren Ankunftsort verdeutlichte. Die Syntronik war in das innere System ausgewichen.
    Die Videogalerie blendete auf.
    Randsektoren zeigten den hinter uns liegenden Leerraum.
    Dort, zwei Lichtstunden von der fremden Sonne entfernt, hatten wir soeben noch um unser Leben gebangt. Dort tobten sich jetzt ungeheure Gewalten aus.
    Von der blendenden Glut war nichts zu sehen. Das Licht hatte die große Strecke noch lange nicht überwunden. Dafür zeigte aber die Hyperortung an, was dort draußen geschah.
    Unsere Syntronik blendete die von Rhodan angeforderten Analysewerte ein.
    Sie waren exakt.
    Die Posbis hatten mit zwanzig Fragmentraumern das Feuer auf die cantarischen Robotschiffe eröffnet. Jede Einheit hatte nachweislich ein Transformgeschoß von eintausend Gigatonnen Vergleichs-TNT abgeschossen; eine Salve von unglaublichen zwanzigtausend Gigatonnen! Mit solchen Ladungen konnte man Welten vernichten.
    Von den hundertzwanzig Robotschiffen war nichts mehr auszumachen. Sie waren in den Sonnengluten der inneren Reaktionszonen vergangen.
    Leider hatten die kommandierenden Zentralplasma-Komponenten im blinden Eifer des Helfenwollens übersehen, daß unsere ODIN nur noch vier Lichtsekunden vom Zielpunkt entfernt gewesen war.
    Die relativ langsame Ausdehnungsgeschwindigkeit der freigesetzten Gasmassen hatten wir infolge unseres günstigen, von ihnen wegführenden Kurses mit der Katastrophenbeschleunigung neutralisieren können. Vom lichtschnellen Hochenergiesturm, der solchen Transformsalven stets voraneilte, hatten wir sehr viel zu spüren bekommen.
    Ich wartete, bis sich die Aufregung gelegt hatte. Norman Glass war mit den einlaufenden Schadensmeldungen beschäftigt. Es hatte viel Bruch gegeben.
    Rhodan lehnte reglos in seinem Sessel.
    Er ließ die Ereignisse noch einmal vor seinem geistigen Auge Revue passieren.
    Wenn die zwanzig Geschosse vor uns in Kursrichtung explodiert wären, hätte es kein Entrinnen mehr gegeben.
    Ich löste meine Gurte, stand auf und ging zur Brücke vor. Einige der Besatzungsmitglieder senkten den Blick.
    Sie wollten mich nicht ansehen. Wieso eigentlich nicht? „In deinen Arkonidenaugen leuchtet der Triumph so schmutzigrot wie verglühende Lava", teilte mir mein Logiksektor mit.
    Ich blieb betroffen stehen. Das wollte ich nicht! „Dann beherrsche dich! Dieses Leuchten hat dir mehr als einmal Ungelegenheiten bereitet. Man wollte dich als Hexer verbrennen lassen. Du hast schon auf dem Scheiterhaufen gestanden."
    Ich hörte nicht mehr auf die Vorhaltungen, schloß die Augen und bemühte mich, dieses völlig unbewußt entstehende Augenflimmern zu unterdrücken. Ich wollte nicht triumphieren, nur weil ich recht behalten hatte.
    Rhodan sah mich ausdruckslos an. Er war noch immer blaß. Ich verhielt mich schweigsam. „Fällt es dir sehr schwer, mich nicht einen unbelehrbaren Vollidioten zu nennen?" sprach er mich unvermittelt an.
    Seine Stimme klang leise und stockend.
    Mein Zorn war verraucht. „Überhaupt nicht!" wich ich aus. „Die Posbis benutzen uralte Rechner. Dazu sind sie übereifrig. Du solltest sie jenseits des achten Planeten Außensicherung fliegen lassen."
    Er strich sich über die Stirn. „Das klingt vernünftig. Weißt du, Freund - ich bringe es nach wie vor nicht fertig, auf Raumer zu schießen, deren Besatzungen noch nicht den Grund ihres Erscheinens genannt haben. In dem Fall war es verkehrt, ich weiß es."
    Er stand auf und betastete die Verschlüsse des neuen SERUNS. „Erstklassige Arbeit", wechselte er das Thema. „Wie spät ist es?"
    Ich schaute auf mein Kombiinstrument.
    Es war 23:23 Uhr am 29. Mai 1147. NGZ. „Dann wird es Zeit für die Schlußbesprechung", entschied er. „Mit einem Überraschungsangriff durch cantarische Schiffe hatte ich gerechnet, aber erst im Bereich des zweiten Planeten!"
    „Die Logik eines Herrn der Straßen ist nur dann annähernd berechenbar, wenn man generell das übelste aller Übel voraussetzt. Bereiten wir uns darauf vor.
    Ager Catomen wird auch ein drittes Mal versuchen, dich auszuschalten. Er ist nicht anständig."
    Er versuchte, in meinen Gesichtszügen zu lesen. „Leute, von denen man etwas will, tötet man nicht. Er aber will etwas von mir! Bist du sicher, daß er für das Klon-Attentat und den RobotschiffÜberfall verantwortlich ist?"
    Ich winkte ab. Die Hektik schlug mich schon wieder in ihren unheilvollen Bann.
    Das war nicht gut. „Absolut sicher.

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