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1499 - Das Mondgehirn erwacht

Titel: 1499 - Das Mondgehirn erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der ODIN war ein regelrechter Waffenfetischist, von dem man sagte, daß er selbst im Bett noch eine Waffe trug.
    Rhodan hörte noch, wie der Blue seine Leute zurechtwies, aber er registrierte das nur nebenbei.
    Er glitt durch die Öffnung und folgte, nachdem er das Schott hinter sich geschlossen hatte, Bull in den unbeleuchteten röhrenartigen Gang. Im Licht der Scheinwerfer war zu erkennen, daß er einen Durchmesser von drei Metern hatte und gut zweihundert Meter in die Tiefe reichte.
    Bull schwebte mit Hilfe des Gravo-Paks bis ans Ende des Ganges. Hier versperrte ein in der Farbe der Metallwände flimmernder Energieschirm den Weg. Bull prüfte die umliegenden Wände und stellte fest: „Da kommen wir nur mit dem Brecheisen durch. Schutzschirm einschalten, Perry!"
    Noch während Bull den schweren Kombistrahler hob, kam Rhodan der Aufforderung nach. Im nächsten Moment schlug ein Energiestrahl aus Bulls Waffe an der Nahtstelle zwischen Energiebarriere und Wand ein.
    Die Wirkung war verblüffend. Ein greller Blitz entzündete sich und verästelte sich über die gesamte Energiewand. Gleich darauf kam es zu einer gewaltigen Explosion, deren Druckwelle die beiden Männer vierzig Meter durch den Tunnel wirbelte. Sie wären wohl die gesamte Strecke zurückgeschleudert worden, wenn sich in ihrem Rücken nicht automatisch ein anderer Energieschirm aufgebaut hätte, der sie stoppte. „Puh!" machte Reginald Bull grinsend. „Ohne unsere Schutzschirme wären wir vermutlich platt gedrückt worden." Mit einem Blick auf die Instrumente fuhr er fort: „Und was sagt man dazu? Auf einmal gibt es eine Atmosphäre mit dem erforderlichen Druck und der nötigen Zusammensetzung. Hut ab?"
    „Warten wir erst einmal ab", schlug Rhodan vor.
    Sie schwebten bis zum Ende der Tunnelröhre und stellten fest, daß diese in fünfzig Meter Höhe und knapp unter der Decke in eine riesige Halle, gut dreihundert Meter lang und halb so breit, mündete. „Hier sind wir richtig", stellte Rhodan fest und schwebte in dem Bewußtsein zu der unüberschaubaren Batterie technischer Geräte und Schaltanlagen hinunter, hier eines der Herzstücke der Festung Titan vor sich zu haben.
    Und dann gellte Fylills Duuels Hilferuf aus seinen Kopfhörern: „Gnade uns! Der weise Herr Carol Shmitt - er wird uns vernichten!"
    Aber den Hintergrundgeräuschen nach zu schließen, war es der Blue, der in seiner Panik daranging, mit seinem Waffenarsenal die Festung Titan in Schutt und Asche zu schießen.
     
    *
     
    „Sieh du dich schon mal um, Bully", trug Rhodan dem Freund auf, nachdem sie zwischen den Schaltanlagen gelandet waren. „Ich kümmere mich um den Zwischenfall."
    „Hier spricht Lina Sentell", meldete sich eine weibliche Stimme aus Duuels Team. „Ich kann Fylill nicht mehr erreichen."
    „Was ist passiert?" wollte Rhodan wissen. „Ich weiß auch nur, was ich gehört habe", antwortete Lina Sentell. „Ich habe mich nach links geschlagen und befinde mich in einem Zellentrakt, der wie ein altertümliches Verlies anmutet, obwohl die Zellen nicht durch Gitterstäbe, sondern durch transparente Energievorhänge gesichert und modern ausgestattet sind.
    Nur liegen oder hängen überall primitive Folterwerkzeuge herum. Die Räume haben fast musealen Charakter, aber die Atmosphäre ist unheimlich. Und ..."
    „Was ist los, Lina?" erkundigte sich Bull, der mitgehört hatte, als die Frau so abrupt abgebrochen hatte; offenbar kannte er sie von früher recht gut. „Sprich schon!"
    „Da ist jemand in einer der...", war wieder die Frau zu hören; sie sprach mit leiser, ungläubig klingender Stimme. „Und auch eine zweite Zelle ist besetzt. Onein! Auf einmal tauchen in jeder Zelle solche Geschöpfe auf und betrachten mich. Ich weiß nicht, ob das ein Blue ist oder ein Ara oder ein Mischwesen aus beidem. Es ist wie... in einem Chimärenzoo!"
    Die Stimme der Frau wurde plötzlich von einer anderen überlagert. „Das glaubt ihr nicht!" rief der Mann. „Ich bin es, Herle Fangio. Bin in einem Raum, der eingerichtet ist wie ein besonders luxuriöses Büro. Die eine Wand besteht zur Gänze aus einem holografischen Projektionskubus. Darin spielen sich Alltagsszenen ab - ich meine, Szenen, wie sie vor siebenhundert Jahren mal zum Alltag der Erde gehört haben. Richtig kitschig, würde ich meinen. Was ist das? Ein Sprech-, Beobachtungs- oder Besucherzimmer? Ich habe am Schaltpult hantiert, und was, glaubt ihr, sehe ich auf einmal? Lina in dem Zellentrakt, den sie gerade geschildert

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