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1499 - Das Mondgehirn erwacht

Titel: 1499 - Das Mondgehirn erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mitleid und Ergriffenheit übermannt worden. In der Folge starben noch drei Terraner beim Weckversuch. Die anderen drei Dutzend Überlebenden gaben ein so jämmerliches Bild ab, daß ihnen fast der Tod zu wünschen war. Julian Tifflor hatte ernsthaft überlegt, sie im Simusense-Netz zu lassen. Es wäre gnädiger gewesen, sie in ihren süßen Träumen zu belassen. Die Wirklichkeit war zu schrecklich, mehr, als ein Mensch ertragen konnte.
    Hier hatte Monos' Rache voll getroffen.
    Und Tifflor hatte sich gefragt, ob der von Monos angerichtete Schaden an den Terranern überhaupt je zu reparieren war.
    Inzwischen war er bereits so abgestumpft und ausgehöhlt, daß er nichts mehr fühlen konnte außer einem gleichbleibenden, nicht zu lokalisierenden dumpfen Schmerz irgendwo in seinem Innern. Die Errettung der Terraner aus dem Simusense-Netz war die grausamste Hilfsaktion, an der Tifflor je teilgenommen hatte.
    Aber es mußte sein. Es ging nicht anders, als die Terraner mittels unmenschlicher Maßnahmen in ein menschenwürdiges Dasein zurückzuholen.
    Tifflor litt mit den geweckten Träumern. Jeder ihrer verzweifelten Schreie löste in ihm ein stummes Echo aus.
    Und dann war endlich die Konferenzschaltung mit NATHAN und der Titan-Syntronik hergestellt, und die beiden Großrechner konnten direkt über das Simusense-Netz Einfluß auf die Terraner ausüben und mit ihrer Aufklärungsarbeit beginnen. Dies bot auch eine weitaus humanere Methode, die Träumer über ihre Träume zu steuern und sie auf diese Weise Schritt für Schritt auf das Leben außerhalb des Simusense-Netzes vorzubereiten. Julian Tifflor konnte nun hoffnungsvoller in die Zukunft blicken.
    Er kehrte mit seinen Medo-Robotern zum Raumhafen zurück und traf dort mit den anderen zusammen.
     
    *
     
    Perry Rhodan und Reginald Bull waren per Transmitter von Titan gekommen. Atlan war auf dieselbe Weise von Luna eingetroffen. Eirene hatte sich von dem Nakken Willom nur ungern getrennt. Aber sie hatte eingesehen, daß es nicht anders ging. Sie hatte den Nakken eindeutig überfordert und ihn regelrecht zur Flucht getrieben. Aber er hatte versprochen, sich irgendwann mit ihr in Verbindung zu setzen.
    Perry Rhodan hatte einen kurzen Funkspruch verfaßt. „Die Milchstraße ist frei. Monos ist tot. Es gibt keine Herren der Straßen mehr. Die Milchstraße ist frei."
    Diese Meldung wurde von NATHAN permanent auf allen Kanälen in die Galaxis ausgestrahlt. Immer wieder. Rhodan hatte noch eine weitere Nachricht für Homer G. Adams und die Widder verfaßt. Es war der erste Funkspruch in dieser Art seit vielen Jahrhunderten, der unverschlüsselt und nicht über ARINET ausgestrahlt wurde.
    Und nun warteten die Sieger in der Tristesse des Raumhafens von Terrania auf das Eintreffen der Raumschiffe mit ihren Gesinnungsgenossen.
    Es gab keinen Grund zum Feiern. Noch nicht.
    Dies war erst der Anfang.
    Die Milchstraße war frei. Monos war tot. Die gefürchteten Cantaro trieben hilflos in ihren Raumschiffen im All oder standen apathisch Posten auf planetaren Stützpunkten. Der Funkschild war desaktiviert. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Chronopuls- und Viren-Wall nicht mehr existierten. Das Solsystem war frei zugänglich und nicht mehr länger eine verbotene Zone. NATHAN begann allmählich wieder, seine früheren Funktionen aufzunehmen.
    Diesen positiven Aspekten stand jedoch ein Berg von Problemen gegenüber. Monos hatte innerhalb weniger Jahrhunderte die Galaxis in ein Trümmerfeld verwandelt. Alles, was die Milchstraßenvölker bisher jedes für sich und später innerhalb der Gemeinschaft des Galaktikums erreicht hatten, war zunichte gemacht worden.
    Monos hatte eine böse Saat der Zwietracht und des Mißtrauens gesät, die noch lange ihre Früchte tragen würde.
    Er hatte mit den Hyguphoten biologische Kampfmaschinen und andere entartete Klone ohne Zahl gezüchtet.
    Er hatte die freie Weltraumfahrt abgeschafft und die Völker isoliert. Jeder Planet war eine Insel, ein Universum für sich.
    Wie lange würde es dauern, bis der Begriff des Galaktikers nicht mehr nur eine leere Phrase war, sondern seine ursprüngliche Bedeutung wiedererlangt hatte?
    Das waren die Gedanken, die die Sieger beschäftigten und es ihnen unmöglich machten, Triumph zu verspüren. Über Terrania dämmerte der neue Morgen mit einem zaghaften rötlichen Band am östlichen Horizont. Es war der 20. Juni des Jahres 1147. Die Flotte der Widder hatte sich geschlossen im Orbit von Terra eingefunden. Dazu

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