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1499 - Das Mondgehirn erwacht

Titel: 1499 - Das Mondgehirn erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurden.
    Eirene sah dreidimensionale Pläne von allen möglichen Sektionen des HQ-Hanse und Gesamtansichten aus verschiedenen Perspektiven; dazu wurden die technischen Daten eingeblendet. Das ging alles so schnell, daß ihr davon fast schwindlig wurde. Aber nicht so schnell, daß sie nicht einige interessante Details mitbekommen hätte.
    In der Folge wurden die verschiedenen Schalt- und Verteilerstellen mit allen Querverbindungen aufgeschlüsselt, mit allen Angaben über ihre technische Beschaffenheit und ihren Aufgabenbereich, ob die Leitungen zum Simusense-Netz der Erde oder ob sie zum Cantaro-System gehörten, das Kontrollfunknetz betrafen oder lediglich Verbindungen zum Supremkommando darstellten oder ob es sich bloß um Verteiler zur Festung Titan handelte. „Es gibt Verbindungen in alle Teile der Galaxis, nur keine einzige zu NATHAN", stellte Atlan fest.
    Eirene achtete nicht darauf, denn die neuesten Anzeigen des Holowürfels hatten sie gefesselt. Er zeigte gerade die Daten über die einzelnen Büros der Hansesprecher an, Diesen waren jedoch die Namen der Herren der Straßen zugeordnet wie Carol Shmitt, Simedon Myrrho, Remin Killian... Wello Banir. Alle zu Schaltzentren für die Herren der Straßen umfunktionierten Büros waren nach Information des Systems unbesetzt - bis auf eines. Die Anzeige wies aus, daß lediglich die Schaltstelle im Büro von Wello Banir aktiviert war und Prioritätsstatus genoß. Das bedeutete, daß von dort das gesamte ehemalige HQ-Hanse kontrolliert wurde.
    Gleich darauf wurde das Ende des Datenaustauschs angezeigt. „Dein SERUN steht dir wieder zur Verfügung", sagte Atlan. „Aber von jetzt an sind wir durch die Daten unserer Pikosyne aneinandergekettet. Als nächstes werde ich versuchen, die Verbindung zur Festung Titan zu nutzen und mit Perry in Kontakt zu treten. Eine solche Konferenzschaltung könnte schon etwas bringen."
    Atlans Verhalten zeigte, daß ihm der wichtige Hinweis auf die Aktivitäten in Wello Banirs Büro entgangen war, denn andernfalls hätte er gewiß darauf reagiert. „Ich muß mir ein wenig die Beine vertreten", sagte Eirene. „In Ordnung", stimmte Atlan zu. „Aber denk daran, daß wir einer ohne den anderen mit den gespeicherten Daten nichts anfangen können."
    Ich schon, dachte Eirene. Ich finde den Weg zu Wello Banirs Büro.
     
    *
     
    Eirene wurde im September 23 Jahre alt - doch wenn man die im Stasisfeld überbrückten Jahre hinzurechnete, war sie um einiges älter. Wie auch immer, man sollte meinen, daß ein biologisches Alter von zweiundzwanzigeinhalb Jahren genügte, um als Frau und vollwertige Persönlichkeit anerkannt zu werden. Aber Eirene fand, daß dem nicht so war.
    Wenn sie ihre Meinung äußerte, dann wurde sie immer noch als „altklug" apostrophiert, und wenn sie Gefühle zeigte, dann handelte sie sich damit Streicheleinheiten ein. Es war schlimm, in einem solchen goldenen Käfig ewiger Kindheit leben zu müssen. Irgend etwas war da bei ihrer Entwicklung - oder ihrer Erziehung - schiefgelaufen.
    Vielleicht hatte sie darum manchmal ein wenig überkompensiert wie etwa im Fall Covar Inguard.
    Rückblickend mußte sie sagen, daß die Zuneigung zu dem Barbaren von Bugaklis weniger der Liebe zwischen Mann und Frau entsprang, sondern eher eine Mutter-Kind-Beziehung war - sie, die kaum Zwanzigjährige, hatte mütterliche Gefühle entwickelt.
    Aber das war letztlich ohne Belang. Sie hatte das Recht auf Eigeninitiative, basta!
    Den Weg aus dem aufgelassenen Teil von HQ-Hanse zu finden war ganz einfach. Aber nachdem sie die Transmitterhalle und den Laborbereich unter sich gelassen hatte, mußte sie sich orientieren.
    Sie aktivierte den Holowürfel und verlangte vom Pikosyn: „Zeige mir den Plan dieser Anlagen, darin meine Position und als Bezugspunkt Wello Banirs Büro."
    „Datenfehler", meldete der Pikosyn. „Die gewünschten Informationen liegen nur in Fragmenten vor. Die Datei wurde im Backup-Verfahren geteilt."
    Atlan hatte recht behalten, sie konnten einer ohne den anderen mit den gespeicherten Informationen nichts anfangen. Aber sie dachte trotzdem nicht an Aufgabe. „Versuche, die fehlenden Daten zu rekonstruieren, Piko!" verlangte sie. „Warnung: Da die Wiederherstellung nur über den Zufallsgenerator geschehen kann, ist das zu erwartende Ergebnis nicht verläßlich."
    „Mach schon, Piko!" fuhr Eirene den Pikosyn an und dachte dabei, wie einfach es" doch früher gewesen sein mußte, mit Rechnern zu kommunizieren, als diese noch ohne

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