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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Geschickt kletterte Lennet die Regenrinne empor, hangelte sich zum Fenstersims und sprang in sein Zimmer. Er rannte hinaus zur Flurtreppe, nahm gleich drei Stufen auf einmal und stürzte unten in den Salon, wo sich seiner Meinung nach der Mann    aufgehalten hatte. Nach einigen vergeblichen Versuchen fand er schließlich den Lichtschalter. Der Salon war leer. Nur einige alte Möbel standen, mit Laken zugedeckt, in den Ecken.
      »Du bist ein Erdenwurm, verliebt in ein Gestirn", sagte die Erscheinung am Fenster  »Erdenwurm, Erdenwurm", murmelte Lennet vor sich hin, als er wieder hinauf in sein Zimmer ging. »Was hat das alles zu bedeuten? Lennet konnte lange nicht einschlafen. Das alte Haus knackte und knarrte. Der Gedanke, daß sich ein Genie wie Professor Marais dem Spiritismus hingeben und sogar einem böswilligen Geist zum Opfer fallen könnte, beunruhigte ihn.
    Und Silvias offensichtliches Unbehagen ängstigte ihn mehr als die Geister, die überall um ihn herum zu sein schienen. Endlich, gegen Mitternacht, fiel er in tiefen Schlaf.
    Am anderen Morgen wurde er durch ein lautes Pochen an seiner Zimmertür geweckt. Sofort bemühte er sich, es zu entschlüsseln: 3-3 bedeutete N; 2-2 war G, und dann erneut N...
    Das ergab keinen Sinn.
    »Hallo, Lennet, stehst du auf?« rief eine helle Stimme, die nichts Gespenstisches an sich hatte.
    Er setzte sich im Bett auf. »Ich komme gleich.« Zehn Minuten später saß er in der Küche bei einer Tasse Kaffee und einem Butterbrot.
    »Frühstückt dein Vater nicht mit uns?« fragte er Silvia. »Du weißt doch, er hat keine Zeit.«  An diesem Tag sah man den Professor kaum. Er hatte sich in der Dachkammer eingeschlossen, die ihm als Büro diente, und stellte dort Berechnungen an.
    Es regnete so stark, daß an Ausgehen nicht zu denken war.
    Lennet sah sich deshalb ein wenig in der Bibliothek um. In einem Band über Literaturgeschichte stieß er auf seine Erscheinung vom vergangenen Abend: Es mußte Victor Hugo persönlich gewesen sein.
    Der »Erdenwurm", so las er jetzt nach, stammte aus »Ruy Blas", einem Drama von Victor Hugo. Nach dem Mittagessen schlug Lennet Silvia einen kleinen Ausflug vor, mit dem sie sofort einverstanden war.
    »Wohin fahren wir denn?« fragte sie, als sie in die Straße nach Fecamp einbogen.
    »Wir könnten zu den Klippen von Etretat fahren, aber im Moment möchte ich erst mal nach Fecamp, telefonieren.«
    »Das hättest du doch zu Hause machen können.« Lennet blickte kurz zu seiner Freundin hinüber. »Sag mal, findest du eigentlich die Begeisterung deines Vaters für Geister normal?«
    »Nein. Was hältst du denn davon?«
    »Ich vermute, irgend etwas an der Sache ist faul. Kennst du  diese drei Männer?  »Sie sind alle Einwohner von Fecamp.«
    »Stimmt das?«
    »Aber ja. Monsieur Anastase fegte schon die Straße, als ich noch ganz klein war, und Monsieur Loiseau verkaufte mir damals Gummibärchen.«
    »Und was ist mit Petitluron?«
    »Er arbeitete in Paris, aber er ist hier geboren".
    »Interessierten sie sich schon damals für...
    Geisterbeschwörungen?«
    »Ich glaube, Papa hat Petitluron dafür begeistert.«
    »Und die anderen?«
    »Das waren schon immer überzeugte Spiritisten.«
    »Veranstaltet dein Vater schon lange die abendlichen  Sitzungen mit ihnen?«
    »Seit gut einem Monat.«
    »Silvia, hast du schon Erscheinungen gesehen?«
    »Was für welche denn?«
    »Na ja, hat dir zum Beispiel Julius Caesar zugezwinkert, oder Victor Hugo gemurmelt: ,Du bist ein Erden wurm, verliebt in ein Gestirn'?«
    »Niemals.«
    »Und gestern hast du doch auch den schrecklichen Lärm und das anschließende dumpfe Klopfen gehört?«
    »Natürlich. Aber das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was sich sonst abspielt. Da stöhnt und heult es, Zähne klappern und Ketten rasseln...« Silvia erzählte das alles mit fast gleichgültiger Stimme, was Lennet stutzig machte. In Fecamp parkte er vor dem Café Victor, um den FND anzurufen.
    »Alle drei Namen sind in den Computer eingegeben worden", berichtete ein Verbindungsmann am Telefon. »Ihre Daten sind  einwandfrei. Der Funktechniker steht Ihnen mit seinem Wagen zur Verfügung. Sie finden ihn auf dem Campingplatz. Wie ist das Wetter bei Ihnen?«
    »Es regnet", antwortete Lennet.
    »Ich beneide Sie nicht", meinte der andere und hängte auf.
    Lennet verließ die Kabine. Er sah besorgt aus.
    »Was ist los?« fragte Silvia.
    »Ich weiß nicht, in wieweit ich dir vertrauen kann.«
    »Warum denn?«
    »Weil ich

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