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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Petitluron, sichtlich beeindruckt.
    »Nein, es kommt noch besser, Monsieur. Mein Onkel ist der berühmte Panayotis Kraft persönlich!«
    »Ach, was Sie nicht sagen?«
    »Ja, Monsieur, er ist das berühmteste Medium der  spiritistischen Welt! Sie haben sicherlich schon von ihm gehört?«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Vielleicht sind Sie ihm sogar schon begegnet?«
    »Ich glaube, ich hatte schon einmal die Ehre...«
    »Nun, Monsieur, Ihre spiritistischen Experimente sind meinem Onkel zu Gehör gekommen. Deshalb hat er mich  gebeten, Ihnen seine größte Hochachtung zu überbringen, und er ermutigt Sie, weiterzumachen!«
    »Ich bin zutiefst gerührt. Ich weiß gar nicht, ob ich dies alles verdiene...«
    »O doch, Monsieur! Ich möchte mich nun von Ihnen  verabschieden. Ich werde wahrscheinlich heute abend an Ihrer Sitzung teilnehmen, um meine Kenntnisse auf diesem Gebiet ein wenig zu erweitern. Wissen Sie, ich bin aus dem Alter heraus, wo man sich gegen seine Familie auflehnt und ich frage mich allmählich, ob ich nicht die Laufbahn meines Onkels  einschlagen soll.«  Dann verabschiedete sich Lennet und ging nachdenklich zu seinem Wagen zurück.
    »Hast du erfahren, was du wissen wolltest?« erkundigte sich Silvia.
    »Das frage ich mich...«
    »Aber was willst du denn eigentlich genau herausfinden?«
    »Ja, weißt du, auch das frage ich mich!«  Ihr nächstes Ziel war die Apotheke von Monsieur Loiseau.
    Silvia beschloß, diesesmal ihren Freund zu begleiten. Der Apotheker empfing das Mädchen mit einem freundlichen  Lächeln, aber beim Anblick ihres Begleiters runzelte er die Stirn.
    »Falls Sie ein gutes Beruhigungsmittel haben wollen, junger Mann, möchte ich Sie darauf hinweisen, daß Sie dazu ein Rezept benötigen!«
    »Nein, Monsieur, ich brauche kein Beruhigungsmittel.
    »Das wiederum", meinte Monsieur Loiseau, »ist  Ansichtssache.«
    »Silvia möchte gerne Gummibärchen.«
    »Aber natürlich, suchen Sie sich welche aus, Mademoiselle.«  Während Silvia unter den verschiedenen Geschmacksrichtungen auswählte, nahm Lennet das Gespräch wieder auf.
    »Monsieur, Sie sind ein gutes Medium...«
    »Sachte, sachte, junger Mann. Bedauernswerterweise bin ich leider keines dieser begnadeten Wesen. Sagen Sie eher, ich bin Spiritist, ich habe Swedenborg gelesen und darf mich Schüler Gurdjieffs nennen. Außerdem bin ich für Einflüsse überirdischer Natur empfänglich.«
    »Na gut. Dann haben sie sicher schon von dem Supermedium, von diesem Panayotis Kraft, gehört? Komischer Name  übrigens!«
    »Ein in der Tat eigentümlicher Name. Aber ich glaube  dennoch nicht, je von ihm gehört zu haben. Warum fragen Sie mich danach?«
    »Weil ich langsam anfange, mich für Spiritismus zu  interessieren und mehr darüber erfahren möchte.«
    »Was für ein plötzlicher Gesinnungswandel", meinte Monsieur Loiseau und schüttete die Gummibärchen in eine Tüte. »Gestern noch machten Sie einen eher ungläubigen Eindruck, und heute fragen Sie mich nach einem Medium, das es anscheinend gar nicht gibt! Junger Freund, wenn Sie sich einen Streich ausdenken wollen, fühle ich mich verpflichtet, Sie zu warnen. Geister rächen sich grausam an denen, die es ihnen gegenüber an nötigem Respekt fehlen lassen. Und wenn die Geister gerade mal keine Zeit haben, gibt es immer noch Polizisten", fügte der Apotheker hinzu, als er Lennets verschmitztes Gesicht sah. »Lassen Sie sich das gesagt sein.«  Als die beiden jungen Leute die Apotheke verließen, bahnte sich eben die Sonne einen Weg durch die Wolken.
    »Laß uns doch jetzt nach Etretat fahren", schlug Silvia vor.
    »Übrigens, hast du denn bei deinen Verhören etwas  herausgefunden?«
    »Nein, aber ich habe einige Anhaltspunkte gesammelt.«  Schweigend fuhren die beiden die Küstenstraße entlang. Es hatte nie die geringste Befangenheit zwischen ihnen geherrscht, aber jetzt wußten sie plötzlich nicht, worüber sie reden sollten.
    Als sie die Küste erreicht hatten, stiegen sie aus dem Auto und gingen zum Steilhang. Fünfzig Meter unter ihnen brodelte das graue Meer und höhlte mit der Zeit den weißen Kreidefels immer mehr aus. Ein starker Wind jagte bizarre Wolkenfetzen über den Himmel, nur ab und zu kam die Sonne zum Vorschein.
    Schwere Regenwolken zogen am Horizont auf. Schweigend, den Blick in die unendliche Weite gerichtet, schob Silvia ihre Hand unter Lennets Arm.
    »Hör zu", begann der Agent schließlich. »Dein Vater macht mir Sorgen. Nicht so sehr die Tatsache, daß

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