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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Wissen über die Gegend mit uns. Ruth und Louise waren fleißige Gärtnerinnen, konnten geschickt mit Nadel und Faden umgehen, sie kochten ausgezeichnet, gingen regelmäßig zur Kirche, sie waren die besten Nachbarn, die man sich vorstellen konnte, und darüber hinaus die einzigen eineiigen Zwillinge, die unsere Zwillinge, Rob und Will, je kennengelernt hatten. Kurz gesagt, sie waren unersetzlich.
    » Ruth und Louise liegen im Sterben?«, fragte ich, irgendwie darauf hoffend, dass ich mich verhört hatte. » Bist du sicher?«
    » Ich bin sicher«, sagte Emma.
    » Wie hast du davon erfahren?«, fragte ich.
    » Ruth rief mich heute Nachmittag an, um mir mitzuteilen, dass Nells Schleier fertig sei«, antwortete Emma. » Der Schleier ist ihr Hochzeitsgeschenk für Nell. Du weißt, sie waren ihr schon immer sehr zugetan.« Es schien, als wolle ihre Stimme versagen, doch nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: » Um ihnen den Weg zu ersparen, bin ich zu ihnen gefahren, um den Schleier abzuholen. Als sie auf mein Klopfen nicht reagierten, ging ich ins Haus.«
    Ich nickte. In Finch gab es kaum verschlossene Türen. Meine Nachbarn betrachteten es als beinahe selbstverständlich, dass sie auch uneingeladen ein Haus betreten durften, wenn sie einem abwesenden Freund einen Gefallen tun wollten.
    » Ich entdeckte den Schleier sorgsam gefaltet in einer Pappschachtel auf dem Esstisch«, fuhr Emma fort. » Ruth und Louise lagen im Bett. Sie sagten, sie seien etwas unpässlich, aber es gebe keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Aber mir gefiel ihre Gesichtsfarbe nicht, außerdem atmeten sie so schwer, deshalb rief ich Dr. Finisterre an. Er kam zum Glück schnell und brauchte nicht lange für seine Diagnose. Offensichtlich wusste er schon seit einiger Zeit um ihren Zustand.«
    » Welchen Zustand?«, fragte ich.
    » Es sind ihre Herzen«, sagte Emma. » Sie sind… verbraucht.«
    » Wie kann das sein?«, fragte ich und umklammerte krampfhaft das Telefon. » Sie haben doch vor zwei Wochen noch eine Reise ans Meer gemacht. Wie hätten sie so etwas mit schwachem Herz unternehmen können?«
    » Dr. Finisterre hatte ihnen offenbar davon abgeraten«, teilte mir Emma mit. » Aber sie waren davon überzeugt, dass ihnen das Klima guttun würde. Der Arzt meint, dass diese Anstrengung die jetzige Krise verursacht haben könnte.«
    » Ich hätte sie doch gefahren, wenn sie etwas gesagt hätten«, flüsterte ich.
    » Das hätten wir alle«, entgegnete Emma. » Aber sie haben nicht gefragt. Ich schätze, sie haben ihren Stolz. Sie sind es gewohnt, allein zurechtzukommen.«
    » Ja, es ist schwer, lebenslange Gewohnheiten abzulegen«, räumte ich ein. » Besonders wenn das Leben so lang ist. Hat der Arzt sie ins Krankenhaus überwiesen?«
    » Nein, sie sind zu Hause«, antwortete Emma. » Sie wollten nicht, dass ich oder Dr. Finisterre einen Krankenwagen rufen. Sie weigern sich, ins Krankenhaus zu gehen, und ich kann sie gut verstehen. Ich wollte meine letzten Tage auch nicht künstlich ernährt und an Monitore angeschlossen verbringen.«
    » Ich auch nicht«, sagte ich, » aber wenn man dort irgendetwas für sie tun könnte…«
    » Es gibt nichts mehr zu tun«, meinte Emma entschieden. » Dr. Finisterre kann es ihnen so angenehm wie möglich machen, aber abgesehen davon… es ist nur eine Frage der Zeit.«
    Ich stöhnte leise auf und legte die Hand auf die Stirn. » Was glaubt Dr. Finisterre, wie lange sie noch durchhalten?«
    » Er weiß es auch nicht genau « , antwortete Emma. » Es kann noch Monate dauern, aber es kann auch schon morgen zu Ende gehen. Als ich ins Manor zurückkam– vor einer halben Stunde–, habe ich Nell und Kit informiert, und die beiden waren sofort entschlossen, die Hochzeit bis auf weiteres zu verschieben.«
    » Sicherlich«, murmelte ich.
    » Sie sind jetzt bei den Pyms«, fuhr Emma fort. » Sie halten mich fürs Erste auf dem Laufenden, und wenn es neue… Entwicklungen gibt, melde ich mich bei dir.«
    » Danke«, sagte ich.
    Emma räusperte sich. » Ich weiß, wir haben einiges zu besprechen, Lori, aber das muss warten. Ich muss eine Menge Telefonate machen, nachdem die Hochzeit nun erst einmal abgesagt ist. Die Gäste, der Catering-Service, das Streichquartett…«
    » Ich kann die Telefonate hier in Finch für dich erledigen«, bot ich an. » Ich kenne die Nummern der Gäste ja auswendig.«
    » Danke, aber das erledige ich besser selbst«, sagte Emma. » Ich bin die Stiefmutter der Braut. Die Gäste erwarten

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