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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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seiner Hormone folgte. Nein, C.B.'s Interesse - wie hatte sie jemals so verblendet sein können, ihn süß zu finden - galt einzig und allein der Demonstration seiner wirklich beeindruckenden mathematischen Kenntnisse - und dem Beweis ihrer eigenen Inkompetenz.
    Doch seine Rechnung enthielt einen entscheidenden Schwachpunkt: den Faktor »Buffy«. Die Jägerin hob den Blick und sah ihm in die Augen. Unverzüglich setzte C.B. sein schönstes Lächeln Marke »Kann ich dir helfen, du dummes kleines Mädchen?« auf, welches Buffy sogleich mit einem nicht weniger beflissenen Lächeln der Kategorie »Ich wünschte, ich hätte einen Pflock« quittierte.
    Bingo! Er straffte sich, hob die Augenbrauen und wandte sich einem anderen Schüler zu, den er mit seinem Wissen beglücken konnte.
    Eins zu null für die Jägerin.
    Genau genommen sogar zwei zu null, denn zu ihrem eigenen Erstaunen wusste sie zudem die Lösung der nächsten Aufgabe. Mit ein wenig Glück würde sie auch den Rest der Stunde unbeschadet überstehen. Und vielleicht würde C.B. das ebenfalls.
    Genau in diesem Moment ertönte das Klingelzeichen und läutete die Mittagspause und damit das Ende der Stunde ein. Hastig klaubte Buffy ihre Sachen zusammen, war schon zur Tür hinaus, bevor Ms. Sanderson - oder C.B. - noch irgendetwas sagen konnte.
    Mittagszeit, dachte sie. Für die meisten Schüler bedeutete das eine warme Mahlzeit und ein wenig Tratsch unter Freunden. Normalität eben. Nicht, dass das etwas war, woran sie persönlich sich erinnern konnte, aber ... Ja genau, schalt sie sich selbst, nur weiter so, gib dir den Rest.
    Sie registrierte Xander, der sich ihr unauffällig angeschlossen hatte, und ohne hinzusehen wusste sie, dass Willow an ihrer anderen Seite ging. Wie in alten Zeiten.
    »Das ist ja vielleicht hässlich ... Ich kann einfach nicht glauben, dass sie sich in solchen Klamotten auf die Straße traut.«
    Okay, nicht ganz, korrigierte sich Buffy. Früher hatten sie nicht ständig Cordelia im Schlepptau gehabt. Obwohl diese in letzter Zeit ein wenig gesetzter schien, eine Metamorphose, die Buffy bisweilen seltsamer fand als den Höllenschlund selbst.
    »Wie sieht's aus ? Verbringen wir die Mittagspause in der Bibliothek?«, fragte Xander.
    »Haben wir jemals etwas anderes gemacht?«, gab sie zurück und fühlte sich plötzlich mit der Welt versöhnt. Giles würde sie dort erwarten, seine Nase tief vergraben in eines der Bücher, in dem die Antworten auf all ihre Fragen zu finden waren. Sie würden herausfinden, was für eine sonderbare Kreatur seit neuestem dort draußen ihr Unwesen trieb, ihr einige Manieren beibringen und schließlich wieder zur Tagesordnung übergehen - Vampire jagen, noch mal Vampire jagen ... und Partys feiern. Das Leben war schön.
    Mehr oder weniger, räumte sie ein, als sie einen mittlerweile vertrauten Schatten vor ihnen in die Bibliothek huschen sah.
    »Was veranstalten die hier eigentlich? Ein Wettrennen? Eine Art Hase-und-Igel-Spiel?«
    Diese Invasion der Studenten wurde allmählich lästig. Man konnte auf dem gesamten Campus keinen einzigen Schritt mehr tun, ohne über einen von ihnen zu stolpern, was an sich schon schlimm genug war. Doch die Bibliothek schienen sie zu einer Art Hauptquartier erkoren zu haben.
    Am schlimmsten jedoch war, dass sie alle so ... nett waren. Von einigen kannte Buffy bereits die Namen: Rebecca, die mit ihren Kurven dafür gesorgt hatte, dass Xander Stielaugen bekam, der Oberschlaumeier C.B., der als der einzige männliche Seminarteilnehmer dafür gesorgt hatte, dass in diese Stielaugen ein Anflug von Eifersucht trat, und Elaine, die die Wortführerin der Gruppe zu sein schien. Und natürlich Miriam, mit ihren großen braunen Augen, bei denen man nie genau wusste, ob aus ihnen Koketterie oder reiner Zynismus sprach. Miriam war auch der angebliche Grund dafür, dass die Studenten sich während der Pausen vorzugsweise in der Bibliothek versammelten, denn sie war der einzige Ort, der weiträumig genug war, um auch einer Rollstuhlfahrerin hinreichend Bewegungsfreiheit zu gewähren. Anders als die Cafeteria, die ohnehin morgens dem Fechtteam und nachmittags dem Schachklub gehörte.
    Man sollte meinen, dies sei eine völlig normale Schule, dachte Buffy.
    Was die Begründung für die Besetzung der Bibliothek anbelangte, so hatte Buffy ihre eigenen Vermutungen hinsichtlich der Anziehungskraft, die dieser Horn des Wissens auf einige der unliebsamen Besucher ausübte ... So konnte der Anblick, der sich

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