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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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zweifellos mit ihren Gedanken ganz woanders war.
    »Wir haben sie wieder verloren«, konstatierte Xander. Für ein paar Minuten herrschte Stille, nur unterbrochen von dem Klappern der Tastatur und dem Rascheln von Illustriertenseiten.
    »Hier steht, dass Leonardo etliche Kilos zugelegt haben soll«, warf Buffy schließlich in den Raum, während sie eines der Fotos studierte, »aber ich finde, er sieht nach wie vor ganz okay aus.«
    »Okay«, echote Willow abwesend.
    »Ein hübsches Kind.«
    »Hm-hm.«
    »Gib's auf, Buff. Sie hört dich nicht. Zielstrebig wie eine Pershing - unsere Willow, wenn sie einer großen Sache auf der Spur ist.«

    *

    In der Zwischenzeit hatte Giles auch die letzten Fragen einer bemerkenswert hartnäckigen Studentin - einer Blondine, die die Angewohnheit hatte, ihren Namen so sehr zu nuscheln, dass niemand ihn verstehen konnte - zu deren Zufriedenheit beantwortet und sich so aus ihrem Würgegriff befreit. Als er das Büro betrat, bedachte er Xander, der das Mobiliar aus Gründen der Bequemlichkeit auf ungebührliche Weise zweckentfremdet hatte, mit missbilligenden Blicken. Hastig nahm Xander die Füße vom Tisch und setzte sich aufrecht hin.
    »Vielen Dank«, sagte Giles, sichtlich bemüht, nicht auf Willow zu treten, die im Schneidersitz auf dem Boden kauerte. Glücklich an seinem Schreibtisch angelangt, gab er Cordelia mit einem unmissverständlichen Blick zu verstehen, dass sie den Platz augenblicklich zu räumen hatte. Dann ließ er sich in seinen Arbeitssessel sinken und griff nach einem kleinen roten Buch. Er schlug es zielsicher auf und hielt es, einen Finger zwischen den Seiten, den vier Schülern entgegen.
    »Ich glaube, ich habe hier möglicherweise die Antwort auf ...«
    »Ich hab's!«, verkündete in diesem Moment Willow, die Hände immer noch über der Tastatur. »Oh.« Sie schaute den Bibliothekar verwundert an. »Entschuldigung, Giles. Aber dieses Monster, das Buffy gesehen hat. Ich bin sicher, es war ein Korred. Eine ...«
    »... ziemlich hässliche Kreatur aus der Mythologie Südenglands, genau. Braunes Fell, hufbewehrte Füße und rote Augen. Alles in allem kein Vertrauen erweckender Zeitgenosse.«
    Der Gedanke schien ihn beinahe zu belustigen. Ein Hoch auf die Wissenschaft, dachte Buffy, nicht ganz so belustigt. Das alles klang für sie nicht nach einem Problem, das durch einen kleinen Klaps mit einer zusammengerollten Zeitung aus der Welt zu schaffen war.
    »Und außerdem ausgesprochen hartnäckig, fürchte ich.«
    Natürlich, was auch sonst? Wann war in ihrem Leben jemals etwas einfach gewesen? Buffys Stimmungsbarometer sank rapide ab.
    Willow, die hinter Giles nicht zurückstehen wollte, zitierte von ihrem Bildschirm: »Von Haus aus zu Bösartigkeit neigend und getrieben von einer nahezu unstillbaren Neugierde auf Menschen, pirscht er sich an seine Beute heran und ...«
    »Und was?«, hakte Buffy nach. »Will? Giles? Kommt zur Sache. Ich bin im Augenblick wirklich nicht in Stimmung für solche Spielchen.«
    »Und zwingt sie zu tanzen«, setzte Giles widerstrebend Willows Ausführungen fort.
    »Tanzen? Was soll daran gefährlich sein?«
    »Bis zum Exitus.«
    »Oh.«
    Cordelia öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ein höfliches Räuspern an der Tür ließ sie ihn sofort wieder schließen. Giles hastete an ihr vorbei und wäre um ein Haar in Rebecca hineingerannt, die erschrocken einige Schritte zurücktaumelte. »Tut mir
    Leid«, entschuldigte sich die Studentin in wenig überzeugendem Tonfall. »Ich wollte nur fragen, ob Sie noch ein Exemplar der Grundlagen der Mathematik für das zweite Unterrichtsjahr besitzen. Meines ist wohl ein Fehldruck - es fehlt ein ganzes Kapitel.«
    Giles benötigte einige Augenblicke, um wieder in seine Rolle als mustergültiger Schulbibliothekar hineinzufinden. »Äh, ja, natürlich. Im Hinterzimmer müsste noch eines sein. Bitte entschuldigt mich einen Moment«, fügte er an Buffy und die anderen gewandt hinzu. »Ja«, wiederholte er, den Blick wieder auf Rebecca gerichtet. »Hier entlang, bitte. Ich werde Ihnen ein Exemplar holen.«
    Rebecca schenkte Giles ein honigsüßes Lächeln und folgte ihm artig.
    »Allmählich beginne ich diese Bagage zu hassen«, machte Buffy ihrem Ärger Luft.
    »Da wir gerade davon reden«, sagte Willow. »Heute im Unterricht ist etwas Merkwürdiges passiert. Eine dieser Lehramtsstudentinnen, diese Dunkelhaarige, nicht Elaine ... Sheila Irgendwie ... sie wusste, dass das Horn, das Mr. van Deusen uns gezeigt

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