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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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...«
    Willow Rosenberg stürmte zur Bibliothekstür herein und konnte ihr Tempo, als sie die unerwartete Gesellschaft bemerkte, nur mit Mühe bremsen. Schliddernd kam sie zum Stehen. Ihr Gesichtsausdruck zeigte der Reihe nach Verwirrung, Bestürzung und Begreifen, gefolgt von einer Miene, die an Harmlosigkeit kaum zu überbieten war.
    Vielleicht lag es an ihrem ohnehin eher braven Äußeren, ihrem mädchenhaften Rotschopf vielleicht, doch Buffy konnte nicht umhin, ihr Bewunderung zu zollen. Willow hatte es wirklich raus, diesen Gesichtsausdruck machte ihr so schnell keiner nach. Noch etwas Übung, und der CIA oder einer von diesen größenwahnsinnigen Software-Giganten mit Weltherrschaftsambitionen würde an sie herantreten, um sie zu rekrutieren. Nachdem es ihr erfolgreich gelungen war, sich auf die neue Situation einzustellen, fuhr Willow mit deutlich gesenkter Stimme fort: »Buffy hat gesagt - oh hi, Buffy. Du bist da ... äh, ich meine, du bist hier? Okay. Ich schätze, dann kannst du es ihm ja selbst erzählen.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich vor der siebten Stunde hier vorbeischauen würde, du hast es nur vergessen.« Buffy wandte sich an Giles. »Sie ist völlig besessen.«
    »Bin ich nicht.«
    »Bist du doch.«
    »Na ja, vielleicht ... ein bisschen.«
    »Könnte mir eventuell jemand erklären, worum es eigentlich geht?«, fragte Giles leicht gereizt.
    »Die Battle of the Bands, Sie verstehen schon.« Nein, zweifellos verstand der Mann ganz und gar nicht, also versuchte Buffy es mit der ausführlicheren Version. »Oz nimmt mit seiner Band an einem Wettbewerb teil - neben Dutzenden von anderen Bands aus der ganzen Umgebung -, und nun kann Willow an nichts anderes mehr denken.«
    »Das ist nicht wahr«, protestierte Willow erneut, diesmal ein wenig kleinlauter.
    »Doch, ist es. Glaub mir, Will. Dein Gehirn ist nur noch ein verliebter Hohlraum. Aber was ich eigentlich sagen wollte ...« Buffy wandte sich wieder Giles zu. »Ich glaube nicht, dass ich es heute Nachmittag schaffen werde. Tochterpflichten, sie wissen schon.«
    Es war für Joyce Summers ein entsetzlicher Schock gewesen, dass ausgerechnet ihre einzige Tochter dazu ausersehen war, des Nachts durch die Straßen zu ziehen, um Dämonen aufzustöbern und ihnen zu ihrer wohlverdienten ewigen Ruhe zu verhelfen. Doch sie hatte sich alles in allem erstaunlich rasch damit abgefunden, musste Buffy zugeben. Für eine Mutter jedenfalls. Zumindest war ihre fixe Idee, der Angelegenheit mittels Hausarrest beikommen zu können, erst einmal vom Tisch, was grundsätzlich positiv zu beurteilen war. Nicht so positiv hingegen war der Umstand, dass sie mit Vehemenz auf ein mindestens einmal pro Woche stattfindendes gemeinsames Mittagessen bestanden hatte, natürlich inklusive Rechenschaftsbericht und ausgiebiger Konversation.
    »Ich verstehe«, sagte Giles. Er überließ die Neuankömmlinge widerstrebend sich selbst, nicht ohne eine gewisse Unruhe im Blick, die darauf hindeutete, dass er es nicht für ausgeschlossen hielt, sie im nächsten Augenblick mit seinen kostbaren Büchern Volleyball spielen zu sehen. »Das ist natürlich ein triftiger Grund. Obwohl ich generell der Meinung bin, möglichst wenig Menschen von deinen, äh, anderen Verpflichtungen wissen zu lassen, habe ich das Gefühl, dass es richtig ist, deine Mutter einzubeziehen. Ich weiß, ich verstoße damit gegen einen der wichtigsten Grundsätze, an die ein Wächter sich zu halten hat - trotzdem denke ich, es ist richtig. Wie auch immer, kommst du, äh, ich meine, wirst du deine Hausaufgaben dann heute Abend machen?«
    »Hausaufgaben?« Willow schien ihm nicht folgen zu können.
    »Sag ich doch. Sie hat nur noch Oz und seine Band im Kopf«, grummelte Buffy genervt.
    Willow wurde rot. »Ach ja. Genau. Hausaufgaben. Jede Menge Hausaufgaben. Nach dem Essen mit deiner Mutter.« Bemüht das Thema zu wechseln, fuhr sie fort: »Und? Sind irgendwelche neuen Bücher hereingekommen?«
    »Nein. Willow, ich habe dir schon einmal gesagt, dass die ...« -Giles warf einen Blick über die Schulter, hin zu der Gruppe von College-Studenten, die nach wie vor lautstark ihre Bücher und Unterlagen studierten - »... die älteren Ausgaben für dich tabu sind.«
    »Sie vertrauen mir nicht«, warf ihm Willow enttäuscht vor. »Er vertraut mir nicht, Buffy.«
    »Es ist keine Frage des Vertrauens«, widersprach Giles. »Nicht direkt, jedenfalls. Aber könnten wir diese Diskussion vielleicht ein anderes Mal fortsetzen? Ich muss noch

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