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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und Cnahl trachteten, zusammen zu bleiben. Vor allem Sammeh folgte seiner Mutter überall hin. Sie stolperten über Geröll, hatten mehrmals die Richtung geändert, waren ratlos.
    »Ich komme mir hier irgendwie verloren vor«, gestand die Hellseherin ihrem alten, väterlichen Freund.
    »Wir hätten nicht herkommen sollen«, sagte Cnahl und rieb sich seine weit vorspringende Hakennase.
    »Ich wollte bei Metal sein«, sagte Cardia. »Ich konnte nicht wissen, daß uns dieser schwarze Schlund trennen würde.«
    »Wir hätten auf der Erde auf Metals Rückkehr warten sollen«, sagte Cnahl seufzend. »Doch nun sind wir hier und müssen irgendwie versuchen, unsere Freunde zu finden.«
    »Ich bin sicher, Metal sucht mich auch bereits«, sagte Cardia.
    »Dann sollten wir uns vielleicht nicht von der Stelle rühren und warten, bis er uns gefunden hat«, sagte Sammeh, ihr kleinwüchsiger Sohn. »Wir entfernen uns möglicherweise mit jedem Schritt weiter von ihm.«
    »Ob die anderen beisammengeblieben sind?« fragte Cardia.
    »Das können wir nur hoffen«, bemerkte Cnahl. »Es wäre nicht gut, wenn jeder für sich einen Weg zu Shrogg finden müßte. Shrogg ist unser aller Ziel.«
    »Wenn es nur jemanden gäbe, den man fragen könnte, wo Shrogg lebt«, sagte Cardia.
    »Warum befragst du nicht deine Zauberkugel?« fragte Sammeh.
    »Das ist eine gute Idee«, lobte der hagere Cnahl.
    Cardia setzte sich auf einen Stein und legte die Kugel in ihren Schoß, doch sie fragte nicht nach dem Weg zu Shrogg, sondern wollte wissen, wo sich Metal befand.
    Er verfügte über magische Kräfte. Vielleicht sprach die Zauberkugel auf sie an.
    Die Kugel zeigte ihnen einen Weg, aber kein Ziel.
    »Wir müssen in diese Richtung gehen«, sagte Cardia und streckte die linke Hand aus.
    »Meinst du, daß wir dort Shrogg finden?« fragte Sammeh.
    »Oder Metal«, antwortete Cardia.
    »Was dir persönlich lieber wäre«, bemerkte Cnahl.
    »Kannst du das nicht verstehen?«
    »Doch«, antwortete Cnahl. »Ich mache dir deswegen auch keinen Vorwurf.«
    Cardia erhob sich und gab die Zauberkugel in ein großes Tuch, dessen Ecken zusammengebunden waren. Sie schlüpfte mit dem linken Arm durch und streifte die Knoten über ihre Schulter. So ließ sich die Kugel bequem tragen.
    Der Weg führte zuerst bergab und dann auf einen Hügel – und dahinter machten die drei Reisenden eine grauenvolle Entdeckung.
    ***
    Yora wurde angegriffen. Ein harter Schlag traf ihren Hinterkopf.
    Als Dämonin verfügte sie über spezielle Abwehrkräfte, doch sie hatte sie zu spät aktiviert, und nun kamen sie nicht mehr voll zum Tragen.
    Yora wollte sich umdrehen und mit dem Seelendolch zustechen, doch das ließ ihr Feind nicht zu. Sie wollte Mortimer Kull zu Hilfe rufen, aber auch das schaffte sie nicht, weil sich in diesem Augenblick etwas Schwarzes – ein Stock vielleicht – auf ihre Kehle legte.
    Sie verlor den Dolch – auch das noch! Womit sollte sie sich jetzt wehren? Mit bloßen Händen?
    An den Seelendolch kam sie nicht mehr, obwohl er vor ihren Füßen lag, denn sie konnte sich nicht danach bücken. Sie trat nach dem unbekannten Gegner, traf seine Beine, doch er ließ nicht locker.
    Was war das für eine verdammte Waffe, die auf Yoras Kehle drückte? Das konnte kein gewöhnlicher Stock sein. Die Dämonin spürte die enorme magische Kraft, die sich darin befand und sie völlig durcheinanderbrachte.
    Sie vermochte nicht sehr viel von der eigenen Kraft in die Waagschale zu werfen, konnte sich nicht so entfalten, wie sie es gewöhnt war.
    Etwas behinderte sie – und brachte sie langsam um!
    Ihre Abwehrbewegungen wurden matt und kraftlos. Ihr Gesicht überzog sich mit einem stumpfen Grau, die grünen Augen verloren ihren lebendigen Glanz, die Beine wollten sie nicht mehr tragen.
    Verzweifelt hob sie die bleischweren Hände und griff hinter sich, nach dem Kopf des Feindes. Ihre Finger berührten langes, dichtes Haar.
    Ihr Gegner war eine Frau!
    ***
    Cardia, Sammeh und Cnahl standen vor den Resten eines kleinen, völlig zerstörten Dorfs.
    »Hier scheint der Satan selbst gewütet zu haben«, sagte Cnahl betroffen.
    Kein Stein war auf dem anderen geblieben. Unter eingestürzten Hüttendächern qualmte es hervor. Die Einwohner waren getötet worden.
    Sammeh löste sich von seiner Mutter.
    »Sammeh, bleib hier!« rief die Hellseherin besorgt. »Sammeh, komm zurück!«
    Der Kleinwüchsige gehorchte nicht. Er suchte nach Überlebenden.
    »Ich habe noch nie so viel Grauenvolles gesehen«,

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