Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1500 - Ruf der Unsterblichkeit

Titel: 1500 - Ruf der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kind war. Rhodan sah Icho Tolot förmlich vor sich, wie er die kleine Eirene in seinen vier Armen wiegte. Selbst der introvertierte Alaska war in Eirenes Gegenwart aufgetaut und aus sich herausgegangen. Von Bully ganz zu schweigen...
    Aber das war einmal, es ließ sich nicht wiederholen. Gesil machte sich da wohl ganz falsche Hoffnungen. Eirene war kein Kind mehr. Und sie hatte sich in den letzten Jahren stark verändert. Das lag nicht allein daran, dass sie eine reife Frau war. Der Grund ihrer Veränderung ging tiefer und hatte vermutlich auch mit ihrer Zuneigung zu den Nakken zu tun. „Sie haben alle versprochen, zu Eirenes Geburtstag nach Terra zu kommen", sagte Gesil. „Selbst Tolot hat zugesagt. Er will sich für ein paar Tage von seiner wiederauferstandenen Heimatwelt trennen. Atlan kommt ebenfalls. Gucky und Ras und Fellmer sowieso. Und Alaska und Ernst und Testare werden versuchen, es so einzurichten, zum Fünfzehnten auf Terra zu sein - es war nicht leicht, sie zu erreichen. Stell dir vor, sie sind in Sculptor. Was treiben sie in dieser Galaxis?"
    „Sie sind auf der Suche", antwortete Rhodan. „Nach ihrer Bestimmung, nach Kytoma, nach ES, den wahren Zeittafeln von Amringhar..."
    „Roi ist bereits aus Magellan unterwegs", fuhr Gesil fort, „und Ronnie habe ich auf Lokvorth erreicht; er kommt rechtzeitig... Nur von dir habe ich noch keine Zusage, dass du dir frei nehmen kannst." Rhodan breitete die Arme aus. „Mir steht alle Zeit des Universums zur Verfügung", versicherte er. „Die ODIN liegt für mindestens einen Monat in Terrania im Trockendock. Ich könnte gar nicht fort."
    „Soso, du hast Zeit. Hoffentlich keine Langeweile."
    Er kannte diesen Blick, leicht verschleiert, kokett. Nur war ihm - etwas bange davor, der Aufforderung nachzukommen. Er hatte Angst, dass sich wieder dieses Etwas zwischen sie drängen könnte. Dieses Unsichtbare, Unfassbare. Aber diesmal waren seine Befürchtungen grundlos. Doch das änderte sich bereits in der nächsten Nacht. Er liebte seine Frau. Sie war etwas Besonderes. Und er wo/" sich umgekehrt auch ihrer absoluten Zuneigung gewiss. Die lange Trennung war ihrer Bindung nicht abträglich gewesen. Es waren auch nur ein paar Jahre gewesen, auch wenn das Universum um Jahrhunderte gealtert war.
    Wenn sie ihn umarmte wie in dieser Nacht, so war ihm, als klammere sie sich haltsuchend an ihn. Und etwas an dieser hingebungsvollen Umklammerung machte ihm angst.
    Wieder einmal. Er hatte schon früher das Gefühl gehabt, als sehe sich Gesil über einem Abgrund aus Finsternis schweben und fände nur bei ihm Halt vor dem Sturz in die Tiefe. Und manchmal war da noch ein anderes Gefühl. Ihm war dann, als dränge sich ein Dritter zwischen sie. Oder als beobachte sie dieser Körperlose aus dem Dunkel eines unfassbaren Bereichs. Dies ging schon seit einiger Zeit so. Gesil hatte nie darüber gesprochen.
    Sie vertraute ihm auch nicht ihre geheimsten Ängste an, falls sie welche hatte. Vielleicht fühlte sie sich auch gar nicht wie eine Stürzende, und er redete es sich nur ein. Aber etwas stand zwischen ihnen. Er wusste nur nicht zu sagen, ob dieses Gespenst aus Gesil kam, in ihrem Unterbewusstsein tobte und so diese Barriere aus Angst und Ungewissheit zwischen ihnen errichtete. Oder ob dieses Ungeheuer aus ihm geboren war. Lediglich in seiner Phantasie lebte.
    Er versuchte es zu ignorieren. Manchmal gelang es. Aber dann fühlte er wieder den stechenden Blick unsichtbarer Augen auf sich ruhen.
    Am nächsten Tag suchte er das HQ. Hanse auf. Er tat es in der Hoffnung, Julian Tifflor zu treffen und mit ihm über Bliss zu sprechen. Aber Tiff war auf Luna, um in Zusammenarbeit mit NATHAN die letzten Spuren des Simusense ZU eliminieren. Rhodan wollte ihm nicht dorthin folgen, weil es eindeutig war, dass Tiff die Einsamkeit suchte. Dafür wurde er mit der Ankunft der HALUTA mit Icho Tolot und Lingam Tennar an Bord entschädigt. Tolot wollte ihn schier vor Wiedersehensfreude erdrücken; sie hatten einander seit drei Jahren nicht mehr gesehen.
    Damals hatte Rhodan den Haluter auf seiner Heimatwelt besucht. Halut war vor fast siebenhundert Jahren von den entarteten Archäonten mit einem Blitzschlag zerstört worden. Damals hatten die Haluter, die drohende Gefahr voraussehend, ihre Heimat längst verlassen und waren nach einer kosmischen Odyssee schließlich in Andromeda gelandet, wo sie im Halpora-System eine neue Heimat fanden. Nach Monos' Sturz und der Befreiung der Milchstraße waren die

Weitere Kostenlose Bücher