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1500 - Ruf der Unsterblichkeit

Titel: 1500 - Ruf der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Erde eingetroffen war. Der ehemalige Maskenträger hatte zur Zeit der Gänger des Netzes, auf Sabhal, als Eirene noch ein kleines Mädchen gewesen war - zu Gesils und Rhodans Tochter stets ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Mit ihrem jugendlichen Überschwang hatte sie es stets geschafft, den introvertierten Einzelgänger aus der Reserve zu locken.
    Ihr beider Verhältnis war längst nicht mehr so herzlich wie einst, seit Eirene ihre eigenen Wege ging. Aber wann immer sie einander trafen, hatte Alaska das Gefühl, etwas von dieser Zeit auf Sabhal einfangen zu können. Und darum war er gerne der Aufforderung zu diesem Treffen auf der Erde nachgekommen. Ernst Ellert hatte eigennützigere Gründe. Er sagte, dass er eine große Bitte an Eirene habe, ohne zu erklären, worum es sich handelte.
    Nachdem sie am See eingetroffen waren und Rhodan ihnen die Quartiere zugewiesen hatte, überließ er sie sich selbst. Aber die drei Männer hatten sich nicht viel zu sagen. Sie waren zu lange zusammengewesen, und ihre Erfolglosigkeit war kein Diskussionsthema. „Ich beginne allmählich zu zweifeln, dass es das wahre Amringhar überhaupt gibt", sagte Ernst Ellert niedergeschlagen. „Es ist viel einfacher, eine Ewigkeit körperlos zwischen Zeiten und Räumen zu treiben, als in einem Gastkörper über zwei Jahrzehnte einem Phantom nachzujagen."
    Die beiden anderen gaben keine Antwort. Das war auch nicht nötig. Ihr Schweigen war Ellert Bestätigung genug, dass sie ihn verstehen konnten. Von dem hektischen Treiben in der Siedlung am Goshun-See unberührt, hingen sie jeder ihren eigenen Gedanken nach. Aber obwohl jeder von ihnen ein Individualist war, bewegten sich ihre Gedanken in ähnlichen Bahnen.
     
    STREIFLICHT VII
     
    Eine einzelne Gestalt in der sonst unberührten Weite. Es ist ein Reiter auf seinem Pferd. Sie wirken wie miteinander verwachsen, sind zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Es sieht aus, als warte der Reiter auf ein ganz bestimmtes Ereignis. Mehr noch, das ganze Land scheint den Atem anzuhalten und in Erwartung dieses Ereignisses zu sein. In der Luft ein ungeduldiges Summen. Wenn das Ereignis eintritt, könnte es das Land beleben und eine Reihe weiterer Vorgänge auslösen.
    Das, worauf Land und Reiter warten, hat schon einmal vor langer Zeit stattgefunden. Aber es gibt keine Garantie dafür, dass es sich wiederholen wird. Ross und Reiter sind farbenfroh geschmückt und gerüstet. Der Reiter trägt einen Kettenpanzer und darüber ein buntes Tuch mit seinem Wappen. Es handelt sich um das Wappen derer von Llandrindod.
    Der Reiter identifiziert sich als Graf Guye von Llandrindod. Ein alter Haudegen. Halb Engländer, halb Waliser. Er hat König Eduard dem Ersten geholfen, Wales zu erobern. Nicht auf dieser Welt und nicht in dieser Zeit. Sondern in einer Zeit, die auf der Welt, in der er einst gelebt hat, das 13.
    Jahrhundert genannt wurde. Nun harrt er außerhalb von Raum und Zeit aus. Das Visier seines Helms hochgeklappt. Die Augen auf einen festen Punkt gerichtet. Schild und Lanze hängen lässig von seiner Seite.
    Nur einmal spricht er zu sich selbst. Abgesehen von dem Summen sind es die einzigen Laute für lange Zeit, die die Stille dieses zur Ewigkeit gedehnten Moments durchbrechen. „Wo bleibst du, Sherwood?" sagt er in seiner Sprache. „Wir haben ein Fest auf Llandrindod Castle nachzuholen! Wo bist du mit deiner fliegenden Burg?"
    Als Antwort ist nur das monotone Summen zu hören, der Atem der Welt. Das Pferd nützt die Gelegenheit, um zu schnauben und unruhig mit den Hufen im Sand zu scharren. Als der Ritter zu Ende gesprochen hat, verfallen beide, Ross und Reiter, wieder in ihre ursprüngliche Erstarrung. Sie stehen in der Weite des Landes wie ihr eigenes Denkmal. Und es wird Nacht und dann wieder Tag. Und wieder Nacht und Tag. Hundertmal und tausendmal und öfter. Das lebende Reiterstandbild rührt sich nicht. Und jener Sherwood mit seiner fliegenden Burg kommt nicht wieder.
     
    7. Ernst Ellert: Amringhar
     
    Ernst Ellert erinnerte sich so deutlich der Geschehnisse, als ob es gestern gewesen wäre. August 447 NGZ. In der Station der Barkoniden auf Kembayan. Es war einer der größten Augenblicke seines Lebens, als er durch das Versprechen eines Geistwesens auf eine Bestimmung und eine geordnete Zukunft hoffen durfte. Damals hatten er und Testare ihre bei den Barkonidenkörper bekommen. Und die Stimme eines Körperlosen, von dem Ernst Ellert überzeugt war, dass es sich um ES handelte, hatte ihnen

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