1500 - Ruf der Unsterblichkeit
verzichten.
Als Lloyd und Tschubai daraufhin ohne den Mausbiber abfliegen wollten, schmollte dieser und meinte, dass sie in diesem Fall sowieso auf ihn verzichten müssten. Rhodan aber wollte nichts überstürzen. Er bat den Telepathen und den Teleporter, sich zuerst einmal alle erreichbaren Informationen über die Linguiden zu beschaffen und sich mit dem Thema vertraut zu machen. „Es reicht, wenn ihr in einer Woche oder so ins Jergelen-System abreist", meinte Rhodan abschließend. „Auf ein paar Tage kommt es auch nicht mehr an."
„Warum so lange warten?" wollte Fellmer Lloyd wissen. „Wir können uns an Ort und Stelle besser über die Linguiden informieren. Hier gibt es ohnehin nichts für uns zu tun."
„Spannt erst einmal aus und genießt es, für ein paar Tage mit den alten Freunden beisammen zu sein", bat Rhodan. „Oder haben wir einander schon so wenig zu sagen?"
Lloyd und Tschubai stimmten zu, ihren Einsatz noch hinauszuschieben. Für Rhodan hatte erst einmal Eirenes Geburtstag Vorrang. Gesils Nervosität war ansteckend und hatte sich auf Rhodan übertragen. Er war neugierig, was aus ihrer gemeinsamen Tochter geworden war. Er hatte sie seit sieben Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen. Aber der 15. September ging vorbei, ohne dass Eirene auf der Erde eingetroffen war oder eine Nachricht geschickt hätte.
Von da an war mit Gesil überhaupt nicht mehr auszukommen. Der Schatten des Unsichtbaren stand für Rhodan fast sichtbar zwischen ihnen. Am 16. traf dann Ernst Ellert mit Alaska Saedelaere und Testare ein. Die drei Freunde waren in den letzten zwei Jahrzehnten - zumeist auf getrennten Wegen - fast dauernd im All unterwegs gewesen. Perry Rhodan war gerade bei Homer G. Adams zu Besuch und nutzte die Gelegenheit, die drei Gesinnungsgenossen vom Raumhafen abzuholen und sie zum Goshun-See zu begleiten. Sie kamen gerade aus dem Sculptor, System. In dieser nahe gelegenen elliptischen Kleingalaxis waren sie einem vielversprechenden Hinweis auf eine Geistesmacht nachgegangen, die durchaus mit ES hätte identisch sein können. Aber die Sache hatte sich als Flop erwiesen.
Bei dem als so mächtig beschriebenen Geisteswesen hatte es sich um eine kleine Gruppe von Anti-Klonen gehandelt. Diese waren nach Monos' Tod ins Sculptor-System geflohen und hatten sich dort zu einem Geistesblock zusammengeschlossen, um mit ihren so potenzierten Fähigkeiten unterentwickelte Intelligenzen als Sklaven zu halten. Die drei hatten den Antis das Handwerk legen und sie bekehren können. Aber abgesehen von dieser guten Tat konnten sie keine Erfolge für sich verbuchen. Ihren eigentlichen Zielen waren sie dabei um keinen Schritt näher gekommen.
Ellert und Testare waren immer noch an ihre Barkonidenkörper gefesselt. Ellert war in seinem Gastkörper 1,80 groß und schlank, hatte einen dunklen Teint, war bartlos und hatte silbergraues Haupthaar. Der Blick seiner braunen Augen wirkte jedoch so zeitlos wie der des alten Ellert; sein sonst so gutmütig wirkendes Gesicht strahlte im Ernstfall jedoch kühle Entschlossenheit aus.
Testares Leihkörper war von gleicher Größe. Was sein Aussehen betraf, war er jedoch Alaska Saedelaere wie aus dem Gesicht geschnitten. Das war auf die lange und enge Verbindung mit Alaska zurückzuführen: Als Testare den Barkonidenkörper einst beseelte, drückte er dessen Gesicht seines Partners Stempel auf. Alaska Saedelaere hatte sich in all den Jahren kaum verändert. Doch fand Perry Rhodan, dass der zwei Meter große, hagere Mann noch mehr von Melancholie gezeichnet war als früher. Einst hatte Alaskas eher schwächlich wirkender Körper eine geheimnisvolle Kraft ausgestrahlt. Rhodan fand nun, dass diese Kraft aber schwächer geworden war.
Die drei sprachen anderen gegenüber nie viel über den Zweck ihrer Reisen, auch nicht darüber, wo sie sich herumtrieben und was sie erlebten. Aber ihre Wünsche waren ein offenes Geheimnis. Alaska Saedelaere trug die Sehnsucht nach dem Querionenmädchen Kytoma immer noch in sich. Und Ernst Ellert und Testare, in ihren barkonidischen Leihkörpern gefangen, hofften auf eine bessere Lebensqualität. Sie fühlten sich in ihren sterblichen Leihkörpern nicht wohl, zumal dieser Zustand sowieso nicht von Dauer sein konnte. Und darum waren sie auf der Suche nach ihrer endgültigen Bestimmung - und nach ES.
Sie hatten weder eine Spur von Kytoma noch von der Superintelligenz gefunden.
Alaska zeigte sich erleichtert, als er von Rhodan hörte, dass Eirene noch nicht auf
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