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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich brauche die Unsterblichkeit nicht unbedingt. Es würde mir nichts ausmachen, an der Seite von Serena wie jeder andere Mensch auch zu altern und schließlich zu sterben. Mir graust jedoch bei dem Gedanken, daß ich innerhalb von zweiundsechzig Stunden altern und schließlich zu Staub zerfallen soll. Damit kann ich mich einfach nicht abfinden."
    Rem setzte sich ihm gegenüber an den mit Akten überladenen Tisch. „Glaubst du denn, daß es eine Möglichkeit gibt, ES ein Schnippchen zu schlagen?"
    „Ich denke seit Tagen darüber nach, aber noch habe ich keine Antwort gefunden."
    Er erhob sich überraschend und ging zur Tür. „Ich bin gleich zurück", sagte er. „Arbeite weiter. Es dauert nicht lange."
    „Okay", erwiderte sein Assistent. „Ich habe eine Menge von Sachen zu erledigen, bei denen ich dich nicht unbedingt benötige."
    Homer G. Adams ging hinaus - und verschwand von der Bildfläche. Als Rem Stunden später nach ihm suchte, war es längst zu spät. Adams hatte keine Spur hinterlassen.
     
    *
     
    Ronald Tekener hatte geglaubt, nach so langer Zeit über den Tod von Jennifer Thyron hinweggekommen zu sein.
    Jetzt merkte er, daß die Wunde noch nicht verheilt war. Mit der Forderung von ES war sie wieder aufgebrochen.
    Julian Tifflor traf Tekener im Dschungel der Provinz Kambodscha, wo er eine antike Tempelstadt besucht hatte. Der Narbengesichtige blickte Tifflor überrascht an, als der plötzlich aus dem Dickicht trat. „Was machst du hier?" fragte er.
    Tifflor deutete lächelnd über seine Schulter zurück zu den Tempeln. „Ich habe da drüben gehört, daß hier der einzige noch lebende Mann mit Lashat-Narben im Gesicht zu einem Team von Archäologen gestoßen ist", erwiderte er. „Ich habe lange überlegt und bin dann zu dem überraschenden Schluß gekommen, daß eigentlich nur du dieser Mann sein kannst."
    „Ach", spottete Tekener. „Wer hätte dir einen solchen Scharfsinn zugetraut?"
    „Vermutlich niemand." Tifflor lachte. Er legte dem Freund die Hand auf die Schulter. „Ich wäre allerdings auch auf dich gekommen, wenn man mir gesagt hätte, daß hier jemand ist, der mit glänzenden Augen zusieht, wie an dieser Stelle ein Waffendepot aus dem zwanzigsten Jahrhundert geborgen wird."
    „Ich bin in der Tat begeistert", gab der Smiler zu. Er drehte sich um und zeigte auf die Archäologen und die Roboter, die eine große Grube aufgedeckt und damit Tausende von Schußwaffen der unterschiedlichsten Art freigelegt hatten. „Hier haben jahrzehntelang Kämpfe stattgefunden."
    „Und die Waffen?"
    „Sie sind faszinierend", schwärmte der Waffensammler Tekener. Er hatte in Geoffry-Town - sie war nach dem legendären Waringer benannt worden - ein Waffenmuseum errichtet, in das er seine einmalige Sammlung eingebracht hatte. Sie enthielt einmalige und unersetzliche Stücke aus der ganzen Galaxis, Kostbarkeiten von unermeßlichem Wert. Doch das genügte Tekener offenbar nicht. Er suchte immer noch nach weiteren interessanten Waffen, so wie er es Zeit seines Lebens auf allen Planeten getan hatte, die er besucht hatte. „Und es gibt nichts anderes, an das du denkst?" fragte Tifflor.
    Ronald Tekener wurde ernst. Er legte dem Freund den Arm um die Schulter und führte ihn einige Schritte zur Seite. „Und ob ich an etwas anderes denke", entgegnete er. „Mit diesen Waffen versuche ich nur, mich ein wenig abzulenken. Es ist mir bisher nicht gelungen. Mir gehen eigenartige Gedanken durch den Kopf."
    „Was für Gedanken?"
    Der Galaktische Spieler löste sich von Tifflor, ging einige Schritte weiter und blieb an einem Bach stehen.
    Sinnend beobachtete er einige Libellen, die über dem Wasser hin und her glitten. „Ich frage mich immer wieder, wer denn wohl der Dieb der Zellaktivatoren ist, der uns seit vielen Jahren beschäftigt", sagte er. „Und angesichts der Forderung von ES, unsere Aktivatoren abzugeben, kommt mir der Verdacht, ES selbst könnte der Dieb oder der Auftraggeber sein."
    „Ein absurder Gedanke."
    „Vielleicht. Können wir aber wirklich ausschließen, daß ES noch so ist, wie er war? Wer sagt denn, daß die Superintelligenz durch den DORIFER-Schock nicht wahnsinnig geworden ist?"
    „Es fällt mir schwer, dir zu folgen."
    „Ich weiß, es ist eine ungeheuerliche Anschuldigung, die zudem durch nichts bewiesen ist.
    Dennoch - völlig ausschließen können wir so etwas nicht." Tekener drehte sich um und blickte Tifflor durchdringend an. „Ich wollte, mein Freund Sinclair Marout Kennon lebte

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