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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen hast, die den Augen von den unendlich vielen Menschen verborgen geblieben sind.
    Die Wunder des Universums sind Alltag für dich geworden. Was würden andere Menschen dafür geben, wenn sie nur ein einziges dieser Wunder hätten bestaunen können."
    „Hast du sonst noch einen Tip für mich?" fragte Atlan ironisch.
    Rhodan lachte. „Ich wollte dir keine Lebenshilfe geben, Arkonide", erwiderte er belustigt. „Schließlich bin ich ein junger Mann - verglichen mit dir."
    „Dann bin ich beruhigt", lächelte Atlan. „Ich dachte schon, ich, als der wesentlich Ältere von uns beiden, müßte mir jetzt einen Vortrag über die Gnade der relativen Unsterblichkeit anhören. Zudem hat das Wort ›Lebenshilfe‹ in diesem Zusammenhang einen recht eigenartigen Beigeschmack."
    Er löste das Tuch aus seinen Haaren. „Ich habe mich all die Jahre so verdammt sicher gefühlt", gestand er nun wieder in ernsterem Ton. „Mit allen möglichen Dingen habe ich gerechnet, nur nicht damit, daß ausgerechnet ES mir den Boden unter den Füßen wegziehen würde."
    Rhodan zählte die Wellen. Sechs kleineren folgte jeweils eine, die sich höher auftürmte als die anderen, sie rollte mächtiger ans Ufer, brach sich gewaltiger in der Brandung und schoß danach weiter als jede andere auf den weißen Sand hinauf bis zu den Seelöwen, die in der Sonne dösten. „Wir werden nach Wanderer fliegen und dort tun, was ES von uns verlangt", erklärte er. „Und ich hoffe, daß uns alle Aktivatorträger begleiten werden."
    „Du meinst, es könnte jemand unter ihnen sein, der sich weigert, mit uns zu fliegen, weil er hofft, dadurch seinem Schicksal entgehen zu können?"
    „Es wäre nur allzu menschlich."
    „Ich werde mit allen reden", versprach der Arkonide. „Ras und Fellmer sind nicht da. Sie sind im Jergelen-System auf der Eastside. Dort im Simban-Sektor, dem Hoheitsgebiet der Tentra-Blues, sollen sie Erkundigungen über die Linguiden einholen. Sie werden wohl nicht bis zum fünfzehnten Oktober zurück sein. Wir müssen sie informieren."
    „Müssen wir das wirklich?" fragte der Arkonide. „Wäre es nicht menschlicher, wenn wir das nicht täten? Dann wüßten sie nichts von dem bevorstehenden Ende. Der Tod würde sie überraschen, aber das ist vielleicht gnädiger, als wenn sie sich fast zwei Wochen lang mit dem Gedanken an das Unabwendbare quälen."
    „Ich habe Eirene bereits den Auftrag erteilt", eröffnete ihm Rhodan. „Sie wird am vierten Oktober mit dem Nakken Willom auf dessen Dreizackschiff ANEZVAR in die Eastside aufbrechen, um den beiden zu sagen, was sie erwartet."
    Wieder rollte eine siebte Welle auf den Strand zu. Aus ihr ragten eine große Rückenflosse und dicht daneben eine kleine hervor. Ein Killerwal mit seinem Jungen auf der Jagd.
    Rhodan beobachtete, wie die beiden Wale von der Welle auf den Sand hinaufgetragen wurden und wie sie nach den Seelöwen schnappten. Das Muttertier war offensichtlich nur bemüht, dem Jungen zu zeigen, mit welchem Trick man an die Beute herankommen konnte, die sich auf dem scheinbar so sicheren Strand befand. Es schnappte nur drohend zu, packte seine Beute jedoch nicht, obwohl es die Chance dazu gehabt hätte. Das Junge versuchte, einen der Seelöwen zu erbeuten, war jedoch zu ungeschickt. Beide Wale blieben zappelnd auf dem Sand liegen, bis sie von einer weiteren, besonders hochgehenden Welle erfaßt und ins Meer zurückgespült wurden.
    Atlan lächelte. „Das Leben geht weiter", sagte er. „Auch wenn wir nicht mehr da sind. Der Weg der Menschen ist noch lang, und die Jungen werden lernen müssen. Wir können ihnen Hilfen geben, aber wir können sie auf ihrem Weg nicht mehr begleiten."
    „Das könnte der Gedanke von ES sein", stimmte Rhodan zu. „Ich glaube nicht daran, daß ES an der führenden Rolle der Menschheit zweifelt. Nur könnte die Superintelligenz zu der Einsicht gekommen sein, daß es ohne uns bessergeht."
    „Bitter für uns, aber durchaus möglich", nickte der Arkonide.
    Mehr als zwanzig Jahre waren seit der Entmachtung von Monos vergangen. Die Lage in der Milchstraße hatte sich stabilisiert. Obwohl noch nicht alle Trümmer beseitigt und noch nicht alle Probleme gelöst worden waren, hatten sich die Galaktiker im großen und ganzen wieder gefangen. Sie waren zuversichtlich, daß die alte Ordnung irgendwann wiederhergestellt und daß der Wiederaufbau abgeschlossen sein würde.
    Friede herrschte in der Milchstraße. Er hatte eine hoffnungsvolle Entwicklung ermöglicht, wie

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