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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jeden Tag erlebte. Er hielt in respektvoller Entfernung an und schaute von dort auf das verbrannte Etwas im Sarg.
    »Wie…?«, fragte er und schluckte dabei. »Wie ist das möglich gewesen, verdammt noch mal?«
    Ich zeigte ihm mein Kreuz.
    Der Professor sah es zwar, aber seine Reaktion bestand nur aus einem Kopfschütteln. Er brachte kein Wort hervor.
    »Ich denke«, sagte Suko dann, »Sie haben die richtigen Leute kommen lassen.«
    Eric Plötz starrte zu Boden. Er kam uns jetzt noch kleiner vor.
    »Ja, das schätze ich auch«, murmelte er und hob die Schultern. Es war schon eine Geste der Verzweiflung. »Das ist für mich nicht zu fassen aber ich war Zeuge.«
    Wir erlebten nicht zum ersten Mal diese Reaktion eines Wissenschaftlers, der mit dem Absurden konfrontiert worden war und einsehen musste, dass es trotz allem existierte.
    »Haben - haben - Sie eine Erklärung?«, flüsterte er.
    »Keine, die Sie befriedigen würde, Professor«, erwiderte ich. »Aber wir werden eine finden. Ich sage Ihnen noch einmal, dass es gut war, uns herholen zu lassen.«
    Er winkte müde ab. »Das ist nicht meine Idee gewesen, tut mir echt leid.«
    Ich stellte eine weitere Frage: »An wen können wir uns denn wenden, wenn wir mehr über diesen jetzt wirklich Toten erfahren wollen?«
    Plötz überlegte. Er gab sich redlich Mühe und hob seine Schultern an.
    »Sie können mich steinigen«, sagte er schließlich, »aber ich habe keine Ahnung. Dafür sind andere zuständig.«
    »Gut, dann müssen wir den zweiten Weg gehen.«
    Plötz deutete meine Worte als Abschied, und er fragte sehr schnell: »Was passiert mit diesen Überresten?«
    »Bewahren Sie sie noch auf. Es kann sein, dass man sie noch untersuchen möchte. Ansonsten müssen sie entsorgt werden.«
    »Und man weiß nicht mal, wer dieser Mensch ist und wie er geheißen hat?«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Ich kann das alles nicht fassen, das wächst mir über meinen Verstand hinaus.«
    »Können wir durchaus verstehen.«
    Ich warf noch einen letzten Blick des Abschieds auf die Reste des Toten.
    Mir war klar, dass wir hier nichts mehr herausfanden. Das Kreuz hatte ihn zerstört, und ich sah es als positiv an. Wer konnte sagen, was irgendwelche Kräfte noch mit diesem lebenden Toten vorgehabt hatten?
    Und diese Kräfte musste man als höllisch ansehen.
    »Professor«, sagte ich und legte einen gewissen Ernst in meine Stimme, »ich möchte, dass dieses Geschehen unter uns bleibt. Lassen Sie erst mal alles, wie es ist.«
    »Das werde ich. Und was ist mit Ihnen?«
    »Wir werden uns um den Fall kümmern.«
    »Rechnen Sie denn damit, dass Sie die Sache aufklären können?«
    »Ich denke schon.«
    »Und dann…«.
    »Bekommen Sie Bescheid.«
    Er schaute zu Boden. »Wenn das so ist, halte ich mich heraus, und darüber bin ich verdammt froh.«
    »Das können wir verstehen.«
    Uns hielt nichts mehr hier unten. Der Fall konnte nicht zwischen diesen Mauern gelöst werden. Wir mussten einen anderen Weg einschlagen, und der führte uns zunächst zurück zum Yard…
    ***
    »Kaffee?«, fragte Glenda wie eine Kellnerin, als wir ihr Vorzimmer betraten.
    »Ja, den haben wir uns verdient.«
    »Ich nicht«, sagte Suko.
    »Weiß ich.« Glenda schaute uns an. »Ihr seht nicht besonders glücklich aus. Was ist passiert?«
    »Wir stecken mal wieder tief drin.« Ich holte mir meine Tasse und schenkte die braune Brühe ein.
    »Worin denn?«
    »Halb in der Hölle.«
    Glenda runzelte die Stirn. »Ich weiß mal wieder nicht, worum es geht. Alles ist so geheimnisvoll abgelaufen und an mir vorbei. Worum geht es also?«
    »Das werden wir mit Sir James besprechen.«
    »Ach ja, tut das. Er wartet bereits auf euch.«
    »Toll.« Die Tasse nahm ich mit. Auf dem Flur begegnete uns niemand.
    Suko klopfte an, betrat als Erster das Büro unseres Chefs, der soeben ein Telefongespräch beendete.
    »Ja, wir werden die Dinge nicht auf sich beruhen lassen und Sie über alles Weitere informieren, das verspreche ich.« Nach diesen Worten legte er auf und deutete auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. »Da scheint es ja richtig rundzugehen«, bemerkte er mit einem gewissen Lächeln.
    Ich war mir sicher, dass er über unseren Fall sprach, tat aber trotzdem unwissend. »Was meinen Sie damit?«
    »Ihr Auftreten.«
    Ich winkte ab. »Dann hat der Professor sich nicht an die Abmachung gehalten.«
    »Das konnte er auch nicht. Er war praktisch verpflichtet, gewisse Leute anzurufen, und mit einem von denen habe ich soeben

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