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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesprochen.«
    »Also wissen Sie schon Bescheid.« Ich setzte mich vorsichtig hin und achtete darauf, dass kein Kaffee über den Rand der Tasse schwappte.
    »Fast, John.« Sir James Powell lehnte sich zurück. »Den großen Rest würde ich gern von Ihnen erfahren. Es scheint ja hoch hergegangen zu sein, wie ich hörte.«
    »So kann man es auch ausdrücken. Aber gewisse Dinge sind immer noch in der Schwebe.«
    »Dann mal los.«
    Da mir der Kaffee so gut mundete und ich ihn gern in Ruhe austrinken wollte, spielte ich den Egoisten und überließ Suko den Bericht. Sir James hörte ihm zu. Es gab ja nicht viel zu sagen, und als Suko schwieg, übernahm er das Wort.
    »Also war das ein Fall für Sie.«
    »Das ist erst jetzt einer geworden, Sir«, korrigierte Suko.
    »Ja, auch das, und ich denke, dass Sie beide am Ball bleiben werden. Das müssen Sie sogar.« Er rückte seine Brille zurecht und fragte sehr direkt: »Haben Sie schon so etwas wie eine Erklärung?«
    »Nein«, sagte Suko.
    »Was meinen Sie, John?«
    Ich schluckte den Rest des Kaffees. »Keine genaue, Sir, so ehrlich sollten wir sein.«
    »Und trotzdem muss es weitergehen.«
    »Klar.« Ich lächelte ihn nahezu fromm an. »Dabei haben wir gehofft, dass Sie uns weiterhelfen könnten. Man wird Sie bestimmt eingeweiht haben, nehme ich an.«
    Sir James lachte etwas verlegen. »So kann man das nicht sagen. Man hat mich und damit Sie auf den Fall angesetzt. Aber in der Tat bin ich ein wenig besser informiert, und zwar über den Fundort der Leiche zunächst mal.«
    »Wo liegt der?«
    »In Letterston.«
    Suko und ich zogen beide etwas dumme Gesichter, denn mit dieser Antwort konnten wir nichts anfangen.
    »Wo liegt das Kaff denn?«, fragte Suko. »Vielleicht in der Nähe von London?«
    »Nein, leider nicht. Rechnen Sie eher mit einer längeren Fahrt. Sie werden es in Wales finden.«
    »Wirklich?«
    »Ja, John, warum sollte ich lügen.«
    »In diesem Kohlegebiet?«
    Er winkte ab. »Dem ehemaligen. Es gibt dort nur noch wenige Zechen, die Kohle fördern. Die meisten von ihnen wurden geschlossen. Das passierte auch in anderen Ländern.« Er holte ein Blatt hervor, das in einer durchsichtigen Hülle steckte. »Hier können Sie das Aussageprotokoll des Zeugen lesen. Der Mann ist Baggerfahrer und heißt Earl Digger. Seine und die Aufgabe seiner Kollegen ist es, ein bestimmtes Gelände von den alten Halden zu befreien. Irgendein Investor will dort einen Freizeitpark bauen, und da stören die Hügel.«
    Suko und ich lasen gemeinsam. Der Zeuge hatte den angeblich Toten wirklich sprechen gehört, und das nahmen wir ihm jetzt auch ab. Aber andere Dinge waren wichtiger, und so wollten wir von Sir James erfahren, wer dieser Tote war.
    »Da muss ich passen. Man hat den Namen nicht herausgefunden. Er wird wohl unidentifizierbar bleiben.«
    Das konnte so laufen, musste es aber nicht unbedingt. Und darauf kam ich zu sprechen.
    »Ich weiß nicht so recht, Sir. Möglicherweise will man ihn auch nicht namentlich preisgeben.«
    »Ach, so denken Sie? Dann meinen Sie, dass man ihn kennt und den Namen trotzdem nicht herausgerückt hat?«
    »So ähnlich.«
    Sir James rückte seine Brille zurecht. »Ja, das wäre eine Möglichkeit. Sie lässt sich nur nicht von London aus überprüfen. Ich denke, dass Ihnen beiden eine Reise bevorsteht.«
    »Klar«, stöhnte ich. »Zu den Walisern mit ihrer tollen Sprache. Nichts dagegen, aber verstehen werde ich sie nie.«
    »Das müssen Sie auch nicht. Die Leute dort sprechen auch Englisch.«
    »Aber nur, wenn sie wollen.«
    »Jedenfalls werden Sie hinfahren. Es ist ja nicht gesagt, dass dieser Unbekannte der einzige Tote war, der unter der Erde gelegen hat. Da könnte sich noch mehr tun.«
    »Sie meinen ein Doppelgrab?«
    »So ähnlich.« Sir James hob die Schultern. »Oder sogar ein Massengrab. Ich will da nichts in die Welt setzen, aber so könnte es schon laufen, denke ich.«
    »Das wäre übel«, meinte Suko. »Ein Massengrab, aus dem jede Menge lebende Tote strömen. Großen Spaß macht mir das nicht, das will ich Ihnen ehrlich sagen, Sir.«
    »Ich weiß. Aber wenn Sie hier in London bleiben und in Letterston noch etwas anderes geschieht, dann bekommen die Menschen dort Probleme, und wir alle würden uns Vorwürfe machen, dass wir nicht eingegriffen haben.«
    Was unser Chef sagte, konnte zutreffen. Die Lösung des Falls fanden wir nicht hier, sondern in Wales.
    Ich nahm die Sache etwas auf die lockere Schulter. »Wie sieht denn das Wetter dort

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