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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leben gehen.«
    »Ich kann mich wehren.«
    »Das glaube ich Ihnen. Mir ergeht es ebenso. Dass ich bis heute überlebt habe, liegt auch daran, dass ich nie zu unvorsichtig gewesen bin. Ich wusste stets, wann ich vorgehen konnte und wann es besser war, sich zurückzuhalten.«
    »Lassen Sie uns gehen. Es ist nicht mehr weit.« Wyler wollte über das Thema nicht mehr sprechen, und so gingen sie die letzten Meter in den Flur hinein, vorbei an den Türen, hinter denen nichts zu hören war. Keine Stimme drang an ihre Ohren. Die gespenstische Stille hielt weiterhin an.
    Die Türen gab es nur an der linken Seite. Rechts befand sich eine Gitterwand, jenseits davon lag der Schacht, der von der oberen Etage bis nach unten reichte. Zwischen den einzelnen Stockwerken hingen Netze.
    Man wollte im Knast keine Selbstmörder haben.
    Suko kannte sich in Zuchthäusern zwar nicht besonders aus, aber etwas fiel ihm im Moment besonders auf. Es war die Stille, die ihm zu schaffen machte. Sie war nach dem Alarm eingetreten. Jeder Mann war auf seinem Posten. Die Häftlinge saßen in ihren Zellen, das war schon alles okay, und wer in einer Werkstatt arbeitete, kam auch nicht mehr weg, weil die Türen zu den Räumen ebenfalls verriegelt waren.
    Wyler hob den Arm und deutete nach vorn. Er drehte seine Hand nach links. »Von hier aus gesehen ist es die zweite Tür«, erklärte er.
    »Danke.«
    »Aber ich will bei Ihnen bleiben, Inspektor. Ich trage hier die Verantwortung. Ich will auf jeden Fall dabei sein, wenn Sie in die Zelle des Mörders treten. Ich würde mir sonst wie ein Feigling vorkommen.«
    Suko konnte den Mann irgendwie verstehen. Er selbst hätte an dessen Stelle auch nicht anders gehandelt. Aber wie sollte er ihm diese Lebensgefahr klarmachen, wenn nichts zu sehen war?
    »Gut, dann bleiben Sie als Wachtposten vor der Tür.«
    »Okay.«
    Suko wollte den Rest der Strecke hinter sich bringen. Das waren wirklich nur Sekunden, aber da passierte es, und er hatte auch nicht mehr eingreifen können.
    Wyler schrie auf. Suko fuhr herum.
    Seine Augen weiteten sich, denn er sah, dass die andere Seite dabei war, zuzuschlagen.
    Hinter Wyler war ein Schatten zu sehen. Oder der Umriss einer Gestalt.
    Und die hatte sich den Mann geschnappt.
    Wylers Kopf wurde nach hinten gezerrt, als sollte er ihm im nächsten Moment von den Schultern gerissen werden…
    Flucht!
    Hatte es Sinn, wenn wir mit dem Gefangenen aus dieser Zelle flohen und später auch aus dem Zuchthaus?
    Diese Frage hatte ich mir schon einige Male gestellt, aber keine Antwort darauf gefunden. Ich wusste wirklich nicht, was richtig war oder falsch.
    Auf Arnos Price konnte ich nicht rechnen. Der saß nach wie vor auf seinem Bett und hatte seinen Spaß. Er war derjenige, der voll und ganz auf die andere Seite gesetzt hatte. Ob er nun enttäuscht war, konnte ich nicht bestätigen. Bisher war sein Plan aufgegangen, denn er war sein verdammtes Erbe losgeworden.
    Purdy Prentiss und ich standen uns gegenüber. Wir schauten einander an, und Purdy fragte: »Worüber denkst du nach, John?«
    »Über eine eventuelle Flucht.«
    »Mit oder ohne Price?«
    »Ich bin dafür, ihn mitzunehmen.«
    Natürlich hatte uns der Gefangene gehört. Er fing plötzlich an zu lachen, als hätte man ihm einen besonders guten Witz erzählt. Das Lachen drang aus seiner tiefen Kehle und stoppte dann so abrupt, wie es angefangen hatte. Er schüttelte den Kopf und kam dann auf das Thema zu sprechen, was ich angeschnitten hatte.
    »Nein, wie ungewöhnlich! Ihr wollt fliehen? Ihr wollt euch tatsächlich zurückziehen? Glaubt ihr denn, damit gewonnen zu haben? Meint ihr, durch Flucht eurem Schicksal entgehen zu können? Ich denke nicht. Alles hat sich gedreht. Jetzt seid auch ihr Gefangene. Eine Flucht wird nicht mehr möglich sein.«
    So ganz unrecht hatte er nicht. Mir aber wurde die Zelle allmählich zu eng, und ich spürte auch, dass die Wut in mir hochstieg.
    Ich sprach Price an. »Und was macht dich so sicher? Bist du es, der den großen Überblick hat?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und wie sieht es aus?«
    Price fing an zu lächeln. »Das kann ich dir genau sagen. Der Finstere hat alles unter Kontrolle. Erwartet bereits. Er lauert auf euch, und er ist ganz in der Nähe. Er wartet nur den Zeitpunkt ab, um zuschlagen zu können. Eiskalt und zielsicher. Ihr könnt euch schon jetzt begraben lassen, glaubt mir.«
    Ich wollte ihm eine entsprechende Antwort geben, aber Purdy Prentiss mischte sich ein. Sie lehnte noch immer an der

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