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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Rechter Hand lag das State Hospital, wenig später überquerte das Taxi den Grand Canal. Der Fahrer schien es für seine Pflicht zu halten, seinen schweigsamen Passagier auf verschiedene Sehenswürdigkeiten hinzuweisen. Dorian nickte stumm. Natürlich entging ihm nicht, daß der Mann wiederholt forschende Blicke in den Innenspiegel warf. „Halten Sie sich bitte links!" bestimmte Dorian nach einigen Minuten. Das Taxi bog in die Camelback Road ein.
    „Wollen Sie mir nicht sagen, wo ich Sie absetzen soll? Das wäre einfacher für uns beide." Der Driver kratzte sich nervös im Nacken. Ihm schien der Fahrgast im Fond allmählich unheimlich zu werden. Dorian mußte sich ein Grinsen verbeißen. Er spürte das Ausschlagen des Kommandostabs zunehmend heftiger; das bedeutete, daß er ein ziemlich starkes Magnetfeld aufgespürt hatte.
    Das Taxi fuhr nun wieder nach Norden. Unmittelbar hinter dem Arizona Canal bat Dorian, auf einem Parkplatz zu halten. Der Kanal tangierte hier den Cave Creek Park. Einige Autos von Ausflüglern standen herum, ansonsten wirkte die Gegend wie ausgestorben.
    „Hier?" erkundigte sich der Fahrer skeptisch.
    „Genau hier", nickte Dorian Hunter. „Was bin ich Ihnen schuldig?" Er zahlte, nahm den Koffer und die Reisetasche und ging zu Fuß zum Kanalufer. Er spürte die brennenden Blicke, die ihm folgten, aber als er sich umwandte, steckte der Mann sich gerade eine Zigarette an und schwang sich wieder ins Auto.
    Dorian erreichte eine Stelle in der steil abfallenden Uferböschung, an der Stufen bis zum Wasser hinunter führten. Es war eine kleine Bootsanlegestelle, und die hier vertäuten Kähne wurden offenbar nur von Anglern benutzt.
    Das Magnetfeld war stark genug, einen Ortswechsel über Hunderte von Meilen hinweg zu ermöglichen. Während der Dämonenkiller damit befaßt war, das Feld auszuzirkeln, kletterte Donald Chapman ächzend aus der Tasche hervor. Stöhnend reckte er sich zu seiner vollen Größe von 30. Zentimetern.
    „Du scheinst mich vergessen zu haben", schimpfte er.
    Nicht einmal 50 Meter entfernt, hinter einem Gebüsch verborgen, fiel dem Taxifahrer vor Schreck die Zigarette aus dem Mund. Nach einer Weile des Widerstreits mit sich selbst hatte er sich doch entschlossen, seinem Fahrgast zu folgen. Es wäre bestimmt nicht das erste Mal gewesen, daß ein Lebensmüder sich an einen einsamen Ort fahren ließ, um dort allem ein Ende zu setzen. Und ungefähr so schätzte er den großen schwarzhaarigen Mann mit dem Schnurrbart und den grünen Augen ein, dem etwas Dämonisches anzuhaften schien.
    Jetzt glaubte er allerdings, seinen Augen nicht mehr trauen zu dürfen. Ein Mensch, gerade einen Fuß groß, war für ihn ein Zwerg. Und Zwerge gab es nur in Märchen.
    Verwirrt blinzelte er, doch das Bild änderte sich nicht.
    „So leid es mir tut, Don", sagte Dorian Hunter, „du mußt wieder in die Tasche. Ich werde versuchen, so nahe wie möglich an unser Ziel zu springen, aber ich habe keine Ahnung, wo wir letztendlich ankommen werden."
    „Immer auf die Kleinen", schimpfte Chapman. „Mit uns kann man alles machen." Trotzdem sah er die Notwendigkeit ein, sich erneut zu verbergen.
    Der Dämonenkiller hob den Kommandostab und konzentrierte sich. Den Bruchteil eines Augenblicks später waren er und sein Gepäck spurlos verschwunden, als hätten sie nie existiert.
    Zurück blieb lediglich ein völlig verwirrter Taxifahrer, der ernsthaft an seinem Verstand zu zweifeln begann. Im ersten Moment glaubte er noch, der Fremde habe sich in den Kanal gestürzt, doch da war weit und breit nichts, und das klare Wasser ließ bis auf den Grund sehen. Keine Spuren, kein Gepäck… Der Mann und der Zwerg mußten sich in Luft aufgelöst haben.
    Es überlief ihn abwechselnd heiß und kalt. Äußerte sich so ein beginnender Sonnenstich? Er hastete zum Taxi zurück, klappte den Liegesitz um und schaltete die Klimaanlage ein. Aber auch das verschaffte ihm nur wenig Linderung.

    „He, passen Sie gefälligst auf. Vordrängeln gibt's nicht." Dorian wurde schroff zur Seite gestoßen. Er blickte in wütende Gesichter.
    „Wo kommt der Kerl überhaupt her? Er war doch eben noch nicht da."
    „Vom Himmel wird er schon nicht gefallen sein." Jemand lachte, andere stimmten darin ein.
    „Wenn schon, dann stellen Sie sich gefälligst hinten an", wurde Hunter geraten. „Wie wir alle."
    Er atmete tief durch. Der Sprung wäre um ein Haar ins Auge gegangen. Zehn oder zwölf Personen standen vor dem Straßenverkauf eines

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