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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Jack.
    Die Figur aus brodelndem Rauch löste sich von der Steinplatte, berührte den Indianer flüchtig und schwebte dann dicht über dem Boden nach Osten, den Bergen entgegen.
    Als Jack sich erhob, streifte er die letzten Fesseln der Zivilisation ab. Bis er getan hatte, was der lautlose Rufer von ihm verlangte, vergaß er diesen Namen, den Weiße ihm gegeben hatten. Er war ein Indianer, ein Kind stolzer Ahnen…
    Wenn-der-Himmel-weint verfiel in einen gleichmäßigen, kräftesparenden Laufschritt, der ihn rasch voranbrachte. Je weiter er kam, desto deutlicher vernahm er den Ruf. Bald verließ er die Salt River Indian Reservation und überquerte den Fluß am Granite Reef Dam. In der Ferne wuchsen die Superstition Mountains vor ihm auf.

    Sowohl Donald Chapman als auch seine Gefährtin Dula waren früher oft unbemerkt im Gepäck des Dämonenkillers mitgereist. Auch diesmal hatte Dorian Hunter es wieder verstanden, den nur 30 Zentimeter großen Puppenmann durch alle Kontrollen hindurchzuschmuggeln und mit an Bord des Pan Am-Jumbos zu nehmen, der sie beide in die Staaten brachte. Nach einer Zwischenlandung mit kurzem Aufenthalt erreichten sie schließlich den unmittelbar am Salt River gelegenen Phoenix Sky Harbor.
    Eine drückende Schwüle herrschte. Abgesehen von der Zeitdifferenz machte sich auch der klimatische Breitengrad unangenehm bemerkbar. Dorian Hunter empfand kaum Genugtuung, daß er dem Londoner Nebel entronnen war.
    Er mußte lange auf sein Gepäck warten und fürchtete schon, daß es verlorengegangen sei. Don Chapman begann inzwischen, eingezwängt zwischen den üblichen Utensilien in der Reisetasche, erbärmlich zu schimpfen.
    „Wenn es noch lange dauert, bis ich raus kann, werde ich zerlaufen", zeterte er. „Die Luft ist hier drinnen so stickig wie in einem Krematorium."
    „Du machst Witze", grinste Dorian.
    „Mache ich nicht", widersprach Chapman heftig. „Glaubst du, mir macht die Warterei Spaß? Ich werde dich in den nächstbesten Kühlschrank stellen." Der Dämonenkiller schwieg abrupt, als er den forschenden Blick einer attraktiven Blondine auf sich ruhen fühlte. Offenbar glaubte sie, daß er Selbstgespräche führte. Sie musterte ihn wie das letzte Exemplar einer aussterbenden Spezies, aber als er ihr gewinnend zulächelte, zuckte sie mit den Schultern und schwebte davon.
    Endlich konnte er mit Don das Flughafengebäude verlassen. Kühler wurde es deshalb nicht. Am Busbahnhof studierte er die Fahrpläne, die seinen Bedürfnissen aber keineswegs gerecht wurden. „Was ist nun?" schimpfte Chapman in der Tasche. „Trödeln wir, oder interessiert dich Tortilla Flat noch immer?"
    „Uns bleibt wohl nur, ein Taxi zu nehmen - oder wir benutzen den Kommandostab."
    „Weißt du, ob in der Gegend Magnetfelder sind?"
    „Noch nicht, aber bald." Dorian kaufte sich einen Reiseführer, in dem auch Tortilla Flat lobend erwähnt war. Immerhin brauchte er eine halbwegs konkrete Vorstellung von seinem Ziel, wollte er nicht blindlings durch die Gegend springen. Mit Koffer und Reisetasche begab er sich zur Rückfront des aus kaltem, grauen Beton errichteten Gebäudes.
    An einem halbwegs geschützten Ort nahm Dorian den zusammengeschobenen Kommandostab aus der Tasche und zog das knochenähnliche Material auf seine volle Länge von 40 Zentimeter aus. Eigentlich hatte er es nicht anders erwartet - in der Nähe verlief kein ausreichend starkes Magnetfeld, das einen raschen Transport ermöglicht hätte. Aber immerhin stellte er fest, daß weiter nördlich ein solches existierte.
    Dorian winkte dem nächstbesten Taxi und nahm auf dem Rücksitz Platz. „Fahren Sie nach Norden", forderte er den Fahrer auf.
    Der Mann zog die Bauen hoch. „Wohin wollen Sie, Mann?"
    „Ich sage Ihnen schon, wann Sie halten sollen."
    „Sie sind fremd hier, nicht wahr? Soll ich Ihnen ein Hotel empfehlen, oder…?"
    „Ich sagte es bereits", bekräftigte Dorian.
    Schulterzuckend startete der Mann den Motor. „Wenn Sie dafür zahlen, fahre ich Sie überall hin. Falls es sein muß, sogar in die Hölle."
    „So weit wollte ich eigentlich nicht." Der Fahrer hatte offenbar geglaubt, einen besonders guten Witz gemacht zu haben - Dorians Antwort nahm ihm den Wind aus den Segeln und ließ ihn schweigen.
    Der Dämonenkiller blickte scheinbar angespannt aus dem Fenster, konzentrierte sich aber vor allem auf den Kommandostab. Das Taxi bog in die 24th Street ein; der Verkehr war nicht sonderlich dicht und ermöglichte ein rasches Vorwärtskommen.

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