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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der alte Kugelraumer, an den auch er während seiner Verhandlung mit den drei Männern gedacht hatte, von diesen käuflich erworben wurde.
    Klarer Fall! Das war seine Chance. Er würde nicht nur Nallus verlassen können, sondern wurde auch noch kostenlos ans Ziel seiner Wünsche gebracht. Ihm wurde endgültig bewußt, daß es sich bei den sagenhaften Zeittafeln von Amringhar nicht um ein galaktisches Märchen, sondern um eine Realität handelte.
    Die drei Männer machten nicht den Eindruck von Phantasten.
    Mit dem Rest seines Geldes in der Tasche überwand er im Schutz der Dunkelheit die nicht sonderlich gesicherte Absperrung des Raumhafens am südlichen Rand und erreichte ungeschoren das Werkgelände. Dann wurde es brenzlig.
    Er kannte den dicken Werftleiter recht gut, hatten sie doch schon mehrmals gemeinsam illegale Geschäfte abgewickelt. Der Dicke wohnte in einem Bungalow direkt neben den Flachbauten und knapp einen halben Kilometer von dem parkenden Kugelraumer entfernt.
    Es wäre ihm vielleicht auch möglich gewesen, die Ladeluke an der Unterseite des Schiffes ohne fremde Hilfe zu öffnen, aber es blieb keine Zeit für Experimente. Also suchte er den Dicken auf.
    Der zeigte sich reichlich verblüfft über den nächtlichen Besuch. „Was suchst du denn hier, Malaudi? Bist du auf dem üblichen Weg eingedrungen?"
    „Wie sonst, Jambus? Kann ich reinkommen?"
    Jambus gab den Weg frei und schloß die Tür. Er führte den Zwerg in das Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel sinken. „Wozu benötigst du meine Hilfe?" fragte er. „Und was springt dabei für mich heraus?"
    Malaudi zog das Bündel Plastiknoten aus der Tasche. „Mehr habe ich jetzt nicht, und du darfst mir glauben, es ist für dich nur eine Anzahlung. Wenn ich zurückkehre, bin ich reich und werde mit dir teilen."
    Jambus glaubte ihm zwar kein Wort, ließ sich aber nichts anmerken. Er nahm das Geld und ließ es in einem Wandsafe verschwinden. „Worum geht es?" wollte er dann ungeduldig wissen. „Um den Kugelraumer."
    „Der ist verkauft worden, und du hättest ihn auch niemals bezahlen können. Die neuen Eigner ..."
    „Ich weiß, Jambus. Sind sie schon an Bord?"
    „Nein, sie haben Starterlaubnis für morgen beantragt und auch erhalten. Warum?"
    „Ich muß an Bord! Und du wirst mir dabei behilflich sein."
    „Du bist verrückt!" Jambus überlegte nur kurz. Sein Tonfall wurde verbindlicher. „Nun, es wäre möglich, vielleicht. Aber verrate mir, was du im Schilde führst."
    „Das kann ich nicht. Ich weiß nur, und mehr kann ich dir nicht sagen, daß die neuen Besitzer zu einer Welt fliegen, die ich schon lange aufsuchen wollte. Nicht direkt, aber auf Umwegen tun sie das. Ich muß diesen Flug mitmachen."
    „Warum fragst du sie nicht einfach?"
    Nun, da hatte Malaudi seine berechtigten Gründe, die er jedoch für sich behielt. Er deutete dem Dicken gegenüber nur an, daß es sich um sagenhafte Werte handelte, die nur daraufwarteten, abgeholt zu werden. „Für eine normale Passage hätte ich nicht genug Geldmittel, und die drei Kerle wollen allein sein.
    Sie können keine Mitwisser brauchen. Bringst du mich nun an Bord?"
    Jambus war zwar überzeugt, daß er Malaudi nie in seinem Leben wiedersehen würde, doch allein dessen endgültiges Verschwinden von Nallus war schon ein Gewinn für ihn. Der Zwerg konnte ihn jederzeit der alten Geschichten wegen erpressen. „Ich werde die Ladeluke für dich öffnen, aber danach bist du auf dich allein gestellt. Und wenn du geschnappt wirst - ich werde alles leugnen."
    „Einverstanden. Aber niemand schnappt mich." Er grinste schief. „Dazu bin ich viel zu klein in dem Riesenschiff."
    Jambus erhob sich. „Gehen wir, die Nacht ist kurz, und es wird eine Zeit dauern, bis du ein sicheres Versteck gefunden hast."
    Dem Dicken gelang es in wenigen Minuten, die an der Unterseite des Raumers befindliche Ladeluke zu öffnen.
    Er kletterte von der Fahrleiter und gab sie dadurch frei. Dann wünschte er dem Zwerg viel Glück, wartete, bis dieser im Laderaum untergetaucht war, und schloß die Luke mit der positronischen Verriegelung.
    Auf der Leiter sitzend, fuhr er zu den Werkshallen zurück, geräuschlos und unbemerkt. „Was immer auch passiert", murmelte er, nachdem er wieder in seinem Bungalow saß, „diesen Giftzwerg bin ich hoffentlich ein für allemal los. Und dafür hat er auch noch bezahlt."
    Mit sich und Nallus zufrieden, kehrte er in sein breites Bett zurück.
     
    *
     
    Malaudi schaltete die winzige

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