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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gleiter dicht neben dem Kugelraumer landete. „Wir gehen später oder erst morgen noch einmal auf Erkundung", erklärte Alaska die Tatsache, daß er nicht sofort den Hangar aufgesucht hatte. „Das alles ist mir einfach unverständlich."
    Sie stiegen aus, und mit dem Signaltaster ließ Ellert die Einstiegleiter herabgleiten. Sie ließen sie auch nach Betreten der Schleuse in dieser Position, da es außer ihnen kein Lebewesen auf dieser Welt zu geben schien.
    In der Messe neben dem Lager nahmen sie eine reichliche Mahlzeit ein und begaben sich dann in die Zentrale, wo Testare einen Minispion startete, der das Tal absuchen sollte. Dank des Sternengewimmels blieb es auch in der Nacht hell, so daß sie die gefunkten Bilder auf dem Bildschirm beobachten konnten. „Mir ist das unverständlich", wiederholte Alaska seine Feststellung. „Die Station kann doch nicht verschwunden sein! Vielleicht hast du den Einstieg nur übersehen, Ernst. Er ist bestens getarnt, das hast du selbst gesagt."
    „Ich erinnere mich genau, Alaska. Dicht neben der getarnten Felsplatte, die gleichzeitig der Lift ist, befand sich dieser wie ein Zuckerhut geformte Felskegel. Davon gibt es auf dem ganzen Plateau nur diesen einen, ein Irrtum ist also völlig ausgeschlossen."
    „Aber da war nichts, absolut nichts - außer Gestein."
    „Jemand muß sich hier einen Haufen Arbeit gemacht haben", stellte Testare, immer noch kauend, fest. „Der Raumhafen ist verschwunden, auch das Abwehrfort sowie die anderen früher vorhandenen Einrichtungen. Und nun auch noch die Station. So als habe man alles eingeebnet oder glattgeschliffen. Aber warum?
    Ich sehe keinen Sinn in dem allen."
    „Was mag aus den Schläfern in der Station geworden sein?" wunderte sich Ellert, sichtlich besorgt. „Ob sie noch da unten in der Station sind, falls es sie noch gibt? Und Barkon ...?"
    „Er wollte uns eine Nachricht hinterlassen, eine Information über den Ort, an dem er zu finden ist. Nichts feinden wir."
    Testare ahnte nicht, welche Folgen diese Bemerkung haben sollte.
    Alaska äußerte die Vermutung, daß die in der Station im Tiefschlaf gelegenen Barkoniden aufgewacht und ihre Plätze verlassen hatten. Die vier verschwundenen Raumschiffe ließen erahnen, daß sie damit zu einem unbekannten Ziel gestartet waren. „Damit ist aber nicht erklärt", äußerte Ellert, „wieso die Station und alle anderen Einrichtungen auf Kembayan nicht mehr vorhanden sind. Warum und wie sollten die Barkoniden das getan haben? Dazu fehlten ihnen die Mittel."
    „Vielleicht half ihnen jemand."
    „Und wer?"
    Darauf wußte auch Alaska keine Antwort.
    Erneut wandten sie ihre Aufmerksamkeit dem Bildschirm zu. Der Minispion suchte in geringer Höhe systematisch das Tal ab. Längst war die Sonne untergegangen, ohne daß die Helligkeit nachgelassen hätte. Die Zahl der am Himmel stehenden Sterne ließ sich nicht einmal abschätzen.
    Auf ein Zeichen Ellerts hin ließ Testare den Minispion zum Kugelraumer zurückkehren. Eine Tatsache, die Malaudi in seinem Versteck mit Befriedigung registrierte. Aber noch wartete er. „Morgen sehen wir uns das Tal noch genauer an", schlug Alaska vor. „Es muß doch Spuren geben, die vom Minispion nicht erfaßt werden konnten. Niemand ist in der Lage, einen halben Kontinent umzugestalten, ohne Hinweise zu hinterlassen - gewollt oder nicht gewollt."
    Ellert streckte sich auf einem der Kontursessel aus, der automatisch in Liegestellung fuhr. Alaska zog es vor, eine der Kabinen aufzusuchen, während Testare zum Hangar hinabschwebte, die Schleuse verriegelte und auf dem Rückweg dem Vorratslager noch einen Besuch abstattete.
    Einmal glaubte er in dem sonst stillen Schiff ein Geräusch gehört zu haben. Er blieb stehen und lauschte, aber er mußte sich wohl getäuscht haben. Alles war ruhig.
    Kopfschüttelnd suchte er sein Quartier auf Deck drei auf, aß noch ein wenig und schlief dann schnell ein.
    Niemand registrierte etwa eine Stunde später, daß ein blinder Passagier durch das Schiff schlich und sich in den Hangar auf Deck eins begab, mit aller Vorsicht die Schleuse öffnete und über die Leiter zur Oberfläche Kembayans hinabstieg.
    Ebensowenig nahm jemand wahr, daß der blinde Passagier nach zwei Stunden in den Raumer zurückkehrte, die Schleuse erneut verriegelte und dann sein Versteck wieder aufsuchte
     
    4.
     
    Der neue Tag auf Kembayan brachte für die Freunde vorerst nichts Neues. Sie hatten beschlossen, das Tal Meter für Meter abzusuchen und nicht nur

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