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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flug nach Truillau ist bisher kein Erfolg!
    Der Syntron bestätigte die Eingabe, und die Sensorik löste sich in nichts auf. „Gib mir den Eintrag", verlangte Fennegal mündlich. Der Syntron projizierte den Eintrag in Form eines Schriftbandes vor ihm in die Luft.
    DER FLUG NACH TRUILLAU IST BISHER EIN ERFOLG! „Hölle, Tod und Teufel!" schimpfte der Springer. „Vater, kannst du mich hören?" Er wußte nicht, wo im Schiff sich Holder Arramo gerade aufhielt. Doch die Kommunikationssysteme schufen die Verbindung auf Grund des Erkennungsworts „Vater". Augenblicklich meldete sich der Patriarch aus der Schlafkammer. „Du willst mich sprechen, Sohn?" klang die würdevolle Stimme auf.
    Fennegal berichtete von seiner Beobachtung. Holder murmelte etwas in seinen Bart. „Du wirst darüber schweigen", erklärte er. „Da ist bei den Programmen etwas schiefgelaufen.
    Nun gut, wir haben keine Zeit, es jetzt zu ändern. Warten wir, bis sich eine Gelegenheit ergibt."
    Fennegal Arramo konnte mit den Worten des Sippenchefs nichts anfangen. „Ja", sagte er nur. „Jawohl, Vater!" Er gab in den Syntron ein, daß das Gespräch mit Holder kein Erfolg gewesen war, doch eine unsichtbare Hand korrigierte den Vermerk sofort. Das Gespräch war ein Erfolg gewesen.
    Fennegal begann zu zweifeln, ob der Patriarch sich über die Folgen des Fehlers im klaren war. Er beschloß, eigene Nachforschungen darüber anzustellen. Zunächst jedoch hatte er anderes zu tun. Die Maschinen der ARRAMO Iwaren erwacht. Die Walze löste sich aus der Dunkelwolke, in der sie sich zwei Tage und Nächte verborgen gehalten hatte. Im Umkreis von mehreren hundert Lichtjahren gab es kein einziges Hyperraumecho eines Schiffes, und der Patriarch befahl, Fahrt aufzunehmen und die nächste Hyperraumetappe einzuleiten. Die Anlagen im Leib des vierhundert Meter langen Raumers brummten und sangen, und dann begann der Metagrav zu arbeiten und brachte die Walze in den Hyperraum. „Achtung, an alle Stationen!" verkündete der Patriarch. „Alles klar zum Gefecht. Man wird uns erwarten!"
    Doch er täuschte sich. Das Glutorange von Drebher tauchte auf den Bildschirmen auf, und das auch hier vorhandene Sonnenfort begann mit dem Zapfvorgang. Raumschiffe orteten sie keine, und von den Orbitalstationen gingen keine nennenswerten Energieemissionen aus. „Ich fresse einen Besen!" stieß Arramo hervor. Er starrte auf den Planeten, den Welentain als Tingal bezeichnet hatte. Es handelte sich um einen Kleinplaneten, im Durchmesser kaum größer als zweitausend Kilometer.
    Dennoch hielt er eine dichte Sauerstoffatmosphäre und besaß Kontinente und Meere wie jeder große Planet.
    Physikalisch war das ein Ding der Unmöglichkeit. Das Ganze sah aus, als habe jemand gewaltig nachgeholfen.
    Die ARRAMO Imachte, daß sie in einem engen Bogen an Tingal herankam, wo sie in einen Orbit ging und im Schutz einer Raumstation zur Ruhe kam. Weit draußen am Rand des Sonnensystems tauchte für einen kurzen Augenblick ein Ortungsreflex wie von einem Muschelschiff auf, aber er verschwand sofort wieder und kehrte nicht mehr zurück.
    Die Springer erhielten Landeerlaubnis. Diesmal bildeten sie eine Gruppe von fünfzig Personen, die sich auf die beiden großen Beiboote verteilten.
    Auf Tingal arbeiteten gewaltige Maschinen und Kraftwerke, das erkannten sie mit Hilfe ihrer Ortung. Dann aber schlügen für einen Sekundenbruchteil überstark die Energieorter aus. Irgendwo auf dem Planeten waren zusätzliche Kraftwerke eingeschaltet worden. Von diesem Augenblick an gab es keine Impulse mehr von der Oberfläche.
    Holder Arramo nickte und wühlte in seinem Zopfbart. „Hier sind wir richtig", konstatierte er. „Die Vermittler erwarten uns. Der Palast der Begradigung ist nicht weit!"
     
    *
     
    Er nannte sich Paperglute und entstammte demselben Volk wie Welentain. Er trug einen dunkelroten Umhang, der seinen Körper völlig verbarg. Im Gegensatz zum Verwalter von Pryntisval bewegte er sich nicht in einer Sänfte vorwärts, sondern schwebte über dem Boden dahin. Der Umhang wehte ihm nach. Ein wenig erinnerte er in seiner Fortbewegung an einen Nakken, aber der Vergleich war ziemlich weit hergeholt. Über seinen Rang machte er keine Angaben. Er führte die Insassen des einen Beiboots in eines der Gebäude hinein, deren Äußeres durch seine Unscheinbarkeit beeindruckte. Ein kleiner Saal mit rundem Querschnitt bildete das vorläufige Ziel ihres Besuches. Aus dem Nichts entstanden Sessel, die den Anfordernissen

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