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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeschlossen. Los, beeilt euch, bevor ich euch Beine mache!"
    Die Springer rannten zum Antigrav, nur Errek zögerte. Das Holo seines Onkels tauchte nicht vor seinem Kopf auf, diesmal bildete es den Patriarchen in seiner ganzen Größe ab. Arramo streckte ihm die Fäuste entgegen. „Worauf wartest du noch?" donnerte er. „Das Schiff kann auch allein fliegen, oder?"
    Errek Stipho-Arramo sah zu, daß er aus der Zentrale hinauskam.
     
    *
     
    Gebannt starrten sie auf die Darstellungen der Bildschirme. Die Sterneninsel besaß einen nur schwach ausgeprägten Zentrumskern ohne Gasbildungen. Die Spiralarme bogen sich weit und mit etlichen Verästelungen und Unregelmäßigkeiten um das Zentrum herum. Noch brachte die Hyperortung keine genauen Ergebnisse über mögliche Zivilisationen. Der Patriarch nahm sie jedoch als gegeben an. „Truillau!" erklärte Holder Arramo und schob sich seitlich zur Tür herein. „Das ist Truillau. Mehr wissen wir nicht. Wir sind Händler und kommen durch Zufall hierher!"
    Die zweihundert Männer und Frauen, die sich in der Zentrale versammelt hatten, bestätigten es durch ein kurzes Senken der Augenlider. „Gut." Der Patriarch breitete die Arme aus. „Meine Söhne, Enkel, Töchter, Neffen und Nichten, kommt alle her zu mir. Ich muß euch etwas sagen."
    Sie umringten ihn, und Holder Arramo zupfte an den beiden Zöpfen, zu denen er seinen langen und feuerroten Bart geflochten hatte. Seine Lippen bewegten sich lautlos und beständig, und als das letzte Geräusch in der Zentrale erstorben war, holte er tief Luft. „Wir wissen nicht, was uns in Truillau erwartet. Denkt bei allem daran, daß dies für uns nur eine Zwischenstation ist. Wir sind dem Unheil entkommen und froh, daß wir die kaputte Milchstraße hinter uns gelassen haben. Wir wissen den Namen des Unheils, es nannte sich Monos. Laßt uns den Schwur sprechen, daß wir nie und nimmer mit diesem Wesen etwas zu tun hatten und seinen Namen nie mehr in den Mund nehmen werden!"
    Die Springer drängten sich" näher um ihn, und seine Lieblingssöhne ergriffen seine Hände und neigten die Köpfe. „Ja, Myrko, Rauko, Emiretta, Fennegal, Hadorob und wie ihr alle heißt. Sprößlinge meines Alters. Ich bin stolz auf euch, und wenn wir mit dem letzten Schiff unserer einst stolzen Flotte nun nach Truillau einfliegen, dann soll das für uns wie ein neuer Anfang sein."
    Inzwischen hatten alle Springer und Springerinnen einen direkten oder indirekten Kontakt zu den Lieblingssöhnen hergestellt.
    Holder Arramo wuchs ein wenig und ließ seine Augen schweifen. „Bei Rusuma und der Sternenwolke, wir wollen nie die ewigen Gesetze unseres großen Volkes vergessen", begann er. Die Menge sprach es ihm monoton nach. „Wir werden nie die aufgehaltene Hand in der Wolke mißachten. Bei der nächsten Versammlung der Raumkapitäne werden wir ein gewichtiges Wort mitreden."
    Wieder wartete er, bis alle die Worte wiederholt hatten. „Die Gesetze gelten auch hier, fernab von der Heimat.
    Und, Brüder und Schwestern, Söhne und Töchter meiner Sippe, laßt es uns nach altem Brauch tun." Er klatschte die Hände zusammen und verpaßte jedem seiner Lieblingssöhne eine derbe Ohrfeige. „Laßt uns die Wesen in Truillau kräftig übers Ohr hauen. Sie sollen erfahren, was es heißt, mit Holder Arramo Geschäfte zu machen!"
    Tosender Beifall brandete auf und ebbte erst ab, als der Patriarch laut zu schreien begann. „Auf eure Plätze!" brüllte er. „Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Er verzichtete darauf, in dem mit Plüsch ausgekleideten Kommandantensessel Platz zu nehmen.
    Er begann auf die ihm eigene Weise durch die Zentrale zu schreiten, während seine Sippe die kurze Hyperraumetappe einleitete, die sie in die Ausläufer des westlichen Spiralarms bringen sollte. Hinten in der Ecke mit der Linguisten-Syntronik begann einer der Männer zu grölen. „Dreh dich nicht um, Arramo, der geht um!"
    Alle Anwesenden fielen mehr oder weniger melodisch ein, und sie wippten mit den Oberkörpern hin und her.
    Die ARRAMO Ibeschleunigte und stürzte auf den Vortex zu, der sich vor dem Schiff aufbaute. „Truillau, wir kommen!" flüsterte der Patriarch in das Gekrächze hinein.
     
    *
     
    Der kleine weiße Stern besaß ein Viertel des Durchmessers von Sol. In seiner Korona kreiste ein stationäres Objekt, das sofort nach dem Auftauchen des Walzenraumers mit dem Zapfen von Sonnenenergie begann.
    Gleichzeitig ging ein Funkspruch von einem der Konglomerate in der ARRAMO Iein,

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