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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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regelrechten Zusammenballungen unterschiedlichster Raumstationen. Die Konglomerate bewegten sich in planetaren Abständen um die weiße Sonne, die keine natürlichen Begleiter besaß.
    Noch immer zapfte das Objekt in der Korona, und sie belegten es mit dem Begriff „Sonnenfort". „Die Sprache ist unbekannt", stellte Holder Arramo fest. „Wann kommt die Auswertung?"
    Der einzelne Funkspruch reichte dem Linguistik-Syntron noch nicht aus, und so ließ der Patriarch ein Mikrofon vor seinem Mund projizieren. „Hier spricht Holder Arramo, Raumschiff ARRAMO I", verkündete er in Interkosmo. „Wir sind Händler und kommen in friedlicher Absicht!" Der Funkspruch an die Walze brach ab, ein unregelmäßiger Pfeifton klang in den Akustikfeldern auf, „Auskunft, bitte warten!" spottete einer der Neffen in seinem Astrogatorensessel. „Auskunft, bitte warten!"
    „Pryntisval an ARRAMO I", meldete sich eine unbekannte Stimme in Interkosmo. „Eure Sprache ist uns bekannt. Bitte teilt uns eure Wünsche mit!"
    Der Patriarch schluckte einmal heftig und fuhr sich mit der Hand durch das Haupthaar. „Wir kommen aus der Milchstraße. Wir sind Flüchtlinge, fliegende Händler. Wir bitten um Verständnis. Dürfen wir an Bord kommen? Gibt es in diesem Sonnensystem Gelegenheit zum Warenaustausch?"
    Das Sonnenfort kehrte den Zapfvorgang um und gab die Energie an den Stern zurück. „Milchstraße?" kam die Antwort. „Aus der Lokalen Gruppe, der ehemaligen Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES?"
    „Was ist los?" brüllte Holger auf. „Die ehemalige Mächtigkeitsballung? Was ist mit ES?"
    „Es tut mir leid, wir besitzen darüber keine Informationen. Einen Augenblick, Fremder. Ich schalte um auf Bildübertragung!"
    Einer der Monitoren flammte auf und zeigte ein Wesen, das entfernt einem Topsider ähnelte, in der Kopfform und dem Gesicht jedoch mehr an den Abkömmling eines gewöhnlichen Frosches erinnerte. Der grasgrüne Kopf ragte aus einem schwarzen Umhang hervor. „Du sprichst mit Welentain. Ich bin der Verwalter der neunten Ebene, von der Sonne aus gesehen der äußersten!"
    „Aber der Funkspruch kommt von der fünften Ebene!" warf der Springer ein. „Das sollte dich nicht stören. Der Funkverkehr läuft zentral über Tartonval!"
    Arramo gab mit einer ruckartigen Bewegung seiner Hand ein Zeichen, ihm den Ton abzuschalten. Myrko reagierte sofort. „Wir messen keinen Funkverkehr zwischen den einzelnen Konglomeraten", zischte Holder. „Oder ich bin blind?"
    „Nein, Vater!" beeilte Myrko sich zu sagen. „Es ist so. Das ganze Sonnensystem ist energetisch tot. Die Abschirmung ist perfekt!"
    Er gab den Ton wieder frei, und der Patriarch grinste, so freundlich er es konnte. „Verzeih, werter Welentain. Ich wundere mich nur über die Art eurer energetischen Vernetzung!"
    „Gut, gut", fiel das Wesen hastig ein. „Kommt an Bord von Pryntisval. Ich heiße euch willkommen. Mit der Währung Galax können wir wenig anfangen. Aber wir werden sehen, was ihr uns an Handelsgütern bieten könnt!"
    „Wir folgen dem Peilstrahl!" bestätigte der Patriarch. Welentain gluckste amüsiert. „Ein Peilstrahl ist zu langsam. Schalte deinen Schirm ab, Springer!"
    „Wozu?"
    „Zum Andocken!"
    Mißmutig ließ der Patriarch die Übertragung zusammenbrechen und gab dem Syntron Anweisung, die Paratronstaffel zu desaktivieren. Im nächsten Augenblick griff ein Sog nach dem Schiff, richtete es nach der neunten Ebene aus und beschleunigte es. Eine halbe Stunde später lag es fest vertäut auf einer Plattform zwischen den einzelnen Stationen des Konglomerats. Ein energetischer Schlauch wuchs aus dem Untergrund empor und wölbte sich gegen die Hauptschleuse der Walze. Holder Arramo gab ein gefahrliches Knurren von sich. „Zwanzig Mann Leibgarde", legte er fest. „Wir steigen aus. Los, haltet keine Maulaffen feil. In die SERUNS mit euch. Und vergeßt nicht, die Musterkataloge mitzunehmen!"
     
    *
     
    Welentain empfing sie in einer schwebenden Sänfte. Der Verwalter starrte sie neugierig an und warf dann einen Blick auf die kleine Spiegelfläche neben sich. „Ihr seid tatsächlich Springer aus der Milchstraße", stellte er fest. „Wofür hast du uns denn gehalten?" lachte der Patriarch. „Für ein paar Spaßvögel aus den südlichen Bereichen Truillaus. Deine Begleiter haben Aufzeichnungsgeräte in ihren Anzügen. Es ist sinnvoll. Spekra ist eine äußerst vollmundige Sprache."
    „Spekra, ist das die hiesige Einheitssprache, vergleichbar unserem

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